Stimme+
Sport
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

In Heilbronn gelten nun gleiche Regeln für alle Sportvereine

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Stadt Heilbronn ergänzt ihre Corona-Allgemeinverfügung um den Sportbereich. Überall sind nur noch 250 Zuschauer zugelassen. Das bedeutet auch: Die Heilbronner Falken dürfen nun - anders als zuvor - vor Fans spielen.

Ab sofort gelten in Heilbronn gleiche Regeln für beide Eishockeyclubs der Stadt: Falken und Eisbären dürfen je 250 Zuschauer in die Halle lassen. Foto: Ralf Seidel
Ab sofort gelten in Heilbronn gleiche Regeln für beide Eishockeyclubs der Stadt: Falken und Eisbären dürfen je 250 Zuschauer in die Halle lassen. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Zwei Stunden nachdem die Stadt Heilbronn am Freitag ihre "Klaren Regeln für den Sport" veröffentlichte, starteten die Heilbronner Falken den Vorverkauf für das Heimspiel am Sonntag (18.30 Uhr) gegen den ESV Kaufbeuren. Zwei Sätze in der ergänzten Allgemeinverfügung machten es möglich: "Ab sofort sind bei Sportveranstaltungen mit entsprechendem Hygienekonzept nur noch 250 Zuschauerinnen und Zuschauer zulässig. Diese Regelung gilt für den Amateur- und den Profisport."

Bei den Falken waren wohlgemerkt bisher keine Zuschauer zugelassen. Das regelte die entsprechende Landesverordnung Sport, in der ab einem Inzidenzwert von 35 im Profi-Probespielbetrieb keine Zuschauer mehr erlaubt sind. Ist es da nicht ein fatales Signal, wenn ausgerechnet im Corona-Hotspot Nummer eins Baden-Württembergs in diesem Bereich jetzt eine Lockerung in Kraft tritt?

Rapp: Ein bisher geltender Widerspruch ist nun aufgelöst

"Hier wird nur ein bisher geltender Widerspruch aufgelöst. Der Profisport wird an den Breitensport angelehnt", wehrt sich Stefan Rapp vehement gegen eine Darstellungsweise nach dem Motto "Steigen die Infektionszahlen in Heilbronn, dürfen die Falken wieder vor Zuschauern spielen".

Der Falken-Geschäftsführer verwies im Gespräch mit der Heilbronner Stimme auf die bisher geltenden unterschiedlichen Regeln für die Falken-Profis und die Eisbären-Amateure. Obwohl beide in derselben Halle spielen, in der ein identisches Hygienekonzept gilt, durften die Eisbären 500 Zuschauer reinlassen und die Falken keinen einzigen. "Jetzt gelten für alle die gleichen Parameter", sagt Rapp.

Permanent mit Alltagsmaske, kein Alkohol

Das trifft nicht nur auf die Zuschauerzahlen zu. Denn die Stadt legte zudem fest: "Während der gesamten Veranstaltungszeit müssen die Zuschauerinnen und Zuschauer, Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer sowie sonstiges Funktionspersonal eine Alltagsmaske tragen." Bisher durfte man diese nach Erreichen seines Sitzplatzes abnehmen. "Alkohol darf weder ausgeschenkt noch konsumiert werden", lautet eine weitere Festlegung, die bisher nicht einheitlich galt.

"Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen der Stadt Heilbronn, das kommende Heimspiel der Falken mit Zuschauern stattfinden zu lassen. Dies ist in Anbetracht der einzelnen Verordnungen sowie der aktuellen Fallzahlen in Heilbronn sicherlich als absolut positives Zeichen zu werten", lobte Rapp die kommunalen Verantwortlichen in der Falken-Pressemitteilung ausdrücklich. Für ihn war es keine Frage, diese Chance für seinen Club zu ergreifen.

Fast alle Handballvereine haben ihre Spiele abgesagt

Während also im Eishockey sowohl die Eisbären am Freitagabend gegen Pforzheim sowie die Falken am Sonntag gegen Kaufbeuren vor Zuschauern spielen, haben fast alle Handballvereine der Stadt und des Landkreises ihre Partien abgesagt. "Das war die verantwortungsvolle Entscheidung der Vereine, die ich ausdrücklich begrüße", sagte Heinz Nitsche.

Der Vorsitzende des Handballbezirks Heilbronn Franken betonte ausdrücklich: "Theoretisch hätte gespielt werden dürfen und der Verband möchte den Spielbetrieb auch fortsetzen. Es scheint aber ratsam, jetzt erst einmal abzuwarten, ob durch die strengeren Maßnahmen die Infektionszahlen wieder sinken."

Dass die Neckarsulmer Bundesligafrauen ihr Heimspiel am Samstag austragen, ist für Nitsche nachvollziehbar: "Die werden wöchentlich getestet. Das ist der entscheidende Unterschied." Da im Bezirk gleich drei Landkreise die Regeln vorgeben, wünscht Nitsche sich vor allem Einheitlichkeit.

Kommunen schlagen Landesverordnungen

Das baden-württembergische Kultusministerium stellte am Freitag gegenüber der Stimme nochmal klar: "Die Allgemeinverfügungen von Kommunen schlagen die landesweiten Verordnungen, haben also Vorrang." Dass die Falken bisher vor leeren Rängen spielen mussten, die Steelers aber nicht, erläuterte das Ministerium wie folgt: "Der genannte Schwellenwert von 35 ist nicht mit einem Automatismus verbunden." Sofern die Kommune der Auffassung sei, das Infektionsgeschehen sei klar eingrenzbar, könne sie Zuschauer zulassen.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben