Wie 2016: Handballer im Halbfinale gegen Norwegen
Die deutschen Handballer gewinnen das letzte Hauptrundenspiel gegen Spanien mit 31:30. Das ist eine muntere Generalprobe für das Duell gegen Norwegen am Freitag.

Es steht fest: In einer Wiederauflage des EM-Halbfinals von 2016 trifft Deutschland am Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Hamburg im WM-Halbfinale auf Norwegen. Vor zwei Jahren endete dieser Weg mit dem Titel. Nicht weniger soll 2019 herausspringen. Im bedeutungslosen letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien in der mit 19 250 Zuschauern wieder ausverkauften Kölner Lanxess-Arena gelang der deutschen Auswahl am Mittwochabend ein 31:30 (17:16)-Erfolg.
"Wir wollten uns nicht wehren gegen den Sieg, mit Rückenwind nach Hamburg reisen", sagte Bundestrainer Christian Prokop nach der Partie. Teammanager Oliver Roggisch ergänzte mit Blick aufs Halbfinale: "Norwegen ist eine Mannschaft, die auf einem Toplevel spielt."
Gruppensieg der Deutschen stand vor Anpfiff fest
Die Norweger hatten bereits am späten Nachmittag in Herning klar mit 35:26 gegen Ungarn gewonnen und durch den Sieg Dänemarks gegen Schweden am Abend als Gruppenzweiter die Runde der besten vier erreicht. Durch die 20:23-Niederlage der Franzosen am Nachmittag gegen Kroatien stand der Gruppensieg der deutschen Mannschaft praktisch schon vor Anpfiff fest. Selbst eine Niederlage mit sieben Treffern Differenz hätte noch zum ersten Platz gereicht.
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Trotz dieser Ausgangsposition wechselte Prokop seine erste Sieben nur auf zwei Positionen. Für Hendrik Pekeler startete Finn Lemke im Innenblock. Der verletzungsbedingt ausgefallene Martin Strobel wurde von Paul Drux ersetzt. Als Zeichen der Solidarität mit dem Spielmacher trugen alle deutschen Betreuer Strobel-Trikots.
Ein Treffer Vorsprung über die erste Halbzeit
Es entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel, ohne den letzten Einsatz, aber auf gutem Niveau. Spätestens mit dem Traumtor von Kapitän Uwe Gensheimer zum 2:1 (4. Minute) herrschte in Köln wieder WM-Atmosphäre. Einer im deutschen Team wollte sich aber wirklich noch beweisen: der für Strobel nachnominierte Tim Suton bei seinem WM-Debüt. In der elften Minute eingewechselt, erzielte der 22-Jährige bis zur Pause drei Treffer. Praktisch die ganze erste Halbzeit legte Deutschland einen Treffer vor, die Spanier glichen im Gegenzug aus.
Dass in der Defensive nicht mit der allerletzten Konsequenz zu Werke gegangen wurde, zeigte sich am 12:11-Zwischenstand nach 20 Minuten. Das ist normalerweise der Halbzeitstand bei Partien der deutschen Mannschaft. Der lautete schließlich 17:16.
Die Spanier ließen sich nicht abschütteln
Positiv aus deutscher Sicht war, dass alle Spieler - bis auf den geschonten Steffen Weinhold - Einsatzzeiten bekamen. In den zweiten 30 Minuten legten die Gastgeber noch eine Schippe drauf. Sie wollten sich unbedingt mit einem Sieg aus Köln verabschieden und unterstrichen diese Absicht - mit vielen schönen Toren. Allen voran Kai Häfner, der positionsfremd auf Rechtsaußen eigentlich nur Dauerbrenner Patrick Groetzki eine Pause verschafften sollte. Doch der Hannoveraner lief einfach mit Ball ein und donnerte wie gewohnt von halbrechts erfolgreich aufs Tor. Der Vorsprung wuchs auf bis zu vier Treffer an.
Doch auch die Spanier hatte noch Bock auf Handball und ließen sich nicht abschütteln. Besonders von den Außenpositionen gelangen dem Europameister schöne Treffer. Den Abschlusssieg gab das deutsche Team aber auch in der Schlussphase nicht mehr aus der Hand.