Heilbronn Reds haben keine Lust auf Mittelmaß
Die Basketballer der TSG Heilbronn bezwingen mit den PKF Titans Stuttgart erstmals in dieser Saison ein Top-Team der Regionalliga. Ihre Siegesserie bauen die Reds damit weiter aus.

Auf ihre Mörike-Sporthalle können sich die Heilbronn Reds verlassen. Das sonntägliche Duell der Regionalliga-Basketballer der TSG Heilbronn mit den PKF Titans Stuttgart war zwar kein echter Krimi und die Mannschaft zu jeder Zeit auf der Höhe des Geschehens – so dass sie von den rund 300 Zuschauern nicht wachgerüttelt werden mussten – aber doch spielte die Heimspielstätte eine gewisse Rolle. Denn wo, wenn nicht in der Mörike-Sporthalle, sollte den Reds der erste Befreiungsschlag gegen eine Spitzenmannschaft gelingen?
Der 72:63 (35:30)-Erfolg der Mannschaft um Spielertrainer Goran Mijic gegen den Tabellenzweiten aus der Landeshauptstadt war in der laufenden Saison der erste Reds-Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top vier der Liga.
Reds nehmen Verfolgung der Merlins Crailsheim II auf
Zwar verbesserten sich die siebtplatzierten Heilbronner durch den Sieg tabellarisch nicht, doch mit Hilfe der zwei Punkte pirschten sich die Reds wieder an die Verfolger von Tabellenführer PS Karlsruhe Lions II heran, der mit 14 Siegen aus 14 Spielen und nun neun Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Hakro Merlins Crailsheim II bereits zu Rückrunden-Beginn klar auf Aufstiegskurs liegt.
Die Reds und Crailsheim II trennen nun nur noch drei Zähler, so dass es für das Mijic-Team in den zwölf verbleibenden Spielen zumindest noch um die Vizemeisterschaft geht – mehr ist nach ihren sechs Hinrunden-Niederlagen für die TSG-Korbjäger realistisch betrachtet nicht mehr drin
Maisel tut sich schwer, doch auf Milicevic ist Verlass
„Wir haben heute wieder gesehen, dass wir in dieser Liga nur mit guter Disziplin eine Chance haben“, sagte Goran Mijic nach dem vierten Sieg seiner Mannschaft in Folge. Vor allem die Abwehrarbeit und die Rebound-Kontrolle seiner Akteure hatten dem 38-Jährigen gefallen. „Es war das erste Spiel nach der Pause; dafür kann ich nicht sagen, dass ich unzufrieden wäre.“
Zwar machten die Reds gegen die mit nur acht Spielern angereisten Titans nicht ihr bestes Spiel, doch mit Ausnahme von zwei kurzen Schwächephasen im zweiten und dritten Viertel fanden sie immer wieder Lösungen gegen die zum Teil hoch verteidigenden Gäste. Vedran Milicevic war mit seinen Distanzwürfen einmal mehr Punktegarant und kompensierte damit den schwächeren Arbeitstag von Spielmacher Nils Maisel, der in Abwesenheit des erkrankten Stilianos Eleftheriadis beinahe durchspielte.
Intensive Wechsel-Duelle am Spielfeldrand
Abseits des Courts war die Partie des 14. Spieltags auch ein Duell der Trainer. Goran Mijic und Stuttgarts Jake Peidis reagierten während Unterbrechungen immer wieder kurzfristig mit eigenen Personaltauschen auf die Wechsel des jeweils anderen und versuchten dadurch, die Deutungshoheit im Spiel zu behalten.
Mijic wechselte sich nach rund 25 Minuten in einer zerfahrenen Spielphase als Spielgestalter kurzfristig selbst ein: „Ich wusste: Die Jungs brauchten in dieser Phase nicht unbedingt Punkte, sondern Ruhe und Zuspiele.“ Beides lieferte der Bosnier und verhalf seinem Team damit auch aktiv zum Sieg.
TSG Heilbronn Reds: Klein (11), Koupidis (13), Schmitz (7), Maisel (5), Milicevic (23); Schnakenberg (7), Goldau, Vasovic (6), Schäfer, Cibula, Mijic.
Zuschauer: 300.