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Heilbronn Reds geht in der Verlängerung die Luft aus

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Heilbronner Basketball-Regionalligist verliert vor vollen Rängen sein erstes Heimspiel der Saison mit 71:86 (34:37) gegen die SV Möhringen. Ein Spiel zwischen Lichtblicken und Fehlern.

Die Tribünen in der Mörike-Halle waren beim Heimspiel-Auftakt erneut sehr gut besetzt − auch mit vielen neuen Gesichtern, wie Team-Manager Matthias Götz anmerkte.
Die Tribünen in der Mörike-Halle waren beim Heimspiel-Auftakt erneut sehr gut besetzt − auch mit vielen neuen Gesichtern, wie Team-Manager Matthias Götz anmerkte.  Foto: Berger, Mario

Da war er auf einmal. Stefan Vasovic, 22-jähriger Neuzugang der Heilbronn Reds, war nach 36 Minuten kurzzeitig explodiert. Innerhalb von rund 30 Sekunden hatte der Heilbronner aus einem 65:66-Rückstand eine 71:66-Führung gemacht. Zwei Distanzwürfe, zwei Treffer, sechs Punkte - und auf einmal schienen die Reds vier Minuten vor Schluss in ihrem zähen Kräftemessen mit der SV Möhringen angekommen.

Dass von Vasovic bis dahin wenig zu sehen gewesen war? Egal. Dass sich die Reds lange schwer taten? Geschenkt. Dass sich Spielertrainer Goran Mijic und Co. das Leben mit vergebenen Würfen und unnötigen Ballverlusten selbst schwer machten? Ärgerlich, aber noch zu verschmerzen - wenn die Reds ihre Führung ins Ziel gebracht hätten. Doch es kam anders.

Keine Luft mehr im Verlängerungs-"Desaster"

Denn zum zweiten Mal in Folge mussten die TSG Heilbronn Reds am Sonntag in eine Verlängerung. Nach dem 71:68-Auftakt-Erfolg gegen die PKF Titans Stuttgart unterlag der Regionalligist dieses Mal jedoch nach einer komplett verschlafenen fünfminütigen Extra-Schicht mit 71:86 (34:37).

"Möhringen war in der Verlängerung konzentrierter und wir haben die nötige Luft nicht mehr gehabt", räumte Goran Mijic unumwunden ein. "Schade, dass wir in der Verlängerung ein komplettes Desaster erlebt haben", fuhr der 36-Jährige fort. "Jeder der Jungs hat heute das Maximum gegeben, es hat einfach nicht gereicht."


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Weil es am Ende nicht gereicht hatte, blieben auch Vasovics 30 furiose Sekunden nur eine Randnotiz. Denn die Reds brachten nicht nur in den vier Rest-Minuten der regulären Spielzeit nach Vasovics sechs Punkten nichts Zählbares mehr auf die Anzeigetafel, sondern auch in den gesamten fünf Minuten der Verlängerung nicht.

"Wir müssen in diesen fünf Minuten mental einfach besser da sein", monierte Themistoklis Koupidis nach dem Spiel. "0:15 in der Verlängerung - das geht nicht." Der Shooting Guard gehörte nicht nur wegen seiner 19 Punkte zu den besten Reds-Akteuren des Spiels, sondern war auch in der Abwehr nah an den Gegnern und provozierte im Angriff viele Fouls.

In dieser Szene legt Themistoklis Koupidis das Spielgerät sicher in den Korb. Doch die Reds ließen gegen Möhringen zu viele einfache Punkte liegen.
In dieser Szene legt Themistoklis Koupidis das Spielgerät sicher in den Korb. Doch die Reds ließen gegen Möhringen zu viele einfache Punkte liegen.  Foto: Berger, Mario

"Wir suchen noch nach unserem Rhythmus und liegen wie letzte Woche lange hinten", sagte Koupidis, "kämpfen uns dann aber nicht nur ran, sondern gehen sogar mit sechs Punkten in Führung". Doch genau in dieser Phase im letzten Spielabschnitt verpassten es die Reds, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Drei vermeintlich einfache Korbleger fanden nicht den Weg in den Ring, was die Möhringer Gäste von Trainer Domagoj Buljan dankend auszunutzen wussten.

Viel Stückwerk, wenig Antworten

Trotz einer 22:18-Führung nach den ersten zehn Minuten taten sich die Gastgeber im gesamten Spielverlauf schwer und kamen zu keiner Zeit in einen spielerischen Fluss. Vieles war Stückwerk, selten lief der Ball mit einem klaren Ziel über das Feld. In Abwesenheit des verletzten Vedran Milicevic waren Vasovic und Spielmacher Nils Maisel die einzigen, die mehrfach von der Dreier-Linie trafen.

Schon im zweiten Viertel ließen die Heilbronner zu viele Korbleger und Freiwürfe ungenutzt, so dass sie lange einem Rückstand hinterherlaufen mussten und diesen erst im letzten Viertel wieder egalisieren konnten. "Wir haben lange keine Antworten auf ihr Spiel gefunden", gab Goran Mijic zu und kündigte an, für zukünftige Spiele im nachträglichen Videostudium nach ebensolchen zu suchen.

Reds machen sich das Leben selber schwer

Durchaus selbstkritisch war auch Themistoklis Koupidis. "Wir müssen alle unsere Fehler abstellen: Wir hatten zu viele Turnover und haben es auch beim Ausboxen nicht gut gemacht. Gefühlt ist jeder verlorene Ball direkt beim Gegner gelandet."

In der Verlängerung verkomplizierten die Reds ihre Situation dann endgültig. Der bemühte, aber glücklose Sami Hajzeri wollte den Sieg nach 43 Minuten erzwingen, verlor jedoch erst den Ball im Spielaufbau und vergab kurz darauf noch zweimal von der Freiwurflinie. Danach war die Niederlage besiegelt.

Generationenwechsel in den Schlussminuten

Lichtblicke beim unglücklichen Auftritt der Reds waren die intakte Moral, mit der sich das Team trotz Rückstandes zurück kämpfte, und das Aktiven-Debüt des 18-jährigen Hannes Sachtleben. Spielertrainer Goran Mijic hatte den U18-Nachwuchsspieler in den Schlussminuten für den 21 Jahre älteren Themistoklis Koupidis aufs Feld geschickt - mehr Altersunterschied ging nicht.

Dass Sachtleben von seinen Mitspielern umgehend bedient und zum Werfen animiert wurde, zeugte von gutem Taktgefühl. Doch wie vielen seiner Kollegen, blieb auch Sachtleben ein Erfolgserlebnis verwehrt.


TSG Heilbronn Reds: Schnakenberg (2), Ferreira (5), Vasovic (10), Maisel (11), Schmitz (21); Eleftheriadis, Zvada, Sachtleben, Koupidis (19), Cibula, Hajzeri (3), Mijic.

Schiedsrichter: Mesut Aydogdu/Jens Oberhauser.

Zuschauer: 340.

 
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