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Audi und Abt beenden 25 Jahre DTM-Erfolgsgeschichte

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Audi und Abt: Das hat in der Tourenwagenserie DTM ein Vierteljahrhundert lang unzertrennbar zusammengehört. Zuletzt war der Rennstall aus dem Allgäu mit einem Audi R8 unterwegs, der in Heilbronn-Biberach aufgebaut wurde. 2025 geht Abt mit Lamborghini an den Start. Zeit für einen Blick zurück und nach vorne.


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Zum Abschluss wäre der Titel noch das Sahnehäubchen gewesen. Dafür hat es am Ende nicht ganz gereicht. Aber ein Sieg von Kelvin van der Linde im Audi R8 beim Saisonabschluss der DTM auf dem Hockenheimring und Platz zwei in der Gesamtwertung sind dennoch ein toller Schlusspunkt nach 25 Jahren, in denen Audi und das Team Abt Sportsline aus Kempten im Allgäu Motorsportgeschichte in der DTM geschrieben haben. Fünf Fahrertitel, 78 Siege und 92 Pole-Positions in 333 Rennen stehen am Ende in den Büchern.

Eine Erfolgsstory, die am 28. Mai 2000 begann. Begonnen hatte damals alles mit einem von Abt in Eigenregie entwickelten Abt-Audi TT-R. Bereits 2002 schlug der Franzose Laurent Aiello mit dem markanten gelben Rennwagen des Privatteams die Konkurrenz zweier Hersteller und gewann den ersten DTM-Titel für die „Äbte“.


Audi und Abt in der DTM: Zwei Titel für Ekström, zwei Titel für Scheider

Nachdem Audi im Jahr 2004 werksseitig in die DTM zurückkehrte, war das Team aus Kempten erneut dabei. Mattias Ekström feierte in jenem Jahr seinen ersten Meisterschaftsgewinn in einem Audi A4 DTM des Teams von Hans-Jürgen Abt. Drei Jahre später setzte sich der Schwede erneut in der hart umkämpften Tourenwagenserie durch.

In den beiden Folgejahren komplettierten Audi und Abt Sportsline einen legendären Hattrick für die Marke und das Team, was noch nie zuvor und auch nie danach einem Konkurrenten gelingen sollte. Dabei verbuchte Timo Scheider 2008 und 2009 zwei Meisterschaftssiege in Folge. Von den zehn Fahrertiteln, die zwischen 2002 und 2020 unter dem sogenannten Klasse-1-Reglement an Audi-Piloten gingen, sind fünf das Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem bayerischen Abt-Team. 

Wir haben ein großes Stück Motorsport-Geschichte geschrieben“

„Bei Audi Sport sind wir stolz darauf, mit Abt Sportsline so viele Erfolge gefeiert zu haben“, sagte Rolf Michl, Geschäftsführer der in Neckarsulm ansässigen Audi Sport GmbH. „Gemeinsam sind wir in dieser langen Phase gewachsen und haben ein großes Stück Motorsport-Geschichte mit vielen unvergesslichen Erfolgen geschrieben.

Auch menschlich war diese Zeit legendär. Danke an Hans-Jürgen Abt, den CEO der Abt Gruppe, Thomas Biermaier, CEO von Abt Sportsline, Sportmarketingchef Harry Unflath, Abt-Motorsportdirektor Martin Tomczyk und die vielen anderen fleißigen Hände aus Kempten, die diese Ära ermöglicht haben.“

Stippvisite bei Audi in Neckarsulm

Vor dem DTM-Finale auf dem Hockenheimring hatten die beiden Abt-Piloten Kelvin van der Linde und Ricardo Feller zusammen mit Motorsportdirektor Martin Tomczyk am vergangenen Donnerstag (17. Oktober) im Audi-Forum Neckarsulm vorbeigeschaut. Bei der Kinderpressekonferenz der Heilbronner Stimme beantwortete das Trio die teils sehr pfiffigen Fragen der 15 Kinder.

So entlockte etwa Timo Ochs (7) aus Ingelfingen den beiden Fahrern, dass sie ihre gewonnenen Pokale meist beim Team abgeben müssen und das Edelmetall gar nicht immer mit nach Hause nehmen dürfen. „Wie viele Pokale ich zu Hause habe, kann eigentlich mein Papa besser beantworten, denn sie stehen alle bei ihm“, erzählte Feller (24).

Zukunft mit Lamborghini

2001 feierte Martin Tomczyk als damals 19-Jähriger im legendären Abt-Audi TT-R sein Debüt in der DTM und saß anschließend zehn Jahre für das Team hinter dem Steuer. „25 Jahre sind schon eine lange Zeit und das Ende der Partnerschaft fällt auch nicht ganz so leicht, weil man gemeinsam doch sehr erfolgreich unterwegs war. Nichtsdestotrotz muss man auch immer in die Zukunft schauen und auch wirtschaftlich denken“, sagt Tomczyk.

„Und nachdem Audi Sport das Customer Racing runtergefahren beziehungsweise eingestellt hat, gab es für uns zum Glück die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen. Mit Lamborghini haben wir jetzt einen tollen Partner für die Zukunft gefunden.“


Kundensportautos aus Heilbronn-Biberach

Abt Sportsline war zuletzt mit der Rennversion des Audi R8 unterwegs. Das Serienauto, das in den Böllinger Höfen in Heilbronn-Biberach gebaut wurde, ist Ende März ausgelaufen. Bei der Audi Sport GmbH werden daher nun auch keine Rennautos mehr gebaut, die Betreuung der Kundenteams auf der ganzen Welt soll aber weitergehen.

„Wir werden Teams, die einen R8 LMS oder einen RS 3 LMS einsetzen, aber weiterhin mit einem umfassenden Kundenservice versorgen“, sagt Audi Sport-Geschäftsführer Rolf Michl. „Sie erhalten neben den Ersatzteilen auch künftig weiterhin technische Unterstützung vor Ort bei ihren Renneinsätzen durch unsere Kundenbetreuer und Ingenieure. Die Zukunft für die Kunden ist also gesichert. Der Kundensport bleibt weiter bestehen.“

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