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Sieg in Waiblingen: Auf Neckarsulms Torhüterin Sarah Wachter ist Verlass

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Die Torhüterin und ein starker Schlussspurt sichern der Sport-Union im Derby gegen Aufsteiger VfL Waiblingen zum Start in die Bundesliga-Saison zwei Punkte. 30:23 heißt es nach 60 Minuten.

Gelungener Start in die Bundesliga-Spielzeit 2022/2023: Die Sport-Union Neckarsulm bewies in Waiblingen mit Unterstützung ihrer zahlreich mitgereisten Anhänger einen langen Atem und setzte sich letztlich verdient durch.
Gelungener Start in die Bundesliga-Spielzeit 2022/2023: Die Sport-Union Neckarsulm bewies in Waiblingen mit Unterstützung ihrer zahlreich mitgereisten Anhänger einen langen Atem und setzte sich letztlich verdient durch.  Foto: LARATIV/Sport-Union Neckarsulm

Ein Sieg für die Moral, ein Schub für den Start in die neue Spielzeit, aber kein Anschauungsmaterial für die große Kunst des Handballsports: Durch einen spät finalisierten, dann aber deutlichen 30:23 (14:16)-Sieg im Derby beim VfL Waiblingen ist Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm erfolgreich in die neue Saison gestartet.

Das Team von Trainerin Tanja Logvin tat sich gegen den Aufsteiger aus dem Rems-Murr-Kreis besonders zu Beginn sehr schwer und konnte erst in der Schlussviertelstunde - angeführt von einer bestens aufgelegten Sarah Wachter zwischen den Pfosten - den Qualitätsunterschied zwischen den beiden Teams in Tore ummünzen.

Erst am Schluss stimmt das Tempo

"Waiblingen hat uns das Leben schwer gemacht. Ich habe vor dem Spiel gewarnt, dass wir sie nicht spiegeln dürften - und dann haben sie uns trotzdem mit ihrem langsamen Spiel aus dem Tempo gebracht", ärgerte sich Logvin, dass sich viele ihrer Spielerinnen früh dem Rhythmus des Gegners angepasst und das Spiel damit unnötig lange spannend gehalten hatten. "Im Endeffekt haben wir aber gewonnen. Zwei Punkte sind zwei Punkte und in den letzten zehn Minuten haben wir gezeigt, was wir können: Tempo und Tore machen."

Wirklich schnell ging es aber eigentlich nur einmal, als Sarah Wachter Sharon Nooitmeer am anderen Ende des Feldes fand und die Niederländerin zum 27:23 traf. Da waren allerdings bereits 54 Minuten gespielt. Bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit, weil die Neckarsulmerinnen das Tempo verschleppten und ungewohnte Konzentrations- und Abschlussschwächen zeigten.


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Beim Stand von 2:5 aus Sicht der Sport-Union (7.) warf Logvin sichtbar verärgert die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch - Nina Engel, Olga Gorshenina und Daphne Gautschi, die zwar vier Assists gab, aber nur einen ihrer acht Würfe im Tor unterbrachte, waren zuvor allesamt an Waiblingens guter Torhüterin Celina Meißner gescheitert.

VfL-Trainer Thomas Zeitz freute sich, dem Favorit lange die Stirn geboten zu haben: "Am Ende war es ein verdienter Sieg für Neckarsulm. Aber wir sind gerade erst dabei, von Teams wie Neckarsulm, das heute nicht sein bestes Spiel gemacht hat, letzten Endes aber konsequent war, zu lernen."

Mühsam erarbeitete Führung

Trotz Logvins energischer Auszeit-Ansage blieb das Spiel ausgeglichen. Beispielhaft konnte die 20. Minute herhalten, als Gorshenina den allerersten Neckarsulmer Führungstreffer erzielte (8:7), ihr Team knappe 20 Sekunden später aber bereits wieder zurück lag. Die Zwei-Tore-Führung zur Pause war mühsam erarbeitet und bis dahin die deutlichste Führung zu Gunsten der Gäste, bei denen fast jeder Angriff im Rückraum abgeschlossen wurde. Tija Gomilar Zickero wurde auf Rechts einige Male in Szene gesetzt, ihr Gegenpart auf Links, Lin Johannsen, hing hingegen völlig in der Luft.

Die Vorentscheidung fiel, als die Sport-Union dank Gautschi und Annefleur Bruggeman kurz nach der 50-Minuten-Marke in Überzahl von 24:22 auf 26:22 davonzog und Wachter davor und danach ein halbes Dutzend Mal zur Stelle war. Letztlich zählten die Statistiker ganze 15 Paraden der Schorndorferin, die in den letzten 20 Minuten nur noch zwei Gegentreffer zuließ. "Ich habe nicht gut angefangen, wollte dann aber ein Zeichen setzen", sagte Wachter später selbst über ihre starke Schlussviertelstunde. "Heute war ich halt mal in dieser Rolle. Beim nächsten Mal ist es jemand anderes", blieb die 22-Jährige bescheiden. Ihre Trainerin sparte dagegen nicht mit Lob für die Nummer 12: "Ich danke Sarah; sie hat die ganze Mannschaft nach vorne mitgerissen und hat mit Persönlichkeit gespielt. Ihre Leistung war hervorragend."

Die Gelobte war froh, dass die kurze Heimreise mit zwei Punkten und einem letztlich komfortablen Sieben-Tore-Erfolg angetreten werden konnte, "weil wir in den letzten zehn, 15 Minuten das gemacht haben, was wir eigentlich das ganze Spiel über machen wollten". Da sein, wenn es darauf ankommt - auch das ist eine Qualität, die im weiteren Saisonverlauf noch wichtig werden könnte.

Sport-Union Neckarsulm: Wachter (15 Paraden); Salamakha (4) - Gomilar Zickero (2 Tore), Engel (4), Schulze (4), Gorshenina (8/1), Gautschi (1), Johannsen; Nooitmeer (3), Verbraeken (1), Bruggeman (4), Moser (3).
Erfolgreichste Werferinnen Waiblingen: Vanessa Nagler, Rabea Pollakowski (je 5).
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier.
Zeitstrafen: 1/2.
Siebenmeter: VfL Waiblingen: 2/2, Sport-Union Neckarsulm: 2/1.
Zuschauer: 723.

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