Audi statt Opel: NES-Titelverteidiger Heiko Hammel geht neue Wege
Forchtenberger Tourenwagen- und GT-Pilot startet am Wochenende in seine 20. Rennsaison. Seinen Meistertitel in der DMV NES 500 möchte der 35-Jährige mit einem neuen Auto verteidigen.

Die Erinnerungen an Zandvoort und das vorletzte Oktober-Wochenende des vergangenen Jahres sind bei Heiko Hammel alles andere als verblasst - für zu viel Arbeit und zu viel Aufwand hatten sich der 35-jährige Forchtenberger und sein Fahrerkollege Reinhard Nehls aus Bocholt an diesem Wochenende belohnt. Ein bisschen Glück mit einer passend zu einem eigenen Boxenstopp einsetzenden Full-Course-Yellow-Phase war in den niederländischen Dünen zwar auch dabei gewesen, doch das schmälerte den damals gewonnenen Meistertitel in der DMV National Endurance Series (NES) 500 keineswegs.
Saisonziel: Titelverteidigung im neuen Audi RS3 TCR
Es war ein Erfolg mit vier Jahren Vorlaufzeit und vielen technischen Rückschlägen. "Unser Opel Astra TCR war immer schnell auf eine Runde, auch weil er intensiv weiterentwickelt wurde und am Ende größtenteils aus Carbon bestand", erzählt Hammel.
Doch über die dreistündige Renndistanz nahmen die technischen Probleme und die mit ihr verbundenen Ausfälle immer weiter zu. Aufgrund der immer komplizierteren Ersatzteilversorgung und des eingestellten Motorsport-Programms der Rüsselsheimer, war es für Hammel/Nehls daher Zeit für einen Schlussstrich.
Heimspiel am Hockenheimring zum Start
Statt Astra wird das Duo die Titelverteidigung in diesem Jahr in einem Audi RS3 TCR in Angriff nehmen. "Der Audi RS3 TCR der ersten Generationen war schon sehr gut und von der Basis her besser als der Opel, aber das neue Modell ist ein fantastisches Rennauto in allen Belangen", sagt Heiko Hammel nach den ersten Testtagen im belgischen Zolder. "Allein schon von der Grundbalance und Aerodynamik her ist der in Neuburg an der Donau im Windkanal entwickelte Audi deutlich besser."
Über die Saison mit ihren sechs Drei-Stunden-Rennen der vom Deutschen Motorsport Verband ausgerichteten NES500 soll sich das neue Gefährt für Hammel und Nehls vor allem in Sachen Konstanz auszahlen. Zudem dürfte die Planung für seine Mechaniker etwas entspannter werden. "Die Jungs mussten am Rennwochenende zuletzt teilweise durch halb Europa fahren um bei anderen Teams Teile zu organisieren, weil der offizielle Lagerbestand bei Opel immer mehr Lücken hatte", sagt Hammel, der am Freitag mit einem Heimspiel auf dem Hockenheimring in seine 20. Rennsaison starten wird und inzwischen auf über 300 Renneinsätze zurückblicken kann.
Hammel weiß Halbprofi-Privileg zu schätzen
Im weiteren Jahresverlauf plant der Forchtenberger, der neben seinen eigenen Einsätzen als bezahlter Halbprofi mit seinem "Hammel Rennsport Service" auch Fahrercoachings und Fahrwerkstests für Hersteller anbietet, darüber hinaus Einsätze in der Nürburgring Langstrecken-Serie sowie beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel und mit einem E-Fuel-betriebenen Toyota Supra GT4 bei den zugehörigen Qualifiers. "Ich sehe das als großes Privileg an, diesen Sport so lange und seit über zehn Jahren als bezahlter Rennfahrer betreiben zu dürfen", sagt Hammel.
"Am meisten Spaß macht mir aber mittlerweile eigentlich der Classic-Bereich. Mit den alten Autos ohne Fahrhilfen auf der Nordschleife oder in Spa-Francorchamps..., das ist einfach pures Fahren mit tollen Autos." Bei den "24h Classic" und beim 1000-Kilometer-Rennen wird Hammel daher in der Eifel wieder in einem Porsche 911 RSR sitzen.
Termine der DMV NES 500 2024
22.-24. März: Hockenheimring
26.-28. April: Circuit Zolder (Niederlande)
7.-9. Juni: TT Circuit Assen (Niederlande)
23.-25. August: Lausitzring
3.-6. Oktober: Nürburgring
25.-27. Oktober: Motorsport Arena Oschersleben
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