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Handball-EM: Erst am Spieltag beginnt das Kribbeln bei den deutschen Nationalspielern

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Gegen die Schweiz startet die deutsche Mannschaft in die Handball-EM: vor Rekordkulisse in Düsseldorf. Der Heilbronner Sebastian Heymann schildert, wie er sich vorbereitet.

Sebastian Heymann war ein gefragter Gesprächspartner.
Sebastian Heymann war ein gefragter Gesprächspartner.  Foto: Stephan Sonntag

Es ist zugig in den Katakomben der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf, obwohl das Dach des Stadions geschlossen ist. "Ihr müsst euch noch ein bisschen gedulden. Die Spieler müssen sich nach dem Training erst einmal trockenlegen, sonst ist das hier eine Erkältungsfalle", teilte DHB-Pressesprecher Tim Oliver Kalle am Dienstagnachmittag der in der Mixed-Zone wartenden Journalistenschar mit.

Nach zehn Minuten trudelten die Nationalspieler nach und nach ein. Dick eingemummelt mit Schals und Mützen. Kalle sammelte die Taschen ein, um sie schon mal zum Bus zu bringen. Während Johannes Golla mit einer größeren Handtasche auskam, ächzte Kalle angesichts des Gepäcks von Sebastian Heymann, der gleich drei Taschen dabei hatte.

Arena Düsseldorf: Alles ist für die Handballer ungewohnt riesig

"Das Training war heute besser als gestern. Es macht echt Spaß, aber es ist alles so ungewohnt riesig", beschrieb der Horkheimer seine ersten Eindrücke in der 53.000 Zuschauer fassenden Arena. "Das Tor sieht man zwar schon noch, aber dahinter kommt diese völlige Leere. Ich bin mal gespannt, wie es sein wird, wenn die Tribünen voll besetzt sind."

Der im Vorfeld eher skeptische Alfred Gislason ist inzwischen von der konkreten Ausgestaltung der Fußball-Arena zur Handball-Halle begeistert: "Ich bin angenehm überrascht. Das ist extrem gelungen." Dass die Atmosphäre seine Spieler überwältigen könnte, glaubt der Bundestrainer nicht. "Die Stimmung im Team ist außergewöhnlich gut. Von Nervosität habe ich nichts gemerkt, aber die Vorfreude ist riesig", sagte der 64-jährige Isländer.


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Timo Kastening kündigt ein Handball-Fest an

Rechtsaußen Timo Kastening kündigte schon mal ein "Handball-Fest" an. Heymann beschrieb seine Gemütslage ähnlich. "Gerade hält sich meine Nervosität noch in Grenzen. Am Spieltag gehört eine gewisse Nervosität aber dazu, ein Kribbeln, dass es jetzt endlich losgeht. Das gibt positive Energie."

Während die Spieler in Brunsbüttel noch in Einzelzimmern untergebracht waren, wohnen sie im Kölner Teamhotel in Doppelzimmern. Heymann teilt sich sein Zimmer mit U21-Weltmeister Nils Lichtlein von den Füchsen Berlin. "Das harmoniert gut", sagt Heymann. Da beide keine Schnarcher sind, steht einer erholsamen Nacht also nichts im Weg.

Sebastian Heymann will sich, bevor es ins Stadion geht, etwas aktivieren

Da die Auftaktpartie gegen die Schweiz erst um 20.45 Uhr beginnt, plant Heymann für Mittwoch noch einen kleinen Mittagsschlaf. Bevor es zum Stadion geht, will sich der 25-Jährige "ein bisschen aktivieren", einen kleinen Spaziergang unternehmen, ein "bisschen frische Luft schnappen, ein bisschen Musik hören", die Muskulatur lockern, ein wenig dehnen, den Kreislauf etwas in Schwung bringen.

Die Gefühlslage beim Einlauf ins Stadion vor der Handball-Weltrekord-Kulisse und beim Abspielen der Hymne können die Nationalspieler bislang nur erahnen. "Ich glaube, das wird überwältigend", vermutet Kapitän Golla. Heymann ist ebenfalls sehr gespannt: "Ich freue mich extrem darauf, wenn alle vor dem Spiel die Hymne singen und die Atmosphäre voll auf uns einprasselt." Ob die dann beflügelnd wirkt, bleibt abzuwarten.

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