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Aufbruch in unbekannte Gefilde: René Noller vor erster ERC-Saison

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Der Abstatter startet in der ERC4, der zweitwichtigsten Rallye-Serie für Fronttriebler, und der Nachwuchs-Europameisterschaft. Eine Professionalisierung abseits der Strecke ist dafür unausweichlich.

Neues Jahr, neues Auto, neue Optik: Bei den Wertungsläufen zur Europameisterschaft wird René Noller fortan in einem Peugeot 208 Rally4 starten.
Neues Jahr, neues Auto, neue Optik: Bei den Wertungsläufen zur Europameisterschaft wird René Noller fortan in einem Peugeot 208 Rally4 starten.  Foto: OPV/privat

Wenn die diesjährige Rallye-Saison für René Noller im Herbst zu Ende geht, dann wird der 20-jährige Abstatter einige tausend Kilometer über den Kontinent zurückgelegt haben. Nicht nur im Rallye-Auto, sondern auch auf Reisen. Neu ist das für Noller nicht, nachdem er bereits im Vorjahr im Mitropa Rally Cup von sich reden machte.

Doch in diesem Jahr ist in der European Rally Championship (ERC) alles eine Nummer größer. "Wir werden versuchen, die maximale Erfahrung im ersten Jahr mitzunehmen", sagt Noller über seinen Start bei der Rallye-Europameisterschaft. "Wir", das sind er und seine Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt (Attendorn), die Noller durch sechs Veranstaltungen in ganz Europa führen wird.

Das Duo kennt sich bereits, fuhr im Vorjahr bei Mitropa-Rallyes in Slowenien und Italien. Die 37-jährige Solbach-Schmidt ist eine erfahrene Beifahrerin und geht in ihre 13. Saison.

Neues Fahrzeug, alte Unterstützer

Unterstützung bekommt Noller in diesem Jahr nicht nur von der ADAC Stiftung Sport und dem Deutschen Motorsport Bund, die ihn erneut ins Motorsport Team Germany - einem nationalen Förderkader von Motorsportlern - aufgenommen haben, sondern auch vom slowenischen OPV-Team. "Die ERC muss man mit einem professionellen Team fahren, das ist als Privat-Team nicht mehr machbar", sagt Noller über die gestiegenen Anforderungen.

OPV stellt ihm und zwei anderen ERC-Piloten daher die Autos - einen Peugeot 208 Rallye4 - sowie ein Serviceteam mit Mechanikern und Renningenieuren zur Verfügung. Der Peugeot ist technisch identisch mit dem Opel Corsa Rally4, mit dem Noller bisher auf Zeitenjagd ging. "Er sieht nur anders aus", sagt Noller. Eine große Umstellung sei daher nicht nötig. Mit dem 210-PS-Fronttriebler wird der 20-Jährige in der ERC4-Kategorie (ehemals "R2") und der Junior ERC (für Fahrer unter 27 Jahren) starten.

Wenig Erfahrung auf Schotter-Strecken

Die Strecken der Junior ERC sind anspruchsvoll. Zum Start gibt es schnelle Wertungsprüfungen in Polen und Lettland, die ebenso wie die erstmals ausgetragene Royal Rally of Scandinavia (Schweden) auf Schotter gefahren werden. In Italien, Tschechien und Ungarn geht es danach auf Asphalt weiter. "Ins Ziel kommen und Erfahrung sammeln", lautet zunächst die Vorgabe zum Saisonstart im Mai.


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"Wir haben hier in Deutschland einfach relativ wenige Trainingsmöglichkeiten auf Schotter", erklärt Noller seine vorsichtige Zurückhaltung. Auf Asphalt visiert er Top-Fünf-Platzierungen an. Am Saisonende winkt dem Junior-ERC-Gesamtsieger ein "prize drive" in der nächstjährigen Fia Junior WRC, der Nachwuchs-Weltmeisterschaft.

Noller bekommt namhafte Konkurrenz

Für den in Teilzeit arbeitenden Anlagenmechaniker für Sanitär- und Heizungstechnik ist der logistische Aufwand in diesem Jahr immens. Ein Rallye-Wochenende beginnt mit der Anreise am Montag, geht mit Einstellungsfahrten und Streckenbesichtigungen unter der Woche weiter und beginnt meist so richtig am Freitag mit einer ersten gewerteten Show-Prüfung.

Auch wenn Noller mit Vater Rainer einen motorsporterfahrenen Ratgeber an seiner Seite hat, sind die Nollers nicht der prominenteste Name in der Junior ERC. Denn Max McRae, 18-jähriger Sohn von Alister, Neffe des 2007 verstorbenen Rallye-Weltmeisters Colin und Enkel von Jimmy McRae, wird die britische Familiendynastie im Rallye-Auto fortsetzen und einer von Nollers Konkurrenten sein.

Vorbereitung bei Rallyes in Deutschland

Bis es in Polen zum ersten Zeitenduell der beiden kommt, wird sich Noller am Wochenende bei der Ostalbrallye in Abtsgmünd mit Stefan Kopczyk (Bad Friedrichshall) und am 8. April mit Natalie Solbach-Schmidt bei der Osterrallye Zerf vorbereiten. Für den 20-Jährigen dürften dies noch die entspannteren Wochenenden in diesem Jahr werden.

 
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