Mission Titelverteidigung wird für Markus Pommer kompliziert
Markus Pommer und Gebhardt Motorsport haben beim Heimrennen im ADAC Prototype Cup in Hockenheim wenig Fortune, freuen sich aber schon auf heiße Duelle mit Ralf Schumacher.

Es war ein eher gequälter Blick, den Titelverteidiger Markus Pommer und sein Teamkollege Valentino Catalano am Sonntag auf der zweiten Stufe des Siegerpodestes aufgesetzt hatten. Ja, es gab nach den drei Rennläufen des ADAC Prototype Cup Germany am Hockenheimring für das Fahrer-Duo vom Sinsheimer Team Gebhardt Motorsport zwei Podestplätze zu feiern, doch unter dem Strich war das "Heimwochenende" des Teams mehr Rückschlag denn erhoffte Aufholjagd.
Mission Titelverteidigung wird für Markus Pommer kompliziert: Bloß keine weiteren Nuller mehr
"Eigentlich wollten wir richtig zuschlagen", sagte Pommer, doch anstatt als Zweiter der Gesamtwertung den 18-Punkte-Rückstand auf die Führenden Torsten Kratz (Mönchengladbach)/Danny Soufi (USA) von Konrad Motorsport zu verkürzen, beträgt der Rückstand bei nur noch vier ausstehenden Rennen nun 28 Punkte und der Obereisesheimer und sein 18-jähriger Teamkollege aus Westheim sind auf Rang drei der Gesamtwertung abgerutscht. "Es ist in diesem Jahr nicht zuletzt wegen des Regelwerks alles ein bisschen turbulent", sagt Markus Pommer (33). "Für uns geht es jetzt darum, in den vier restlichen Rennen anzukommen und keine ‚Nuller" mehr zu haben."
Einen dieser ‚Nuller" mussten Pommer/Catalano am Samstag direkt im ersten Hockenheim-Rennen hinnehmen, als eine undichte Schweißnaht am Tankeinfüllstutzen einen Start von Platz zwei verhinderte. "Unser Teamchef hat unseren Start aus Sicherheitsgründen gestoppt", sagt Pommer. Während die Konkurrenz eifrig punktete, stand beim Duqueine D-08 des Gebhardt-Teams eine schmerzhafte Null auf dem Punktekonto.
Zweiter und dritter Platz war das Maximum
Aus dieser Null wurde dann im Laufe des Sonntags immerhin noch eine 36, weil ein zweiter und ein dritter Platz in den beiden restlichen Rennen des Wochenendes das Punktekonto doch noch anwachsen ließen. Im zweiten Rennen kam Pommer nach dem Fahrerwechsel nicht am ähnlich schnellen Schweizer Julien Apothéloz von BWT Mücke Motorsport vorbei, im dritten Rennen ruinierte eine Rote Flagge kurz vor der Öffnung des Boxenstoppfensters die vielversprechende Strategie des Teams.

"Daher waren der zweite und dritte Platz fast das Maximum, was wir rausholen konnten", bilanziert Pommer. Dass es in diesem Jahr in der Serie für Fahrzeuge der LMP3-Kategorie in acht Rennläufen bislang sechs verschiedene Sieger gab, hängt auch mit dem überarbeiteten Reglement zusammen, bei dem erfolgreiche Fahrzeuge je nach Fahrerbesetzung mit verlängerten Standzeiten beim Pflichtboxenstopp oder Zusatzgewichten zurechtkommen müssen.
Neues Reglement verkompliziert die Titelverteidigung
"Ich finde diese Regelungen nicht gut, aber sie sind so, wie sie sind", sagt Pommer. "Unsere Pace stimmt, wir sind meist das schnellste Auto im Feld, aber wenn andere Teams an der Box 13 Sekunden weniger Standzeit haben, kann man das in einem Sprint-Format kaum noch aufholen." Mut machen dem Obereisesheimer die guten Ergebnisse in den Hockenheim-Qualifyings - eine Pole Position und zwei zweite Plätze -, auf die die Gebhardt-Mannschaft nun am nächsten Wochenende am Nürburgring aufbauen möchte.
Am Nürburgring fährt Ralf Schumacher mit
Dort wird im Rahmenprogramm der DTM gefahren; zudem haben sich mit Ralf und David Schumacher prominente Gaststarter angekündigt. Das Vater-Sohn-Gespann aus dem ehemaligen Formel-1-Piloten und dem aktuell Drittplatzierten des ADAC GT Masters wird in einem Ligier JS P320 für Ralf Schumachers Team US Racing an den Start gehen.
"Wir konzentrieren uns natürlich auf uns, aber für die Serie und den Motorsport allgemein ist es gut, wenn es dadurch etwas mehr Aufmerksamkeit gibt. Schaden kann das nicht. Und auch aus sportlicher Sicht ist es natürlich interessant, gegen einen ehemaligen Formel-1-Fahrer zu fahren", sagt Markus Pommer, für den das übergeordnete Ziel allerdings ein anderes ist: auf dem Siegerpodest des Nürburgrings möglichst weit oben stehen und wieder gänzlich unbeschwert lächeln zu können.