Sport-Union möchte sich von ausgesperrtem Buxtehuder SV nicht überraschen lassen
Anders als der Buxtehuder SV hat die Sport-Union Neckarsulm in dieser Woche durchgehend in gewohnter Umgebung trainiert. Das soll sich im direkten Duell am Samstag auszahlen – obwohl die Niedersachsen zuletzt schon den Thüringer HC überraschten.

Manche in Buxtehude dachten an einen schlechten Scherz, einen städtischen Schildbürgerstreich. Aber nein, die Hansestadt Buxtehude hatte die am vergangenen Samstag erstmals im Bundesliga-Spielbetrieb genutzte Neue Halle Nord zu Wochenbeginn gleich wieder für die Nutzung – und damit auch das Training der Handballerinnen des Buxtehuder SV – gesperrt. Sicherheitsbedenken und Haftmittelverbot hatte die Stadt laut Verein als Gründe dafür angeführt – zum Unverständnis des BSV, der sich eigentlich auf sein samstägliches Auswärtsspiel bei der Sport-Union Neckarsulm (18 Uhr) vorbereiten wollte.
Buxtehuder SV weicht für Montagstraining in Nachbarschaft aus
Am Dienstag ließ die Stadt die Nutzung des 23 Millionen Euro teuren Neubaus doch wieder zu. Ohne Sicherheitsbedenken, mit Haftmitteln. „Wir sind sehr erleichtert, dass im Stadthaus Vernunft eingekehrt ist und diese unsinnige wie unverständliche Entscheidung korrigiert wurde“, teilte BSV-Manager Peter Prior mit. Das Team aus dem Norden Niedersachsens hatte kurzfristig beim in der Nähe beheimateten TuS Jahn Hollenstedt trainieren müssen, weil die Alte Halle Nord für Sanierungsmaßnahmen gesperrt und in der neuen Restarbeiten und Abnahmen vorgesehen waren, wie die Stadt mitteilte.
„An dieser Stelle fehlte es ehrlicherweise an einer guten Abstimmung innerhalb des Hauses und gegenüber dem BSV“, sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt laut einer Pressemitteilung. Ein Haftmittelverbot habe es in der Halle hingegen „zu keiner Zeit gegeben“, betonte die Stadtchefin.
Trainer Thomas Zeitz sieht keine Langzeitfolgen für Buxtehuder SV
Neckarsulms Trainer Thomas Zeitz hat die Geschehnisse aus der Ferne verfolgt und am Montag noch mit BSV-Trainer Dirk Leun telefoniert. Dass die Gäste von dem Hin und Her negativ beeinflusst worden sind, glaubt Zeitz nicht. „Sie reisen auch schon am Freitag an und werden am Samstagvormittag noch einmal bei uns in der Halle trainieren“, verrät der 51-Jährige.
Aus dem überraschenden Punktgewinn des BSV gegen den Thüringer HC beim 29:29 (17:11) am vergangenen Samstag hat Zeitz seine Schlüsse gezogen. „Sie haben mit Levke Kretschmann, Anika Hampel, Isabelle Dölle und Jolina Huhnstock am Kreis eine gute und eingespielte Achse, die wir bearbeiten müssen.“ Seine Mannschaft wisse, was auf sie zukommt. Und: „Es wird am Samstag ein anderes Spiel“, denn die Euphorie rund um das erste Heimspiel in einer neuen Halle hilft dem Buxtehuder SV in der Ballei nicht.
Sport-Union möchte mit Rückenwind in die Länderspiel-Pause
Wichtigste Erkenntnisse für die Sport-Union aus dem BSV-Auftritt gegen den Thüringer HC dürften die Probleme sein, die die Gastgeberinnen im Verlauf der zweiten Spielhälfte mit der siebten Feldspielerin des THC gehabt hatten, und die Wichtigkeit einer guten Torhüterleistung. Denn Sophie Fasolds 15 Paraden waren mit der Grund dafür, warum die Niedersachsen „eigentlich einen Sieg verdient gehabt“ hätten, wie Zeitz sagt.
„Wir müssen unsere Form aus der zweiten Hälfte gegen Halle festigen und noch weiter ausbauen. Die Ansatzpunkte dazu sind da − und das werden wir auch brauchen, wenn wir am Samstag gewinnen wollen.“ Ein Heimsieg gegen den Vorjahres-Zehnten ist in Neckarsulm eigentlich fest eingeplant. Nicht zuletzt, weil sich bei dann 4:2 Punkten aus den ersten drei Bundesliga-Spielen beruhigt in die anstehende erste Länderspiel-Pause der Saison gehen ließe.