Organisatoren von Hochsprung Heilbronn: „Jede Sekunde schuften hat sich gelohnt“
Am Montagmittag sind die Tribünen für Hochsprung Heilbronn auf dem Marktplatz bereits massiv geschrumpft, der Abbau läuft auf Hochtouren. Was bleibt bei den Profis, Helfern und den mehr als 2500 Besuchern in Erinnerung?

Äußerst interessiert an der Hochsprung-Elite haben sich die Eishockey-Profis der Heilbronner Falken gezeigt – und dabei ihren Respekt vor den Leistungen der weltbesten Männer geäußert. „Was sie für eine Sprungkraft und Technik haben, ist enorm. Diese auf den Punkt zu bringen, erfordert viel mentale Stärke“, sagt Falken-Urgestein Corey Mapes.
Etwas weniger dynamisch, dafür motiviert sind die Selbstversuche mit der Schwerkraft beim Show-Event gewesen, die am Sonntag ein Sextett um Kapitän Freddy Cabana, Mapes, Calder Anderson, Patrick Berger, Gunars Skvorcovs und Franz Jokinen vor den Augen ihres Sportlichen Leiters Martin Jiranek erlebt hat. Doch die Falken-Spieler lernen fix. Die Tipps von Thomas Scheel, Sprinttrainer der Sport-Union Neckarsulm und Kampfrichter bei Hochsprung Heilbronn, setzen sie – ganz Profi – flott um. Geschmeidiger bewegen sie sich dennoch auf dem Eis. „Am Freitag haben wir unser erstes Treffen“, sagt Corey Mapes. Erfreulich für die Falken: Die Karten-Kooperation mit Hochsprung Heilbronn bringt dem Oberligisten eine Spende von knapp mehr als 1000 Euro ein.
„Nachbarschaftshilfe“ in Heilbronn: Restaurantkette Mauritius spendiert kühle Getränke
Geschwitzt haben ob der hochsommerlichen Temperaturen auf dem Heilbronner Marktplatz alle gleichermaßen. Wichtig daher: viel trinken. Doch anders als bei Fußballspielen oder Konzerten haben die insgesamt mehr als 2500 Besucher jederzeit ihre Flaschen am Trinkbrunnen auffüllen dürfen oder am Eingang kostenfrei ein Iso-Getränk erhalten.
Nachbarschaftlich fürsorglich um die Organisationscrew gekümmert hat sich vor und nach dem Event Eugen Oks, Geschäftsführer der Restaurantkette Mauritius. Er hat den Jungs und Mädels mal ein kühles Wasser mit Zitrone spendiert, mal ein Feierabend-Bier. „Da ist eine richtig kleine Marktplatz-Community entstanden“, sagt Oliver Blumenstock, Vorsitzender des Trägervereins Internationalen Hochsprung-Meeting Heilbronn.
Hochsprung Heilbronn: Positive Rückmeldungen der Sponsoren und Gänsehaut beim Organisationsteam
Positiv sind auch die Rückmeldungen der Sponsoren – von Hohenlohe bis nach Katar. Von der arabischen Halbinsel sind eigens zwei Videografen angereist, die emotionale Inhalte produziert haben. „Der Trend zeigt in allen Bereichen stark nach oben“, sagt der für Social Media zuständige Jacob Denzel. Professionell ist auch die Aufbaudokumentation von Würth geworden. Noch am Sonntagabend haben sie auf Instagram witzig gepostet: „20.15 Uhr: Das ist Leidenschaft: Abbau statt Tatort.“
Überaus zufrieden fällt daher das Fazit der Organisatoren aus: „Eine mega Veranstaltung. Ausverkauft, im Frauen-Springen Bestleistungen, ich hatte Gänsehaut“, sagt Oliver Blumenstock. „Jede Sekunde Vorbereitung und schuften haben sich gelohnt. Teil dieser Mannschaft zu sein, ist etwas ganz Besonderes.“
Hochsprung-Olympiasieger Tamberi bringt sogar den Belag ins Rutschen
Immer wieder Gesprächsthema ist der neue Boden gewesen. Während sich der Nachwuchs und die Frauen nicht einzig ob zahlreicher Bestleistungen hochzufrieden mit dem blauen Belag gezeigt haben, ist bei den Männern nachgebessert worden. Selbst Hochsprung-Laien sind die unterschiedlichen Sprungstile aufgefallen. Hier die leichtfüßigen Stilisten wie Olympiasieger Hamish Kerr, dort die kräftigen Abspringer wie Mateusz Przybylko oder Gianmarco Tamberi.
„Es gab ein, zwei Springer, die von ihrer Absprungposition als auch vom Sprungstil den Boden wie geschoben haben“, erklärt Jacob Denzel, „bei ihnen hat es dazu geführt, dass der Boden gerutscht ist, daher haben wir nochmal massiv nachgeklebt.“ Für 2026 gibt es jedoch bereits erste Ansatzpunkte, darauf gegebenenfalls ganz zu verzichten. Ziel ist darüber hinaus, auf der gesamten What Gravity Tour einen identischen Boden zu nutzen.
Mehrwert für Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen
Viel Lob haben die Veranstalter von Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen erhalten. Bei Athletenmanager Günter Eisinger hat sich die 67-Jährige im Namen des Verbandes mit einer Flasche Wein bedankt. Auch persönlich hat die einstige Weltklassespringerin einen Mehrwert aus den Tagen in Heilbronn gezogen – dank der Trainertagung, bei der der Schwede Yannick Tregaro, Ex-Coach von Kajsa Bergqvist, ein Impulsreferat gehalten hat. „Das hat mich in meiner Art Trainer zu sein bestärkt, das war schon cool“, sagt Brigitte Kurschilgen, die Siegerin Christina Honsel betreut.
„Grundlage einer erfolgreichen Zusammenarbeit ist neben dem Potenzial des Athleten sein Vertrauen in meine Arbeit. Wir arbeiten sehr wertschätzend zusammen.“