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Handball-EM 2024: Weltklasse-Torwart, Rekord-Kulisse, Kantersieg für DHB-Auswahl

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Angeführt vom überragenden Torhüter Andreas Wolff gewinnt Deutschland mit 27:14 gegen die Schweiz. Die 53.386 Zuschauer in Düsseldorf sind Rekord-Kulisse.

Die Wolff-Faust gab es am Mittwoch zum EM-Auftakt gegen die Schweiz sehr, sehr oft zu sehen. Der deutsche Keeper spielte überragend.
Foto: dpa
Die Wolff-Faust gab es am Mittwoch zum EM-Auftakt gegen die Schweiz sehr, sehr oft zu sehen. Der deutsche Keeper spielte überragend. Foto: dpa  Foto: Tom Weller

Wenn ein Handball-Torhüter mehr als jeden dritten Wurf auf sein Tor pariert, ist das schon ein exzellenter Wert. Deutschlands Nummer 33 Andreas Wolff erreichte beim EM-Eröffnungsspiel gegen die Schweiz eine Quote von irren 61 Prozent. "Eine Weltklasseleistung", bescheinigte Bundestrainer Alfred Gislason dem 32-Jährigen beim 27:14 (13:8)-Sieg am Mittwoch vor 53.386 Zuschauern im Düsseldorfer Fußballstadion.

Mit einer kurzweiligen und actiongeladenen Eröffnungsfeier wurde die Weltrekord-Kulisse in Partylaune versetzt. "Ich fühle die Spannung hier steigen", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der die 23 Gastländer in Deutschland begrüßte und mit viel Applaus bedacht wurde. Nicht selbstverständlich in politisch doch schwierigen Zeiten.


Handball-EM 2024: Bis zum zweiten deutschen Treffer dauert es vier Minuten

Bei der deutschen Nationalhymne war erstmals die Wucht der Weltrekordkulisse zu spüren. Noch mehr, als Spielmacher Juri Knorr den ersten Treffer für Deutschland erzielte. Eine gewisse Anfangsnervosität der DHB-Auswahl war aber ebenfalls erkennbar. Bis zum zweiten Treffer von Kai Häfner dauerte es vier Minuten. Einer war allerdings von Anfang an voll da: Andreas Wolff. Einzig Andy Schmid gelang es in den ersten zehn Minuten, den deutschen Keeper zwei Mal zu überwinden.

"Wir müssen die ersten 15 Minuten den Druck und das Tempo der Deutschen irgendwie überleben", hatte der Schweizer Nationaltrainer Michael Suter im Vorfeld gesagt. Das gelang den Eidgenossen defensiv gut, aber sechs Wolff-Paraden in den ersten 15 Minuten bescherten den Schweizern ein unerwartetes anderes Problem. So führte die DHB-Auswahl nach dem Treffer von Timo Kastening mit 7:3 (15.) und Suter nahm die erste Auszeit.

Horkheimer Sebastian Heymann kassiert die erste deutsche Zeitstrafe bei der Handball-EM 2024

Danach kam auch der Horkheimer Sebastian Heymann erstmals aufs Feld. Der 25-Jährige deckte auf der Halbposition für Knorr, kassierte aber bereits in der 18. Minute die erste Zeitstrafe gegen das deutsche Team. Youngster Martin Hanne übernahm den Posten und durfte auch offensiv auf halblinks spielen.

 

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Im Angriff lief auf deutscher Seite längst nicht alles rund, aber acht Gegentore in den ersten 30 Minuten waren schon ein Topwert. Die Schweizer hatten in den jüngsten Testspielen am Ende immer deutlich über 30 Treffer erzielt. Mit einer beruhigenden 13:8-Halbzeitführung ging es in die Pause.

Handball-EM 2024: Ball will nicht ins Tor - Schweiz trifft 16 Minuten lang nicht

Nach dem Seitenwechsel lief die Partie in ähnlicher Weise weiter. Die Torhüter waren auf beiden Seiten die herausragenden Akteure. Nikola Portner im Kasten der Schweizer stand seinem deutschen Pendant kaum nach. Mit einem beeindruckenden 8:0-Lauf vom 15:10 (38.) zum 23:10 (54.) entschieden die Gastgeber die Partie jedoch vorzeitig. Erst nach 16 torlosen Minuten erlöste Nicolas Raemy die Schweizer.

Unter den acht deutschen Treffern in Serie waren auch die ersten beiden EM-Tore für Sebastian Heymann zum 16:10 (40.) und 22:10 (50.). "Für mich hat sich mit diesem Spiel heute ein Traum erfüllt", sagte er nach dem Spiel überglücklich. "Was wir heute in der Abwehr zusammen mit Andi Wolff gespielt haben, war einmalig."

Starker Auftakt in die Handball-EM 2024: Zuschauer singen "Oh wie ist das schön"

Der überragende deutsche Torhüter wurde in der 51. Minute unter frenetischem Applaus verabschiedet. David Späth durfte von nun an das deutsche Tor hüten. Kurz darauf hallte bereits "Oh wie ist das schön" durchs weite Rund. Der Auftakt ins Turnier hätte nicht stimmungsvoller laufen können.

Deutschland gegen die Schweiz: Aufstellung und Tore

Deutschland: D. Späth, Wolff - Knorr (6/2), Fischer (3), J. Köster (3), Heymann (2), K. Häfner (2), Kastening (2), Kohlbacher (2), Mertens (2), Ph. Weber (2), Dahmke (1), Golla (1), Hanne (1), Steinert, Uscins.

Schweiz: Grazioli, Portner - Rubin (4) Ben Romdhane (2), Raemy (2), Schmid (2), M. Zehnder (2), Gerbl (1), Tynowski (1), Kusio, Laube, Lier, Maros, Meister, Willecke, S. Zehnder.

Schiedsrichter: Mads Hansen (Dänemark)/Jesper Madsen (Dänemark). Zuschauer: 53586 (ausverkauft). Strafminuten: 4/6.

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