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Warum eine ehemalige Nummer eins der Tennis-Welt unbedingt nach Heilbronn will

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Doppel-Champion plant eine letzte Reise über den Neckar-Cup bis Wimbledon. Durch Heilbronn weht ein frischer Wind: 30 große Werbe-Fahnen.

Auch schon wieder zwölf Jahre her: Nenad Zimonjic (links) und der Franzose Michael Llodra 2011 im Halbfinale von Wimbledon. Zimonjic gewann in London 2008 und 2009 im Doppel, 2014 mit der Australierin Samantha Stosur im Mixed.
Auch schon wieder zwölf Jahre her: Nenad Zimonjic (links) und der Franzose Michael Llodra 2011 im Halbfinale von Wimbledon. Zimonjic gewann in London 2008 und 2009 im Doppel, 2014 mit der Australierin Samantha Stosur im Mixed.  Foto: Neil Munns

Heilbronn zeigt Flagge, Heilbronn bekennt sich offensichtlich zur wichtigsten und größten Sportveranstaltung in der Stadt, zum Neckar-Cup. Von 4. bis 11. Juni sind wieder Tennisprofis aus aller Welt zu Gast, worauf 30 große Fahnen in den Straßen Heilbronns hinweisen. "Die Leute sollen sehen, dass in knapp zwei Wochen direkt vor ihrer Haustüre ein hochklassiges Tennisevent mit namhaften, bekannten Spitzensportlern stattfindet", sagt Tom Bucher vom Veranstalter C2B des Challenger-Turniers. An einen sehr namhaften Spieler geht die erste Wildcard: Der Serbe Nenad Zimonjic war die Nummer eins der Welt im Doppel, hat 54 Titel geholt (darunter drei bei Grand-Slam-Turnieren), von seinen 1137 Matches 710 gewonnen. Er ist ein ganz Großer. Ein ganz Alter. Und ein alter Bekannter.


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Hauptgewinn: Jan-Lennard Struff am 18. Mai 2014 nach dem 6:2, 7:6 (7:5)-Finalsieg gegen den Ungarn Marton Fucsovics beim 1. Heilbronner Neckar-Cup.
Foto: Archiv/Veigel
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Acht Turniere, sieben Siegertypen: Das sind die bisherigen Sieger beim Heilbronner Neckar-Cup


Der 46-Jährige war eigentlich schon Tennis-Rentner. "Doch er hat sich bei mir gemeldet und erzählt, dass er eine Wildcard für Wimbledon bekomme, wenn er die entsprechenden Weltranglistenpunkte habe", sagt Mine Cebeci, die mit ihrem Mann Metehan Cebeci Turnierdirektorin des Neckar-Cups ist. "Er fühle sich so fit wie die vergangenen zehn Jahre nicht mehr und möchte das Turnier gewinnen." Und ein letztes Mal in Wimbledon aufschlagen. Gemeinsam mit seinem 28 Jahre alten Doppelpartner Ramkumar Ramanathan (Indien/152. der Weltrangliste) bekommt der Davis-Cup-Sieger von 2010 eine der beiden Wildcards. Womit die Cebecis ein Zeichen setzen wollen: "Der Weg zum Erfolg führt nur über starken Willen, Fleiß und Disziplin."

Zimonjic war schon 2019 am Trappensee

Frühes Aus: Nenad Zimonjic war schon 2019 beim Neckar-Cup dabei.
Foto: privat
Frühes Aus: Nenad Zimonjic war schon 2019 beim Neckar-Cup dabei. Foto: privat  Foto: privat

Schon 2019 war Zimonjic dank einer Wildcard am Trappensee zu Gast, damals an der Seite von Dustin Brown. Die Sache ging schief - 4:6, 3:6-Niederlage in der ersten Runde. Gegen die späteren Turniersieger Kevin Krawietz und Andreas Mies, die wenige Tage später sensationell bei den French Open triumphierten. "Das war einfach eine Scheißauslosung", sagte Nenad Zimonjic, der sein bisher letztes Match auf der Tour im März 2021 in Dubai gespielt hat, damals vor seiner Abreise.

Klar ist mittlerweile auch, wer zur Qualifikation nach Heilbronn anreisen wird. Auf der 20 Spieler langen Liste stehen unter anderem die ehemaligen Top-100-Spieler Ricardas Berankis (Litauen), Nicolas Kicker (Argentinien), Henri Laaksonen (Schweiz) und Pablo Cuevas - der 37-jährige aus Uruguay war einmal die Nummer 19 der Welt.

Sieger von 2018 würde gerne wieder spielen

Hingucker: 30 große Fahnen werben für den Neckar-Cup.
Foto: Lars Müller-Appenzeller
Hingucker: 30 große Fahnen werben für den Neckar-Cup. Foto: Lars Müller-Appenzeller  Foto: Lars Müller-Appenzeller

Deutsche Profis haben es nicht auf die offizielle Meldeliste für das Turnier vor dem Turnier geschafft. Bei Absagen könnten aber Benjamin Hassan und Louis Wessels noch reinrutschen. Henri Squire und Rudolf Molleker, Neckar-Cup-Sieger 2018, müssen auf eine der vier für die Qualifikation zur Verfügung stehenden Wildcards hoffen. Das Teilnehmerfeld des 9. Neckar-Cups wird nicht besonders deutsch daherkommen. Oder anders formuliert: Diesmal wird es am Trappensee besonders international.

Die weltweite Werbung (der Livestream der Neckar-Cup-Spiele wird von der Turnierhomepage wieder auf die Seite der ATP verlinkt) weiß die Stadt Heilbronn durchaus zu schätzen. "So hochkarätige Sportveranstaltungen wie der Neckar-Cup sind wichtig für unser Image und die Stadtentwicklung", sagt Karin Schüttler, Leiterin des Schul-, Kultur- und Sportamts Heilbronn, das habe eine Befragung an Schulen gezeigt. Und das sind neue Töne, versteht sich Heilbronn doch traditionell als Förderer des Breitensports.

Stadt Heilbronn erhöht Zuschuss

"Wir haben derzeit begrenzte Möglichkeiten, den Spitzensport zu fördern", sagt Schüttler. Aber man habe auf den kleinen finanziellen Zuschuss für den Neckar-Cup diesmal "etwas draufgesattelt". Heilbronn zeigt Flagge, in Heilbronn weht frischer Wind. Und Karin Schüttler hofft "auf ein Bekenntnis des Gemeinderats" zum Spitzensport.

 
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