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Handball Regionalliga 
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Junge Wilde des TSV Weinsberg wollen weiter auf der Euphoriewelle surfen 

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TSV Weinsberg will nach dem Abgang von Alen Hadzimuhamedovic seine Gegner in der Regionalliga weiter in Grund und Boden rennen. Zum Auftaktspiel der Regionalliga geht es am Samstag zum VfL Waiblingen. 

Trainer Edin Hadzimuhamedovic (im Gespräch mit Spielmacher Nicolas Ehrlich) stellt sich immer vor seine Jungs. „Wenn wir gewinnen, waren es die Spieler, wenn wir verlieren, war es der Trainer“, lautet das Credo des 48-Jährigen.
Trainer Edin Hadzimuhamedovic (im Gespräch mit Spielmacher Nicolas Ehrlich) stellt sich immer vor seine Jungs. „Wenn wir gewinnen, waren es die Spieler, wenn wir verlieren, war es der Trainer“, lautet das Credo des 48-Jährigen.  Foto: Seidel, Ralf

Keine Frage, die Jungspunde des Regionalligisten TSV Weinsberg haben in der vergangenen Saison in der Kernerstadt eine Euphoriewelle losgetreten. Dank des unbekümmerten Auftretens der vielen Eigengewächse und ihres gnadenlosen Tempo-Handballs entwickelten sich Heimspiele in der Weibertreuhalle zu echten Erlebnissen. „Ohne die Unterstützung unserer Zuschauer, wäre der Klassenerhalt sehr viel schwerer geworden“, ist Trainer Edin Hadzimuhamedovic überzeugt.

Ein regelrechter Handball-Genuss waren die Auftritte seines Sohnes Alen: Der 18-Jährige war der überragende Spieler der gesamten Liga, wurde sogar Torschützenkönig, obwohl er bereits im März fest zur SG BBM Bietigheim in die Bundesliga gewechselt war. Seinen Abgang kompensieren, gleichzeitig die neue Weinsberger-DNS fortentwickeln, um weiter auf der Euphoriewelle zu surfen – das sind die Anforderungen für die neue Runde in der höchsten Liga Baden-Württembergs. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Ohne Alen Hadzimuhamedovic hat der TSV am Ende der vergangenen Saison kein Spiel mehr gewonnen. Wie lässt sich das in der Spielzeit 2025/26 ändern?„Es gibt keinen Eins-zu-eins-Ersatz für Alen“, stellt Edin Hadzimuhamedovic klar. Kann es in der vierten Liga auch gar nicht geben. Mit Jonas May vom Oberliga-Aufsteiger TSV Bönnigheim ist ein wurfstarker und entwicklungsfähiger Rückraumlinker verpflichtet worden. „Wir haben jetzt aber mehrere Abschluss-Spieler“, betont Edin Hadzimuhamedovic. Neben May, der in der Saisonvorbereitung überzeugte, dürfte der Trainer den neuen slowenischen Halbrechten Jan Mladkovic im Blick haben, der aufgrund eines Fingerbruchs allerdings mehrere Wochen ausfiel. Abschluss-Qualität besitzt auch Spielmacher Luca Kazmeier, der jedoch nach einem Jahr Handballpause erst wieder seinen Rhythmus finden musste. „Luca wird von Spiel zu Spiel besser“, sagt Edin Hadzimuhamedovic.

Wie wird sich das Spielkonzept des TSV ohne Alen Hadzimuhamedovic ändern?Gar nicht. Die Weinsberger werden weiterhin so viel rennen, bis die Gegner keine Lust (und/oder Luft) mehr haben. „Unser Spiel bleibt temporeich, aber wir haben jetzt mehr Wechselmöglichkeiten“, sagt Edin Hadzimuhamedovic. In der Breite ist sein Team exorbitant gut aufgestellt. Vor der ersten Partie am Samstag (20.15 Uhr) beim VfL Waiblingen musste der Trainer drei seiner Schützlinge mitteilen, dass sie nicht im Kader stehen werden. „Das ist in unserer Liga zweifellos ein Luxusproblem“, gibt Edin Hadzimuhamedovic zu. 22 Spieler hatte der 48-Jährige beim Abschlusstraining in der Halle – darum dürften ihn sogar viele Fußballclubs in der Region beneiden. „Die Trainingsqualität ist dabei noch einmal deutlich höher als vergangene Saison“, sagt Edin Hadzimuhamedovic, weil sich viele seiner jungen Wilden durch das eine Regionalligajahr deutlich weiterentwickelt hätten.

Tim Titzmann (rechts) ist einer der Weinsberger, die den Abgang von Alen Hadzimuhamedovic (links) kompensieren sollen.
Tim Titzmann (rechts) ist einer der Weinsberger, die den Abgang von Alen Hadzimuhamedovic (links) kompensieren sollen.  Foto: Seidel, Ralf

Wer sind die Führungsspieler?Hier sind drei zu nennen. Der erste ist der mit 30 Jahren Älteste und steht im Tor. Stefan Koppmeier ist der Kapitän, der große Rückhalt und die Vaterfigur der Rasselbande. „Koppo ist der Anführer“, sagt Edin Hadzimuhamedovic. Ihm zur Seite gestellt ist Din Kandic. Dem Kreisläufer attestiert Trainer Hadzimuhamedovic eine „verrückt gute Vorbereitung“. Als Dritter im Bundes fungiert Neuzugang Nils Eilers. Der 25-jährige Linksaußen kam vom Zweitliga-Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang. „Nils bringt Ruhe rein, besitzt Spielwitz und Abschlussstärke“, lobt Edin Hadzimuhamedovic.

Wer wird die Überraschung?Edin Hadzimuhamedovic hat für diese Kategorie einige Namen im Kopf, verrät sie allerdings nicht. Ein heißer Kandidat ist Jan Pröllochs, der nach seinem Kreuzbandriss aber erst im Oktober in den Spielbetrieb zurückkehren wird, die Vorbereitung allerdings nahezu komplett absolviert hat.

Wer sind die Favoriten und wo landet der TSV?In der vergangenen Saison dominierte die SG Köndringen-Teningen, verlor in der gesamten Runde nur eine Partie. „Ich sehe den TVS Baden-Baden, Schwäbisch Gmünd und Willstätt ganz vorne“, sagt Edin Hadzimuhamedovic. Mannschaften wie der TSV Blaustein und der TV Plochingen hätten sich nahezu komplett neu aufgestellt und seien schwer einzuschätzen. „Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sicher haben“, zitiert der Trainer auf die Frage nach den eigenen Saisonzielen seinen Torhüter Koppmeier, der dies bereits beim Vorbereitungsturnier in Willsbach so formulierte. 

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