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Regionalliga schaut neidisch nach Heilbronn

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Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg bleiben die Fünftligisten der TSG Heilbronn Reds ambitioniert. Die Gegner schätzen vor allem die gute Atmosphäre in Heilbronn - was es für die Gastgeber mitunter schwieriger macht.

Die Reds wollen ihren sechsten Platz aus der Vorsaison in ihrem zweiten Regionalliga-Jahr verbessern.
Die Reds wollen ihren sechsten Platz aus der Vorsaison in ihrem zweiten Regionalliga-Jahr verbessern.  Foto: Herbert Schmerbeck

Im Land des Weltmeisters griffen am vergangenen Wochenende auch die Regionalligisten in Baden-Württemberg nach fünfmonatiger Pause wieder nach dem hellbraunen Spielgerät. Den Heilbronn Reds glückte der Saisonstart durch einen 71:68-Erfolg bei den Titans Stuttgart. Am Sonntag (17 Uhr) folgt in der Mörike-Sporthalle der Heim-Auftakt gegen die SV Möhringen, die die Vorsaison als Achter zwei Plätze und sieben Punkte hinter den damaligen Aufsteigern aus Heilbronn abgeschlossen hatten.

Bei den Reds ist man ebenso motiviert wie vorfreudig gespannt darauf, was die Heilbronner Basketballer in dieser Saison erwartet. Denn ein klarer Favorit wie im Vorjahr der KKK Haiterbach lässt sich zu Saisonbeginn nicht so einfach ausmachen. "Ich glaube, es wird schwieriger dieses Jahr", mutmaßt Spielertrainer Goran Mijic - unabhängig von seinen Eindrücken aus dem Auftaktspiel.

Qualität zeigt sich auch in schlechten Spielen

"Das erste Spiel ist immer schwer: Du weißt nicht wo du stehst, bist dir nicht ganz sicher, was du spielen kannst und wie man am besten agiert." Gegen Stuttgart tat sich sein Team schwer und spielte keinen guten Basketball - brachte die beiden Punkte in der Verlängerung dann aber doch mit zurück nach Heilbronn. "Es ist auch wichtig, solche Spiele zu gewinnen", betont Mijic. Vor allem, wenn der sechste Rang der Vorsaison wie angestrebt verbessert werden soll.


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Atmosphäre in Heilbronn sucht ihresgleichen in der Liga

Dass die Reds oben mitmischen können, haben sie in ihrer Debüt-Saison bewiesen, als selbst die Aufstiegsfavoriten in der Mörike-Halle stolperten. In Sontheim sorgten fast immer mindestens 200 Zuschauer für eine ebenso faire wie lautstarke Atmosphäre, die in der fünften Spielklasse ihresgleichen sucht und sich längst in der Liga herumgesprochen hat.

Spielertrainer Goran Mijic (Mitte) steht selten selbst auf dem Court, gibt aber von außen den Takt vor.
Spielertrainer Goran Mijic (Mitte) steht selten selbst auf dem Court, gibt aber von außen den Takt vor.  Foto: Herbert Schmerbeck

"Ich habe schon Nachrichten von einigen Gegnern bekommen, die gesagt haben, sie können es kaum abwarten, wieder nach Heilbronn zu kommen", berichtet Goran Mijic. Das Auswärtsspiel bei den Reds ist für viele Mannschaften das Saison-Highlight. "Entsprechend groß ist deren Motivation. Die wollen sich hier bei dem tollen Publikum alle zeigen. Wir sind auswärts fast stärker, weil die Gegner bei ihren Heimspielen nicht so motiviert sind", sagt Goran Mijic und lacht. Die Unterstützung bei Heimspielen will die Mannschaft natürlich nicht missen.


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Ein Aufstieg käme für die Reds womöglich zu früh

Und weil die Reds nicht nur ihre Eintrittspreise unverändert gehalten haben (Erwachsene bezahlen vier Euro, Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt), sondern sich Team-Manager Matthias Götz mit seinen Mitstreitern auch bei der Spieltagspräsentation mit DJs, Halbzeit-Gewinnspiel und dem bewährten Essensangebot noch einiges Neues hat einfallen lassen, dürfte auch in dieser Spielzeit in der Mörike-Sporthalle wieder für beste Unterhaltung gesorgt sein.

Auch wenn man sich in Heilbronn perspektivisch mit Viertliga-Basketball sehr gut anfreunden könnte, ist der Aufstieg kein Muss - und käme angesichts der vorhandenen Rahmenbedingungen womöglich auch noch zu früh. Zudem steigt einzig der Meister auf, was den Sprung nach oben erschwert. Goran Mijic sieht sich und sein Team gut gerüstet, auch wenn der Kader nicht sehr groß ist. Ein weiterer langfristiger Ausfall eines Leistungsträgers wie der von Vedran Milicevic (Bänderriss), wäre allerdings nur schwer aufzufangen.

Trainer Goran Mijic hat die Qual der Wahl

Denn Mannschaften wie die BG Remseck und die Karlsruhe Lions II hätten einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, sagt Mijic. Der Spielertrainer hat auch das eingespielte Team der Merlins Crailsheim II auf dem Zettel und warnt vor Aufsteiger VfL Kirchheim/Teck: "Sie haben sich mit einem Center und einem Point Guard aus der drittklassigen Pro B verstärkt" - und am ersten Spieltag mit einem jungen Team Vizemeister USC Freiburg bezwungen.

Sami Hajzeri wechselte aus der kosovarischen Superliga nach Heilbronn und kann auf dem Feld für Überraschungsmomente sorgen.
Sami Hajzeri wechselte aus der kosovarischen Superliga nach Heilbronn und kann auf dem Feld für Überraschungsmomente sorgen.  Foto: Herbert Schmerbeck

Doch auch die Reds haben mit dem gebürtigen Heilbronner Stefan Vasovic (Panthers Schwenningen, 2. Liga), Sami Hajzeri (KB Peja, 1. Liga Kosovo) und Try-Out-Entdeckung Mladen Jeftic Qualität hinzubekommen. In den ersten Wochen wird es vor allem darum gehen, das Trio auf dem Feld noch besser zu integrieren. Weil jedoch nur ein Nicht-EU-Ausländer auf dem Spielberichtsbogen stehen darf, wird sich Goran Mijic Woche für Woche zwischen dem Kosovaren Hajzeri und dem Serben Jeftic entscheiden müssen. "Alle drei müssen ihre Rolle noch finden, denn Verantwortung und Selbstvertrauen sind wichtig auf dem Feld", betont Mijic. Dann, ist sich der Spielertrainer sicher, kann es für die Reds eine gute Saison werden.

 
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