Neben der Ringermatte
Randnotizen vom ersten Halbfinale um die deutsche Ringer-Mannschaftsmeisterschaft in Burghausen. Stimmungsmache aus Hof und treue Fans der Red Devils Heilbronn.

Stimmungsmache aus Hof
Es waren etwa 15 Personen, die vor, während und nach dem Mannschaftskampf für mächtig viel Stimmung sorgten. Doch es waren weder Zuschauer aus Burghausen noch aus Heilbronn, die auf sich aufmerksam machten. Die Fangruppe gehört zum ASV Hof, dem Heimatverein von SVW-Ass Ramsin Aziszir. Der Weltklasseringer stand zwar nicht im Aufgebot, dennoch hielt das die Hofer nicht davon ab, die knapp 320 Kilometer lange Reise auf sich zu nehmen. Die beiden bayerischen Clubs verbindet seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. tok
Treue Devil-Fans
Es waren nicht viele Fans der Red Devils, die in Burghausen vor Ort waren. Aber treue. Darunter ein Sextett, das in Privatautos an die österreichische Grenze gefahren war: Erich Baier, Sebastian Ulm, Denis Berberovic, Markus Heibl, Kevin Koch und Leonard Klewitz (Foto von links) nutzten das erste Playoff-Halbfinale auch für eine Sightseeing-Tour. "Wir übernachten hier in einem Hotel und schauen uns noch Burghausen mit der längsten Burg der Welt an", erzählte Markus Heibl. "Ein paar schöne Fotos machen, etwas Kultur gehört dazu." Auch das Sextett war vom Ergebnis enttäuscht. "Schade, da wäre mehr drin gewesen", sagt Heibl. "Zwei Kämpf wurden völlig verkackt. Die gesamte Saison über haben die Devils super gekämpft, es jetzt im Halbfinale aber nicht rübergebracht." tok
Wolf hat viel gelernt
Für das Eigengeächs der Red Devils, Lucas Wolf, war das Mattenduell in Burghausen bereits der siebte Bundesliga-Einsatz in dieser Saison. Der 16-Jährige verlor zwar all seine Kämpfe vorzeitig, doch das stört ihn nicht. Im Gegenteil. "Es ist eine große Ehre für mich und jedes Mal ein tolles Erlebnis", sagte Wolf. "Es ist unglaublich viel, was man von den Stars lernen kann." Wenn sich die Möglichkeit ergibt, will der Jugendliche auch in der nächsten Saison wieder den ein oder anderen Bundesligakampf bestreiten. Sonst freut sich Wolf auf die Runde in der zweiten Mannschaft, die auf Landesliga-Niveau ringt. tok
Besuch bei Verwandten
Mitunter ist es hilfreich fürs Gemüt, im Schlechten einfach das Gute zu sehen. "Das wird ein gutes Mittagessen", sagt Jens Petzold. Keine Frage, auch der Macher der Red Devils ist am Samstagabend geknickt gewesen. "Es ist ernüchternd, wenn du siehst, wie abhängig du von vielen Faktoren bist. Das hätte ich so nicht erwartet", meint der ehemalige Abteilungsleiter. Trotzdem freut sich Petzold, der in Burghausen übernachtet hat – um mal wieder die Verwandtschaft zu treffen. Mit der Nichte, ihrem Mann und weiteren Familienmitgliedern bleibt genug Zeit, um die Ringererlebnisse aus dem Halbfinale zu besprechen. swa
Schon 3000 Karten weg
"The last fight" hat Frank Stäbler seine Corona-bedingt auf den 18. Juni verschobene ganz persönliche Abschiedsgala in der Ludwigsburger MHP-Arena genannt. Fleißig verteilt der 32-Jährige dafür die Plakate, auf denen er spannende Showacts verspricht. Geplant sind Kämpfe der Ringer-Nationalmannschaft gegen eine Weltauswahl. "Es sind schon jetzt 3000 Karten verkauft", sagt Frank Stäbler stolz und hofft, dass es 5000 Fans werden, die ihm Adieu sagen. swa