Neuer Trainer für Bayern München – Tuchel verlässt Rekordmeister im Sommer
Es hat sich angedeutet in den vergangenen Tagen: Thomas Tuchel und der FC Bayern München gehen getrennte Wege. Allerdings erst ab Sommer, trotz der jüngsten Misserfolge.

Jetzt ist es offiziell: Rekordmeister Bayern München und Trainer Thomas Tuchel gehen nach der Saison getrennte Wege. Die vorzeitige Trennung sei in den vergangenen Tagen beschlossen worden. Der Verein schreibt auf X (ehemals Twitter) von einer "Neuausrichtung". Dennoch hat sich die Entscheidung in den vergangenen Wochen angekündigt.
Der FC Bayern liegt in der Meisterschaft acht Punkte hinter Bayer Leverkusen, in der Champions League droht das Aus, im DFB-Pokal ist der Redkordmeister bereits ausgeschieden. Zuletzt hagelte es drei Niederlagen in Folge. Hinzu kommt, dass Tuchel immer öfters auch mit Experten und Reportern aneinandergeraten ist. Wer die Nachfolge antritt, ist nicht bekannt. Spekuliert wird unter anderem über Zinedine Zidane und Xabi Alonso.
Bayern München trennt sich von Tuchel im Sommer: "Sportliche Neuausrichtung"
"Wir sind in einem offenen, guten Gespräch zu dem Entschluss gekommen, unsere Zusammenarbeit zum Sommer einvernehmlich zu beenden. Unser Ziel ist es, mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer vorzunehmen. Bis dahin ist jeder Einzelne im Club ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal Mögliche zu erreichen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen.
Er nahm "auch explizit die Mannschaft in die Pflicht. Insbesondere in der Champions League sind wir davon überzeugt, dass wir nach dem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom im Rückspiel in unserer vollbesetzten Allianz Arena mit unseren Fans im Rücken ins Viertelfinale einziehen werden", so Dreesen weiter.
Tuchel verlässt Bayern München nach der Saison: Zu viele Misserfolge
Tuchel hatte im März 2023 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten und einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. In der Saison 2022/23 schieden die Münchner unter Tuchel im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg und in der Champions League gegen den späteren Gewinner Manchester City aus, feierten am Ende wenigstens die deutsche Meisterschaft in einem spannenden Finish vor Borussia Dortmund.
Die laufende Spielzeit droht die erste ohne Titel seit der Saison 2011/12 zu werden. Im Pokal schieden die Münchner bei Drittligist 1. FC Saarbrücken aus. Im Achtelfinale der Champions League muss der FC Bayern für einen Viertelfinal-Einzug am 5. März ein 0:1 aus dem Hinspiel bei Lazio Rom aufholen.
Im Kampf um die Meisterschaft ist Bayer Leverkusen den Münchnern weit enteilt. Im direkten Duell hatte die Werkself von Trainer Xabi Alonso Mitte Februar einen klaren 3:0-Sieg eingefahren. Alonso spielte von 2014 bis 2017 für den FC Bayern und ist für mehrere Spitzenclubs ein interessanter Trainerkandidat.
Tuchel-Aus bei Bayern München: Verletzungspech und Enttäuschungen des Star-Ensembles
Der 50-jährige Tuchel hat in dieser Saison viele Verletzte in seinem Starensemble zu beklagen. Auf der anderen Seite enttäuschte das immer noch hochkarätig besetzte Team zu oft. Die taktischen und personellen Wechsel in den vergangenen Spielen hatten keinen Erfolg. Fachlich gab es viel Lob für Tuchel, mit dem einen oder anderen Star gab es aber auch Misstöne. Wiederholt wies Tuchel auf die Diskrepanz zwischen den Leistungen in den Spielen und im Training hin.
Tuchel versucht weiter, nach wiederholten Rückschlägen die Spielzeit noch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Eine Trennung mitten in der Saison wie bei Nagelsmann wollen die Bayern-Bosse unbedingt vermeiden. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat nach dem 2:3 gegen den Bochum eine vorzeitige Trennung ausgeschlossen. Nun gilt es für Bayern München, im Meisterrennen das Beste rauszuholen und den VfB Stuttgart auf Abstand zu halten.
Stimme.de