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Sieger der US Open 2020 schlägt beim Neckar-Cup in Heilbronn auf

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Beim 9. Heilbronner Neckar-Cup geht die erste Wildcard fürs Einzel an einen ganz großen Namen: Dominic Thiem. Über seine Gemeinsamkeiten mit Alexander Zverev - und einen großen Unterschied.

13. September 2020, Arthur-Ashe-Stadion in New York: Dominic Thiem (links) gewinnt einen Tennis-Krimi gegen seinen Freund Alexander Zverev.
Foto: Archiv/dpa
13. September 2020, Arthur-Ashe-Stadion in New York: Dominic Thiem (links) gewinnt einen Tennis-Krimi gegen seinen Freund Alexander Zverev. Foto: Archiv/dpa  Foto: Frank Franklin II

Metehan Cebeci freut sich: Auf einen Tennisstilisten, der die Rückhand einhändig spielt. Und dass ihm ein spektakulärer Coup gelungen ist - trotz langer Diskussionen, wie der Turnierdirektor des Heilbronner Neckar-Cups am Dienstagvormittag berichtet. Dominic Thiem wird beim Challenger am Trappensee aufschlagen, bekommt die erste von drei Wildcards für das am Sonntag, 4. Juni, beginnende Turnier. Der 29-jährige Österreicher ist das, was der bisher schillerndste Neckar-Cup-Sieger, Alexander Zverev, noch immer nicht ist: Grand-Slam-Turnier-Sieger.

Dominic Thiem schnappte seinem guten Freund den Titel am 13. September 2020 im denkwürdigen Finale der US Open in fünf Sätzen weg. Was den Neckar-Cup-Sieger 2015 und den Neckar-Cup-Starter 2023 außerdem verbindet: Beide tun sich nach einer langwierigen und hartnäckigen Verletzung schwer auf den Tennisplätzen dieser Welt. Wobei beide nichts verlernt haben.

 


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Cebeci: Einer der begabtesten Spieler überhaupt

"Von seinem Können und seiner Technik ist Dominic Thiem nach wie vor einer der begabtesten Spieler überhaupt", sagt Metehan Cebeci über die ehemalige Nummer drei der Welt, die bisher 30 Millionen Euro Preisgelder eingespielt hat. "An ihm sieht man, dass Sportprofis auch nur Menschen sind. Ihm fehlen die Siege und dadurch Selbstvertrauen." Der 92. im Ranking ist bereit, sich beides wieder auf der Challenger-Tour zurückzuholen.

Sein neuer Trainer Benjamin Ebrahimzadeh, der Deutsch-Iraner übernahm kürzlich für Nicolas Massu, und sein ihn managender Bruder Moritz nahmen nach dem Erstrunden-Aus bei den French Open am Pfingstmontag Kontakt zu Metehan Cebeci auf. Dem ist wichtig zu betonen, dass es beim Neckar-Cup nach wie vor keine Antrittsgelder gebe. "Es freut mich, dass sich Dominic trotzdem für uns entschieden hat."

Schmerzhafte Niederlage in Paris

Pfingstmontag 2023, Platz sechs auf der Anlage Roland Garros: Dominic Thiem verliert gegen den Argentinier Pedro Cachin in fünf Sätzen.
Foto: imago images/GEPA pictures
Pfingstmontag 2023, Platz sechs auf der Anlage Roland Garros: Dominic Thiem verliert gegen den Argentinier Pedro Cachin in fünf Sätzen. Foto: imago images/GEPA pictures  Foto: IMAGO/GEPA pictures/ Francois Asal

Thiem reist mit hängendem Kopf an. "Ich hatte mir viel erhofft hier, ich fühlte mich gut", sagte Österreichs Sportler des Jahres 2020 am Montag in Paris nach der 3:6, 2:6, 7:6, 6:4, 2:6-Niederlage gegen den Argentinier Pedro Cachin in der ersten Runde. "Jetzt ist es aber die schmerzhafteste Niederlage seit einiger Zeit."

John McEnroe hatte einst prophezeit, dass der Sandplatzexperte aus Wiener Neustadt bei den French Open "das Erbe von Rafael Nadal antritt". 2018 und 2019 unterlag Thiem dem Spanier. Dann kam der überraschende Triumph auf den Hartplätzen der US Open 2020 mit der ersten Sinnkrise ("Wenn du so ein großes Ziel erreicht hast, stellst du dir die Frage: Warum immer noch den ganzen Aufwand betreiben?"). Dann die Handgelenksverletzung vor ziemlich genau zwei Jahren.

Handgelenksverletzung und Covid-19

Im März 2022 kam Thiem auf die Tour zurück, fing sich beim ersten Turnier Covid-19 ein und sagte ehrlich nach vielen, vielen Niederlagen: "Ich habe mir lange eingeredet, dass ich alles gebe für dieses Comeback. Aber in Wahrheit habe ich meine Arbeit nicht gut genug gemacht." Im März thematisierte Thiem erstmals mentale Probleme, seit April arbeitet er mit einem Mentaltrainer.

"Das ist die Frage bei schweren Verletzungen: Wie gehst du damit um? Wie kommst du zurück?", sagt Metehan Cebeci. Zverev und Thiem hatten ihre Probleme. "Carlos Alcaraz war auch verletzt - und ist zurückgekommen wie ein Bulle." Der Tennissport habe sich weiterentwickelt, "mit Technik und Taktik kommst du leider nicht mehr so weit". Die Zuschauer können sich beim Neckar-Cup nun selbst ein Bild davon machen, dem Stilisten auf die Finger, auf die Schlaghand schauen.

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