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Sport-Union Neckarsulm hat ein bisschen Zeit zum Wundenlecken

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Nach dem vorgezogenen Pokal-Spiel gegen Bietigheim hat Bundesligist Sport-Union Neckarsulm erstmals Zeit zum Durchatmen. Die Personalsituation ist bereits angespannt.

Die tröstenden Worte ihrer Mitspielerinnen und von Physiotherapeut Nikolay Popovski (rechts) taten Marloes Hoitzing gut, doch die Niederländerin fällt mit einem Bänderriss vorerst aus.
Die tröstenden Worte ihrer Mitspielerinnen und von Physiotherapeut Nikolay Popovski (rechts) taten Marloes Hoitzing gut, doch die Niederländerin fällt mit einem Bänderriss vorerst aus.  Foto: Berger, Mario

Marloes Hoitzing stand rund eine Stunde nach Spielende fast etwas verloren am Ausgang der Ballei und wartete darauf, von Teamkollegin Amber Verbraeken mit dem Auto vor der Türe eingesammelt zu werden. Die Haare noch nass, der rechte Knöchel leicht bandagiert, die linke Hand zur Sicherheit am Türrahmen, das Körpergewicht zur Gänze auf das linke Bein verlagert.

Fragen nach Stand- und Spielbein erübrigten sich nach der Szene in der 46. Minute, in der die Rückraum-Akteurin bei einer Verteidigungsaktion ohne Fremdeinwirkung unglücklich auf den Fuß von Bietigheims Veronika Malá getreten und danach umgeknickt war. "Ich vermute, es ist irgendetwas mit dem Band", sagte die 22-Jährige und wurde tags darauf von den Neckarsulmer Mannschaftsärzten bestätigt: Außenbandriss am rechten Sprunggelenk; voraussichtliche Ausfallzeit: mehrere Wochen.

Hiobsbotschaft nach dem bislang besten Spiel

Der Neuzugang vom VfL Oldenburg machte beim Pokal-Aus am Mittwochabend gegen die SG BBM Bietigheim (26:36) sein bisher bestes Spiel im Trikot der Sport-Union, obwohl dies der alleinige Blick auf die Zahlen (zwei Treffer, ein Assist) nicht sofort untermauerte.

Doch die Niederländerin bewegte sich im Rückraum und in der Deckung oft gut und machte ihren Mitspielerinnen damit das eigene Spiel einfacher. Ein Auftritt, der Rückenwind für die nächsten Wochen hätte geben können, in denen Hoitzing auch als Verbraeken-Vertreterin auf Rechtsaußen hin und wieder eingeplant gewesen war. Wenn, ja wenn, sie nicht diese ärgerliche Außenband-Verletzung in den nächsten Wochen zum Zuschauen zwingen würde.


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Neckarsulmer Ausfallliste wird immer länger

Nun muss sich Trainer Thomas Zeitz etwas Neues einfallen lassen. Nicht zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt zu Saisonbeginn, und wohl auch nicht zum letzten Mal. Mit einer schnellen Rückkehr von Munia Smits hatte in Neckarsulm ohnehin niemand gerechnet, doch nach dem Kreuzbandriss von Veronika Andrysková, der Meniskus- und Kreuzband-Verletzung bei Vasiliki Gkatziou, die sich in ihrem Ausmaß tatsächlich erst auf dem OP-Tisch offenbarte, und dem nun bestätigten Ausfall Hoitzings, hat Thomas Zeitz neben den anspruchsvollen sportlichen, auch noch wenig erfreuliche personelle Herausforderungen zu meistern.

Da kommt das spielfreie Wochenende ganz gelegen. Zeitz gab seinen Spielerinnen von Donnerstag bis Sonntag "mit athletischen Hausaufgaben" frei, bevor am Montag die Vorbereitung auf das Gastspiel bei der HSG Bensheim/Auerbach aufgenommen werden wird.

Mannschaft möchte nun die richtige Balance finden

Die Zwischenbilanz der ersten Wochen fiel auch im Angesicht des Bietigheim-Spiels noch nicht überschwänglich, jedoch zumindest hoffnungsvoll(er) aus. Auch das Leverkusen-Spiel stehe nicht zur Gänze auf der negativen Seite, sagte Zeitz: "Wir haben in den bisherigen Spielen gesehen, was geht, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, und was nicht geht, wenn wir nach fünf Minuten im Spiel anfangen zu zweifeln."

Spielführerin Sharon Nooitmeer beschrieb den Saisonstart als "Achterbahnfahrt" und sah gegen Bietigheim einen "Schritt in die richtige Richtung. Wir haben viele Sachen mit 100 Prozent gemacht und jeder hat an sich geglaubt. Dann merkt man sofort, dass wir viel gefährlicher sind." Nach den Hochs in der Vorbereitung, der ersten Pokalrunde und zum Teil in Leverkusen "müssen wir jetzt die richtige Balance finden und unser spielerisches Niveau über 60 Minuten halten", sagte Nooitmeer. Allerdings bis auf Weiteres ohne Marloes Hoitzing.

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