Acht Turniere, sieben Siegertypen: Das sind die bisherigen Sieger beim Heilbronner Neckar-Cup
Jan-Lennard Struff hat einst den Anfang gemacht: 2014 der Coup am Heilbroner Trappensee, 2023 der Coup von Madrid. Was die Neckar-Cup-Macher über ihre Sieger sagen.

Jan-Lennard Struff ist in aller Munde, hat vor einer Woche Tennis-Geschichte geschrieben: Der 33-jährige ewig frische Warsteiner hat es als erster Profi bei einem Masters-Turnier als Qualifikant bis ins Finale geschafft - wo er dem Spanier Carlos Alcaraz in drei Sätzen unterlag. Auch die Macher des Heilbronner Neckar-Cups haben mitgefiebert: Jan-Lennard Struff war 2014 der Premierensieger des Challengers am Trappensee, steht heute auf Platz 28 der Weltrangliste. "Bis auf eine Ausnahme sind alle unsere Sieger im Ranking ganz weit nach oben gekommen", sagt Tom Bucher. Ein Rückblick im Schnelldurchlauf vor dem 9. Neckar-Cup (4. bis 11. Juni).
2014: Jan-Lennard Struff
"Er war noch ein Bubi", sagt Turnierdirektor Metehan Cebeci über Jan-Lennard Struff. "Er war sehr schüchtern und ruhig", ergänzt Co-Turnierdirektorin Mine Cebeci. "Und wie eigentlich alle deutschen Spieler ist er wohlerzogen." Der 1,93-Meter-Mann war damals 24 Jahre alt, verbesserte sein Ranking mit dem ersten großen Turniersieg von Rang 74 auf Platz 65. "Wir haben eine gewisse Nähe zu ihm behalten", sagt Tom Bucher.

2015: Alexander Zverev
Bei der Premiere des Neckar-Cups war auch ein seit wenigen Tagen 17-jähriger Schlaks dabei, ein gewisser Alexander Zverev - dank einer Wildcard. "Er war noch sehr unerfahren, sehr jung", erinnert sich Mine Cebeci an zwei wilde Auftritte. Tom Bucher sagt es so: "Im zweiten Jahr war"s deutlich besser." Auch sportlich: 2015 holte sich Zverev den Turniersieg. Es war das letzte Challenger-Turnier, das der spätere Olympiasieger und zweimalige Weltmeister spielte. Klar, Alexander Zverev ist der bisher schillerndste Neckar-Cup-Sieger. Bucher: "Er ist das Idol im deutschen Tennis. Weil er die Nummer eins ist und ein Vorbild durch seine Erfolge." Zverev sprang in Heilbronn von Platz 105 der Weltrangliste auf Rang 85.
2016: Nikoloz Basilashvili
Der Name ging anfangs nicht so gut über die Lippen: Nikoloz Basilashvili. Doch der 24-jährige Georgier gewann Runde um Runde und im Finale gegen Struff das Turnier. "Er war ein Einzelgänger", sagt Mine Cebeci. Ihr Mann ergänzt: "Er war jahrelang ohne Coach unterwegs, ist ein ganz Ruhiger, ganz Lieber." Und ganz Erfolgreicher: Drei Jahre später war er die Nummer 16 der Weltrangliste, verbesserte sich in Heilbronn von 125 auf 105.
2017 und 2019: Filip Krajinovic
Das war spektakulär: Die vierte Turnierauflage gewann wieder ein Einzelgänger - mit besonderer Ausdauer. Der 25-jährige Filip Krajinovic, als 294. der Weltrangliste angereist, wurde als Qualifikant Turniersieger. Und hat noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Der Serbe ist der bisher einzige, der zweimal in Heilbronn triumphierte, gewann auch 2019. Seine Topplatzierung: 26. Sein aktuelles Ranking: 74.
Beim zweiten Mal hatte Krajinovic vergessen, sich zu melden. Dank Wildcard durfte er doch noch spielen. "Ich habe ihm gesagt, dass er sie nur bekommt, wenn er das Turnier gewinnt", sagt Metehan Cebeci. "Wir lachen immer noch, wenn wir uns bei einem Turnier treffen."
2018: Rudi Molleker
"Sein Auftreten hat imponiert: Wie er sich gepusht und die Zuschauer abgeholt hat", erinnert sich Tom Bucher an den Coup von Raketen-Rudi Molleker. Der damals 17-Jährige ist die große Ausnahme, schaffte es in der Weltrangliste bisher nicht weiter als auf Platz 146. Aktuell wird er auf Rang 323 geführt. Mine Cebeci: "Er war leider immer wieder verletzt."
2021: Bernabé Zapata Miralles
Nach der Corona-Zwangspause 2020 kam die Atmosphäre auf der Anlage ohne Zuschauer spanisch vor. Diesmal schnappte sich Bernabé Zapata Miralles den Siegerpokal - wie passend, ein Spanier. "Er ist auf dem Platz ein Stier, nein ein Teufel. Aber außerhalb ist er ein Engel", sagt Metehan Cebeci über den damals 24-jährigen Spätzünder, der aktuell die Nummer 38 der Welt ist - und noch immer in Kontakt mit den Cebecis. "Er hat Mine Fotos von seiner Hochzeit geschickt."
2022: Daniel Altmaier
"Er war ein netter Junge, der jetzt ein erwachsener Mann ist", urteilt Metehan Cebeci über Daniel Altmaier. Mit 23 Jahren triumphierte der junge Kerl aus Kempen vergangenes Jahr am Trappensee, er steht derzeit auf Platz 65 der Hitliste. Metehan Cebeci sagt: "Ich denke, dass wir ihn hier noch einmal sehen werden." Schon beim 9. Heilbronner Neckar-Cup von 4. bis 11. Juni?