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Borussia Dortmund schickt Sport-Union Neckarsulm mit einer Packung in die Bundesliga-Pause

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Nicht nur das Ergebnis von 26:38, auch die Art und Weise wie die Sport-Union in der Ballei gegen den BVB verliert, sorgt für viele lange Gesichter in Neckarsulm.

Wenn sich der Ball weder in der eigenen Hand noch im gegnerischen Tor befindet, wird es schwer. Kim Hinkelmann und die Sport-Union Neckarsulm verloren erneut deutlich.
Wenn sich der Ball weder in der eigenen Hand noch im gegnerischen Tor befindet, wird es schwer. Kim Hinkelmann und die Sport-Union Neckarsulm verloren erneut deutlich.  Foto: Seidel, Ralf

Mehr schlecht als recht hat sich Handball-Erstligist Sport-Union Neckarsulm am Mittwochabend gegen Borussia Dortmund in die sechswöchige Bundesliga-Pause geschleppt.

Der Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet hatte am achten Spieltag wenig Mühe, das Unterland mit zwei Punkten wieder zu verlassen; 26:38 (15:20) stand es nach 60 Minuten aus Sicht der Gastgeberinnen, die mit Ausnahme der zehn Anfangsminuten dem Tabellendritten klar unterlegen waren.

Zuschauer in der vollen Ballei sehen vielversprechende Anfangsphase

Dabei hatten 1211 Zuschauer in einer pickepackevollen Ballei, für die es an der Abendkasse keine Sitzplatz-Tickets mehr gegeben hatte, zunächst eine mutige Sport-Union gesehen, die in den ersten Spielminuten vor allem aus dem Rückraum zu Toren kam. Munia Smits, Kamila Kordovská und Paulina Uscinowicz fanden aus der Distanz immer wieder Lücken im engen Dortmunder Abwehrverbund um die ungemütlichen Emma Olsson und Guro Nestaker im Innenblock.

Doch nach rund zehn Minuten ebbte die Neckarsulmer Offensiv-Herrlichkeit ab – weil zu viel Stückwerk der BVB-Abwehr das Leben leicht machte und Nationaltorhüterin Sarah Wachter inzwischen warmgelaufen war. Vor allem Antje Döll verzweifelte von Außen an der ehemaligen Sport-Union-Keeperin, traf aber ihre Siebenmeter gewohnt sicher. Von eventueller Dortmunder Reisemüdigkeit nach den Champions-League-Strapazen am vergangenen Sonntag in Rumänien war allerdings zu keiner Zeit etwas zu sehen.


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Nach dem Höhenflug ist die Sport-Union Neckarsulm wieder geerdet


Neckarsulmer Torhüterinnen sind gegen den BVB kein Faktor

Auch in der Deckung war die Mannschaft von Thomas Zeitz mit zunehmender Spielzeit nicht mehr so griffig wie noch in der Anfangsphase, so dass die Gastgeberinnen bald einem Fünf-Tore-Rückstand hinterherliefen, der sich mal ein wenig vergrößerte und mal ein wenig verkleinerte, zur Halbzeit beim Stand von 15:20 dann aber doch wieder Bestand hatte.

Daran änderte auch ein Wechsel zwischen den Pfosten wenig: Magere drei Paraden konnten Lena Ivancok und Johanna Fossum in den ersten 30 Minuten für sich und ihre Mannschaft verbuchen. In Hälte zwei kamen zusammengenommen nur drei weitere hinzu. Zu wenig.

Viele Wechsel, wenig Effekt: BVB lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

„Kommt! Weiter, weiter, Mädels“, munterte Antje Döll ihre Teamkolleginnen und ein wenig auch sich selbst auf, als die Neckarsulmerinnen nach 39 Minuten mit 19:26 zurücklagen und sich die vierte deutliche Niederlage innerhalb von vier Wochen bereits abzeichnete.

Thomas Zeitz hatte inzwischen bis auf Angunn Gudmestad jede ihm zur Verfügung stehende Spielerin in das Duell mit den Schwarz-Gelben hineingeworfen, doch einen durchschlagenden Effekt oder gar die Wende ins Spiel brachten auch die Akteurinnen von der Bank nicht.


Wurfquoten als Ausweis des Klassenunterschieds

Ganz anders sah das bei Dortmunds Alina Grijseels aus, die aus der Rückraum Mitte die Fäden zog, assistierte und auch selbst munter Tore erzielen durfte. Was für die Ambitionen der deutschen Nationalmannschaft bei der bevorstehenden Heim-Weltmeisterschaft ein gutes Zeichen war, war für die Sport-Union äußerst kontraproduktiv.


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Doch Grijseels und auch Guro Nestaker auf Halblinks kannten wenig Gnade mit in Hälfte zwei nur noch situativ dagegenhaltenden Neckarsulmerinnen. Die Wurfquoten von 49 Prozent (Sport-Union) beziehungsweise 70 Prozent (BVB) waren Ausweis des Klassenunterschieds. In der 53. Spielminute war Borussia Dortmund beim 34:23 schließlich mit elf Toren davongezogen, bei der für die Sport-Union erlösenden Schlusssirene war das Dutzend voll. Es war eine solide Watschn mit der Borussia Dortmund die Sport-Union-Spielerinnen in ihre zweiwöchige Trainingspause verabschiedete.

Nach Weihnachten wartet die TuS Metzingen

Am 27. November wird die Mannschaft (ohne ihre vier WM-Teilnehmerinnen) wieder in Neckarsulm zusammenkommen, um sich auch in geplanten Testspielen auf die nächste Bundesliga-Partie bei der TuS Metzingen am 27. Dezember (19.30 Uhr, Paul-Horn-Arena) vorzubereiten.

Thomas Zeitz bietet das genügend Zeit – zum Ausruhen, Analysieren und Vertragsgespräche führen. Alles drei wird er tun. Angesichts des Auftritts seiner Spielerinnen am Mittwochabend ist die Notwendigkeit dazu zumindest nicht kleiner geworden.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (3 Paraden); Fossum (3 Paraden) – Ossenkopp, Smits (4), Hinkelmann (2), Kordovská (3), Uscinowicz (3/2), Döll (10/6); Gudmestad, Bruggeman, Soffel (4), Holtman, van der Linden, Albers, Holste.

Erfolgreichste Werferinnen Borussia Dortmund: Alina Grijseels (10/4), Lisa Antl (7).

Schiedsrichter: Leon Bärmann/Nico Bärmann.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 8/10; Borussia Dortmund: 5/6.

Zeitstrafen: 1/1.

Zuschauer: 1211.

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