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Seifenblasen, Bier und Neil Diamond: Sport-Union Neckarsulm feiert Klassenerhalt

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Der Bundesliga-Klassenerhalt sorgt für Erleichterung bei Trainerteam, Fans und Spielerinnen der Sport-Union. Der Sieg beim SV Union Halle-Neustadt wird zum Auftakt einer langen Neckarsulmer Party-Nacht.

Nach der Schlusssirene hielt es kaum noch jemanden auf dem Boden: Die Freude bei den Spielerinnen der Sport-Union Neckarsulm kannte nach dem gesicherten Klassenerhalt am Samstagabend in Halle keine Grenzen.
Nach der Schlusssirene hielt es kaum noch jemanden auf dem Boden: Die Freude bei den Spielerinnen der Sport-Union Neckarsulm kannte nach dem gesicherten Klassenerhalt am Samstagabend in Halle keine Grenzen.  Foto: LARATIV

Es gibt Dinge, mit denen kann man im Grunde gar nichts falsch machen. Neil Diamonds Evergreen "Sweet Caroline" ist ein solches Ding.

Auch wenn nach dem 30:24 (17:12)-Sieg der Sport-Union Neckarsulm gegen den SV Union Halle- Neustadt andere Lieder aufgrund ihres Titels einen gewissen Charme gehabt hätten - "Always The SUN" von den Stranglers etwa oder Nick Kershaws "I Won"t Let the SUN Go Down on Me" -, schallte ein lautes "Good Times Never Seemed So Good" aus der Neckarsulmer Kabine. Da passte es, dass zeitgleich der nächste Kaltgetränke-Nachschub seinen Weg in die heiligsten Hallen einer Sportmannschaft fand. Ende gut, alles gut. Gute Zeiten schienen noch nie so gut gewesen zu sein.


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Fans und Spielerinnen feiern Bus-Party durch die Nacht

Neil Diamond hatte damit in den Katakomben der SWH-Arena den Startschuss für eine lange Neckarsulmer Party-Nacht geliefert, die sich bundesländerübergreifend auf der nächtlichen Heimfahrt fortsetzen sollte. "Ich glaube, es geht jetzt bis tief in die Nacht; es gibt einen großen Party-Bus. Ich weiß nicht, wie spät es wird, aber das haben die Mädels verdient. Das müssen wir feiern", sagte Aalderink und leerte seinen zweiten Becher Bier.

"Der Druck ist weg. Wenn nicht heute, wann dann", ergänzte Torhüterinnen-Trainer Oliver Rieth, der jedoch zugleich zugab, sich nach seiner Vertragsverlängerung und der kräftezehrenden Saison nun erst einmal auf den Sommerurlaub zu freuen.

Ein "Happy Birthday" für Polácková und viele lachende Gesichter

So ging es vielen, die es Woche für Woche mit der Sport-Union halten. Erleichterung über das Ende des Zitterns war allerorten zu spüren. Jede Spielerin - von Geburtstagskind Anita Polácková, die von den Neckarsulmer Fans ein "Happy Birthday" gesungen bekam, über Rebecca Schäfer und Jessica Straub aus der U23, die im Saisonverlauf phasenweise ausgeholfen hatten, bis hin zu Spielführerin Fatos Kücükyildiz, die frisch geduscht und mit einer Seifenblasen-Pistole bewaffnet ihre Mitmenschen vollblubberte - strahlte so, wie man es in dieser Spielzeit bislang noch nicht gesehen hatte.

Fatos Kücükyildiz' sechs Siebenmeter-Tore legten in Halle den Grundstein zu Sieg und Klassenerhalt.
Fatos Kücükyildiz' sechs Siebenmeter-Tore legten in Halle den Grundstein zu Sieg und Klassenerhalt.  Foto: Veigel, Andreas

"Wir hatten so ein gutes Team diese Saison. Vielleicht hat man es nicht immer gesehen, aber bei den Spielerinnen, die wir haben, hätten wir eigentlich oben mitspielen müssen", sagte Fatos Kücükyildiz, die am letzten Spieltag nicht nur als Anführerin voran gegangen war, sondern auch ihr bislang bestes Spiel für Neckarsulm gemacht hatte.


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Klassenerhalt als Genugtuung für den Trainer

Viele Nebengeräusche abseits des Sportlichen und der lange fehlende Teamgeist hätten allerdings eine bessere Saison verhindert, "aber heute zählte einzig der Klassenerhalt", sagte die türkische Nationalspielerin - und zog seifenblasenblubbernd und natürlich mit einem Lächeln davon.

Für Mart Aalderink war der Sieg und der damit verbundene Klassenerhalt nicht nur eine Bestätigung seiner Arbeit, sondern auch eine gewisse Genugtuung - auch wenn er letzteres nur indirekt andeutete.

Mission erfüllt: Mart Aalderink hinterlässt in Neckarsulm einen Erstligisten.
Mission erfüllt: Mart Aalderink hinterlässt in Neckarsulm einen Erstligisten.  Foto: Berger, Mario

Party-Nacht entschädigt für viel Arbeit

"Das entscheidendste war, dass der Spaß zurückgekommen ist", betonte der Niederländer einmal mehr. "Ich weiß nicht, wie oft ich mit Oli Rieth, Mike Vogelgesang, Kevin Goettling und den anderen in der Freizeit noch zusammengesessen bin und wir überlegt haben, wie wir die nächsten Trainingswochen so hinbekommen, dass die Mädels den nächsten Schritt machen können."

In Halle machten sie dann diesen nächsten, diesmal entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt. Und in eine lange Party-Nacht. Weil es davon zuletzt wahrlich zu wenige gegeben hatte, war die Freude umso größer. "Good Times Never Seemed So Good - So good, so good."


Sport-Union wählt Annika Lott zur Spielerin der Saison

Annika Lott (Thüringer HC) und Franziska Peter (ESV Regensburg) sind von den Trainern und Spielführerinnen der 14 Erst- beziehungsweise 16 Zweitligisten der Handball Bundesliga Frauen (HBF) zu den Spielerinnen der Saison in den jeweiligen Spielklassen gewählt worden. Das hatte die HBF bereits am Freitag bekanntgegeben.

Beide Spielerinnen werden zu Beginn der nächsten Saison von der Liga ausgezeichnet. Auch Mart Aalderink hat nach eigenen Anhaben für Lott abgestimmt. Ebenso wie Spielführerin Fatos Kücükyildiz, die ihre Stimme im Namen der gesamten Mannschaft für die 23-Jährige abgab.

 
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