Stelldichein im Weinberg: Rallye-Szene zu Gast in Hohenlohe
Württembergische Rallye-Meisterschaft startet mit der Unterland-Hohenlohe-Wertungsfahrt in die Saison. Veranstalter von HMC Öhringen und HWRT Wohlmuthausen haben sich Neues einfallen lassen.

Sie ist wieder die Nummer eins im Kalender: Die Unterland-Hohenlohe-Wertungsfahrt der Veranstaltergemeinschaft aus HMC Öhringen und HWRT Wohlmuthausen eröffnet mit ihrer am Samstag stattfindenden 34. Auflage wieder einmal die Saison in der Württembergischen ADAC Rallye-Meisterschaft.
Im Vorjahr hatte die Rallye noch der wiederbelebten Rallye Nordbaden auf dem Hockenheimring den Vortritt lassen müssen. Doch weil die Veranstaltung des ADAC Nordbaden in diesem Jahr pausiert und erst 2025 mit einem überarbeiteten Veranstaltungskonzept wieder stattfinden soll, findet das erste Stelldichein der baden-württembergischen Rallye-Szene nun wieder in Hohenlohe statt.
Weniger Prüfungen, längere Strecken
"Ich denke, dass wir wieder eine schöne Veranstaltung hinbekommen haben", sagt Toni Geist, Sportleiter beim HWRT Wohlmuthausen und Organisationsleiter der Rallye, der sich mit Rallye-Leiter Benjamin Schmidt und dem Rest des Organisationsteams einige Neuerungen hat einfallen lassen.
Statt sechs werden in diesem Jahr nur vier Wertungsprüfungen gefahren, die jedoch etwas länger sind und daher die für eine Rallye35 maximal möglichen 35 WP-Kilometer voll ausreizen. Hinzu kommen rund 85 Verbindungskilometer.
Neue WP dank monatelanger Vorbereitungen
WP 1 und 3 sind dabei ein zweimal zu befahrender Rundkurs, die Prüfungen 2 und 4 sind als kürzere Sprints ebenfalls doppelt zu befahren. "Eine der beiden WP ist dabei komplett neu, die sind wir bislang noch nie gefahren", sagt Geist. Im Sommer vergangenen Jahres hatten er und sein Team mit ersten Überlegungen und Streckenbegehungen begonnen, bevor die Veranstaltungsdetails dann im Herbst festgezurrt wurden.
"Wir waren dabei einmal mehr in einem sehr guten Austausch mit den Behörden", berichtet Geist. Genehmigungsprobleme habe es daher keine gegeben. Lediglich einige durch den Glasfaserausbau in Hohenlohe entstandene Baustellen habe es zu berücksichtigen gegeben.
Tiefensall, Hohensall und Heuholz als WP-Orte
Auch wenn die genauen Strecken wie gewohnt bis zum Veranstaltungstag geheim bleiben, lässt sich bereits verraten, dass es rund um die Weiler Tiefensall und Hohensall zwischen Forchtenberg und Zweiflingen sowie in den Heuholzer Weinbergen in Pfedelbach um die schnellsten Zeiten gehen wird.

In der 57 Teams umfassenden Nennliste finden sich unter anderem die amtierenden Gesamtsieger der Württembergischen Rallye-Meisterschaft, Daniel Hammel (Öhringen) und Matthias Klotz (Neuenstein), die in einem Honda Civic Type-R FN2 mit der Nummer 24 starten werden. Dick im Kalender angestrichen ist die Veranstaltung auch bei Rekordsieger Rainer Noller (Abstatt) und Tanja Schlicht (Öhringen), die mit einem Opel Corsa Rally4 (Startnummer 5) nicht nur in der Klasse RC4 für Aufsehen sorgen wollen.
Vorjahressieger und Veteranen am Start
Der Sieger der Jahre 2022 und 2023, Kai Otterbach aus Obersontheim, wird ebenfalls wieder starten. In diesem Jahr jedoch nicht mit Bruder Tim, sondern mit Bruder Nico Otterbach und statt im BMW E36 M3 geht es mit einem Ford Fiesta S2000 und der Startnummer 1 auf die Strecke.
Das Gegenstück zum 33-jährigen Otterbach sind die erfahrenen Altmeister um die siebenmaligen Sieger aus Öhringen Ulrich Kübler/Armin Seeger (Peugeot 207 S2000, Nr. 4) und die dreimal erfolgreichen Fritz Köhler/Petra Hägele (Pommertsweiler), die in ihrem BMW E30 M3 mit der Startnummer 8 im Normalfall zumindest in der Klasse NC2 vorne mitmischen dürften.
Konkurrenz mit Rallye Kempenich in Rheinland-Pfalz
Mit 57 Fahrzeugen ist das "gute Starterfeld" beinahe genauso groß wie im Vorjahr. "Damit sind wir zufrieden, auch wenn wir natülich gerne mehr Starter hätten", sagt Toni Geist angesichts der am Sonntag stattfindenden 45. Auflage der ADAC Rallye Kempenich (Rheinland-Pfalz), die mit ihrem Status als Rallye70 zumindest einige Teilnehmer gekostet haben dürfte.

Etwas kleiner als im Vorjahr ist hingegen das Feld in der Top-Klasse NC1, in der sechs Duos starten werden. "Einige Fahrer sind inzwischen auf Werksfahrzeuge der Klassen RC3 oder RC4 umgestiegen", erklärt Geist. "Die sind homologiert und können auch bei Deutschen Meisterschafts- oder Europameisterschaftsläufen eingesetzt werden." Der Vorfreude und dem sportlichen Wettbewerb tue das jedoch absolut keinen Abbruch.
Zeitplan und Informationen
Das Rallye-Zentrum in der Turn- und Festhalle Untersteinbach öffnet seine Türen am Samstagmorgen bereits um 7 Uhr. Der Startpark in der Zeilgasse in Untersteinbach schließt um 11.30 Uhr, bevor um 12.01 Uhr das erste Fahrzeug auf die Strecke gehen wird. Im Ziel werden die ersten Fahrer ab 16.30 Uhr erwartet. Auch die Gleichmäßigkeitsrallye für Retro-Fahrzeuge findet im Rahmen der Rallye35 statt. Geplanter Start der historischen Fahrzeuge ist ab 13.16 Uhr.
Ein gedrucktes Rallye-Heft mit Strecken-, Teilnehmer- und Zuschauerinformationen gibt es für vier Euro im Rallye-Zentrum, beim TÜV in Öhringen und Ingelfingen, im Sportheim Untersteinbach, beim Autohaus Zürn in Forchtenberg und der JET-Tankstelle in Pfedelbach.
Terminkalender der Württembergischen ADAC Rallye-Meisterschaft 2024
2. März: 34. Unterland-Hohenlohe-Wertungsfahrt
16. März: 24. UMC-DMV-Rallye Ulm
13. April: 35. KW-Ostalbrallye
1. Juni: 15. Untergröninger ADAC Rallye-Sprint
22. Juni: 20. ADAC Labertal-Rallye
14. September: 5. Rallye Laichinger Alb