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Europapokalsiegerbesiegerinnen: Sport-Union Neckarsulm erobert die Salza-Halle des Thüringer HC
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3 Min
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Doppelt historisch: Sport-Union Neckarsulm gewinnt erstmals beim Thüringer HC und feiert den besten Saisonstart ihrer Bundesliga-Historie. Bei der DHB-Pokal-Auslosung hat das Zeitz-Team hingegen kein Glück.
Ein Jubel-Foto mit Erinnerungswert: Erstmals eroberte die Sport-Union Neckarsulm am Samstagabend die Salza-Halle des Thüringer HC.
Foto: Sport-Union Neckarsulm/Stefan Michaelis
Es ist noch gar nicht allzu lange her, da standen die Frauen der Sport-Union Neckarsulm im Dezember 2023 nach zehn Niederlagen in Serie punktlos am Tabellenende der Handball-Bundesliga. Historisch schlecht.
Ein 33:31 (14:11)-Erfolg gegen Europapokal-Sieger Thüringer HC sorgte nun am Samstagabend dafür, dass die Sport-Union im neunten Spiel den ersten Sieg und allerersten Punktgewinn überhaupt in der Salza-Halle für sich verbuchen konnte. Zudem stand der Club nach vier Partien noch nie mit 6:2 Punkten da; es ist der beste Saisonstart der Neckarsulmer Bundesliga-Geschichte. Im Oktober 2025 ist die Bilanz historisch gut.
„Ich bin sehr zufrieden wie das momentan läuft mit meiner Mannschaft“, sagte Trainer Thomas Zeitz, konnte er sich doch bestätigt fühlen in dem, was er prophezeit hatte: „Die Punkte standen nicht auf unserer Agenda, aber wir wussten ja, dass wir wegen der vielen Verletzten des THC eine Chance haben.“
Probleme mit Sieben-gegen-Sechs, aber viele Lösungen im Angriff
Diese Chance nutzten seine Spielerinnen eindrucksvoll, wobei der historische Samstag einer Gefühlsachterbahn glich. „In der ersten Hälfte waren wir ein bisschen im Vorteil, bevor der THC dann besser aus der Pause kam“, hatte Neckarsulms Annefleur Bruggeman treffend erkannt. Ihr Trainer wusste dies noch zu präzisieren: „In der zweiten Hälfte haben wir gar keinen Zugriff auf das Sieben-gegen-Sechs des THC bekommen und uns dabei auch wirklich nicht gut angestellt. Aber dafür haben wir vorne immer wieder Lösungen gefunden.“
Es war viel passiert in den 60 Spielminuten in Thüringen. Zu viel eigentlich. Es war ein Spiel mit Geschichten für deren fünf. Geschichten, die es allesamt verdient hätten, sie ausführlicher zu erzählen.
Zwei gute Torhüterinnen vor, eine gute Munia Smits nach der Halbzeit
Etwa die vom Torhüterinnen-Gespann Lena Ivancok und Johanna Fossum, die den THC in der ersten Hälfte mit (Siebenmeter-)Paraden zur Verzweiflung trieben und nach 30 Spielminuten bei Werten von 50 (Ivancok) und 40 Prozent (Fossum) gehaltener Bälle standen. „Da hatte der THC mehr als genug Chancen, um pari zu sein“, gestand Zeitz. Stattdessen ging aber sein Team mit einer 14:11-Führung in die Kabine.
Oder die Geschichte von Spielführerin Munia Smits, die zunächst kaum ins Spiel fand und die erste Hälfte mit mehr Technischen Fehlern als Toren beendete, anschließend aber als entschlossene Anführerin auftrat und in der Schlussphase entscheidende Akzente setzte.
Auswärtsspiel in Bensheim im DHB-Pokal
Die Auslosung des DHB-Pokal-Viertelfinals in Buxtehude hat der Sport-Union Neckarsulm am Sonntag nicht das erhoffte Heimspiel beschert. Dabei bestand rund zehn Sekunden lang tatsächlich die Hoffnung auf ein weiteres K.o.-Spiel in der Ballei, nachdem Losfee Jana Podpolinski das Los mit dem Namen der Sport-Union als allererstes aus dem gläsernen Topf gefischt hatte.
Doch direkt im Anschluss folgte das Los mit der HSG Bensheim/Auerbach, die sich durch ihren fünften Platz in der vergangenen Bundesliga-Saison den direkten Viertelfinal-Einzug und eben auch ein garantiertes Heimspiel gesichert hatte. Also wurde die Losreihenfolge umgedreht, so dass die Neckarsulmer Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz wohl am Mittwoch, 5. November, in der Weststadthalle in Bensheim antreten muss.
Bereits am ersten Bundesliga-Spieltag standen sich beide Mannschaften, bei denen bei Antje Döll, Lilli Holste und Alicia Soffel (Sport-Union) sowie Nina Engel und Lucie-Marie Kretzschmar (Bensheim/Auerbach) auf beiden Seiten viele Erinnerungen an den Ex-Club verbunden sind, im direkten Duell gegenüber: In der Ballei gewann die HSG Ende August mit 33:27 (17:14).
Sport-Union Neckarsulm stemmt sich gegen 20 Unterzahl-Minuten
Es gab auch die Geschichte von Angunn Gudmestad, die aus dem Rückraum Bälle verwandelte, die kaum zu erklären und erst recht nicht zu halten waren, die dann aber in der 51. Minute nach einer Roten Karte vom Feld musste, weil sie Rikke Hoffbeck Petersen am Kreis regelwidrig behindert hatte.
Und die Geschichte von den 20 Unterzahl-Minuten, die die Sport-Union aufgrund ihres rigorosen (aber nicht unfairen) Abwehrspiels in Bad Langensalza zu überstehen hatte, und das vor allem in den beiden Phasen in doppelter Unterzahl bravourös meisterte.
Und all die vielen anderen, die kleinen Geschichten von der treffsicheren Meret Ossenkopp, von der während eines Pfeifkonzertes vor dem Tor cool bleibenden Antje Döll oder natürlich von Thomas Zeitz, der im Vorfeld nicht überheblich, aber selbstbewusst kundgetan hatte, nicht mit leeren Händen aus der Salza-Halle abreisen zu wollen.
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Sport-Union behält Glaube und Überzeugung an den Sieg
Jenes Selbstbewusstsein scheint er seinen Spielerinnen inzwischen endgültig injiziert zu haben. Denn selbst als der THC in der Schlussphase aus seinem Fünf-Tore-Rückstand knappe Führungen gemacht hatte (51./53.), trat die Sport-Union nicht als ängstliche Graue Maus auf, sondern mit der Überzeugung, das Spiel und damit die Punkte wieder an sich reißen zu können. Der stete Glaube daran habe den Ausschlag gegeben, befand Thomas Zeitz. Und selbst sein Trainerkollege Herbert Müller musste anerkennen: „Sie haben in keiner Sekunde aufgegeben.“
War sie das, die langersehnte Stabilität? Falls ja, dürfte dies für die Zukunft sogar noch weit mehr Wert sein als der Debüt-Sieg in der Salza-Halle, der historisch gute Saisonstart und der wettbewerbsübergreifend vierte Erfolg in Serie.
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