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Mit Oliver Heß kehrt ein Aushängeschild zum TSV Weinsberg zurück

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Oliver Heß wird in der nächsten Saison Trainer bei seinem Heimatverein TSV Weinsberg. Die Option, zu den Wurzeln zurückzukehren, ergab sich für den Linkshänder kurzfristig.

Bis Saisonende trägt Oliver Heß noch das Trikot des TSB Horkheim. Dann übernimmt der 33-Jährige als Trainer seinen Heimatverein TSV Weinsberg.
Foto: Archiv/Berger
Bis Saisonende trägt Oliver Heß noch das Trikot des TSB Horkheim. Dann übernimmt der 33-Jährige als Trainer seinen Heimatverein TSV Weinsberg. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Erst am 20. Januar hatte die Heilbronner Stimme in der Reihe "12 Monate - 12 Regionen" über vier Aushängeschilder der Weinsberger Handballabteilung berichtet. Eines davon kehrt nun als künftiger Trainer der ersten Mannschaft zurück zu seinen Wurzeln. Der gebürtige Weinsberger Oliver Heß beendet im Sommer seine aktive Karriere als Spieler und übernimmt den aktuellen Oberliga-Zweiten. Sein Bruder Alexander, der weiterhin auch die A-Junioren trainiert, wird sein Co-Trainer.

"Ich hatte früh entschieden, dass die aktuelle Saison meine letzte als Spieler wird und ich danach als Trainer einsteigen will", sagte Heß am Freitag. Die Option, den Rollenwechsel nun bei seinem Heimatverein zu starten, ergab sich kurzfristig durch die Entscheidung von Michael Stettner, den TSV am Saisonende zu verlassen (wir berichteten).

Der TSV künftig will verstärkt auf Eigengewächse setzen

"Für uns ist diese interne Lösung eine runde Sache", bestätigt Weinsbergs Sportlicher Leiter Axel Mayer. Intern deshalb, weil Heß bereits als Jugendtrainer im Verein arbeitet und der TSV künftig verstärkt auf seine Eigengewächse setzen will. "Wir haben eine Top-A- und eine Top-B-Jugend. Es geht darum, diese talentierten Jungs in den nächsten Jahren perspektivisch an die erste Mannschaft heranzuführen", sagt Heß. Im größeren Kontext spricht Abteilungsleiter Marco Horst sogar schon vom "Weinsberger Weg".

Nun ist es noch nicht allzu lange her, dass der TSV Weinsberg schon einmal einen Trainer-Novizen vom TSB Horkheim geholt und zum Trainer der ersten Mannschaft gemacht hat. 2017 war das: Stefan Fähnle wechselte nach dem Ende seiner Spielerkarriere als Coach zum TSV. Nach eineinhalb Saisons war im Februar 2019 Schluss. Weinsberg steckte im Abstiegskampf. "Ein neuer Trainer ist immer ein Stück weit eine Black Box. Ob mit oder ohne Erfahrung, ein gewisses Risiko bleibt immer", sagt Mayer.

 


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Theoretisch könnte Heß in der neuen Saison auf den TSB Horkheim treffen

Sorgen macht sich der Sportliche Leiter deshalb aber nicht. "Sein Bruder Alex hat schon einige Erfahrung als Trainer gesammelt. Olli bringt viel Wissen aus seiner Spielerzeit mit. Beide sind Pädagogen, finden die richtige Ansprache", ist Mayer überzeugt. Der neue Chefcoach gibt zu: "Natürlich fange ich bei Null an, doch irgendwo muss man ja anfangen. Nach 15 Jahren auf sehr hohem Niveau als Spieler war es schon mein Ziel, auch als Trainer ambitioniert einzusteigen."

Je nachdem wie die Saison zu Ende geht, könnte dieser Start ja sogar in der 3. Liga erfolgen und ein möglicher Gegner TSB Horkheim heißen, sollte der TSV aufsteigen. Für Heß ist die Ligazugehörigkeit jedoch unabhängig von seinem Engagement. Er wird auch keine TSB-Spieler im Schlepptau mit nach Weinsberg bringen. "Da ist nichts geplant. Ich bin dem TSB für die vergangenen Jahre sehr dankbar."

Als Abwehrspieler wird er das Augenmerk auch in Weinsberg auf die Defensive legen

Seit Ende 2017 trägt der Linkshänder das Horkheimer Trikot, übernahm damals die Rückennummer von Fähnle. Zuvor spielte der Zwei-Meter-Mann in der ersten und zweiten Bundesliga für Erlangen, Friesenheim und Herrenberg. "Ich hatte viele unterschiedliche Trainer und konnte mir viel abschauen", sagt Heß, der im vergangenen Sommer seine B-Lizenz erwarb.

Als glänzender Abwehrspieler will er auch in Weinsberg sein Hauptaugenmerk auf die Defensive legen. "Wir sollten zwei Abwehrsysteme gleichermaßen spielen können", lautet ein Ziel für die Saison-Vorbereitung. Im Angriffsspiel will er keineswegs alles neu aufstellen, aber die bestehenden Systeme erweitern und verfeinern. "Viele Mannschaften spielen ähnliche Varianten. Ich habe richtig Lust, an den Details zu arbeiten, die den Unterschied ausmachen können."


Auswärts gefordert

Nach der Niederlage in Herrenberg geht die Auswärtsreise für den TSV Weinsberg am Samstag (20 Uhr) beim HC Neuenbürg 2000 weiter. Der Tabellenneunte ist Experte in der Disziplin "Die Großen ärgern". Gegen Tabellenführer TVS Baden-Baden verlor das Team aus dem Enzkreis zu Hause nur hauchdünn mit 28:29, der Tabellendritte Köndringen-Teningen wurde sogar mit 32:31 bezwungen. Vergangene Woche gelang ein standesgemäßer 37:25-Erfolg gegen Schlusslicht Fellbach. Das Hinspiel hatte Weinsberg mit 36:33 für sich entschieden. 

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