Heilbronner Ingo Meckes ist heißer Kandidat für Nachfolge von Axel Kromer beim DHB
Der Heilbronner Ingo Meckes wird als möglicher Nachfolger von Sportvorstand Axel Kromer gehandelt und bestätigt den Kontakt zum Deutschen Handballbund. Bei seinem Heimatverein TSB Horkheim würde man sich freuen.

Er weiß zweifellos, wie der Job funktioniert. Zwölf Jahre hat Ingo Meckes als Sportdirektor für den Schweizer Handballverband gearbeitet. Nach der Europameisterschaft in Deutschland im Januar ist der gebürtige Heilbronner von diesem Posten zurückgetreten.
Nun gilt der 47-Jährige laut dem Fachportal "handball-world.news" als heißer Kandidat für die Nachfolge von Sportvorstand Axel Kromer beim Deutschen Handballbund (DHB). Bei einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag in Hamburg will das DHB-Präsidium über diese Personalfrage beraten.
Selbstgewählter Abschied beim Schweizer Handallverband
"Es gibt einen Kontakt, mehr kann ich aktuell nicht sagen", teilte Meckes der Stimme am Mittwoch schriftlich mit. Vor Beginn der EM hatte er im Stimme-Interview zu seinen Zukunftsplänen gesagt: "Ich weiß es noch nicht. Ich habe einige Gespräche geführt, es ist aber noch nichts in trockenen Tüchern. Ich gehe da auch bewusst ein wenig ins Risiko." Dem früheren Kreisläufer war es wichtig, dass er selbst über den Zeitpunkt seines Abschieds entscheiden konnte: "Zunächst einmal ist es ja schön, wenn man das Ende selbst bestimmen kann und nicht aufgehört wird."
Dieses Privileg hatte sein Pendant beim DHB nicht. Anfang Mai hatte der Verband überraschend verkündet, dass der am Jahresende auslaufende Vertrag mit Kromer nicht verlängert werde. Dass der inhaltlich deckungsgleiche Job des gebürtigen Ludwigsburgers frei werden würde, konnte Meckes im Januar noch nicht ahnen.
Heilbronner Meckes ist international bestens vernetzt
"Für ihn spräche sein Netzwerk und die Erfahrung", mutmaßt "handball-world.news" über den langjährigen Spieler des TSB Horkheim. Meckes ist zudem im Europäischen Verband als Vorsitzender des Nationenkomitees aktiv, also auch auf internationaler Ebene sehr gut vernetzt.
Zur Frage, ob Meckes womöglich ein Nachfolgekandidat ist, äußerte sich der DHB am Mittwoch auf Stimme-Anfrage zunächst nicht. In einer Pressemitteilung vom 17. Mai hatte der Verband das Verfahren für die Neubesetzung des Postens bekanntgegeben. "Wir haben nun einen klaren zeitlichen Entscheidungsrahmen für die Neubesetzung der Vorstandsposition Sport gesetzt und freuen uns auf die Gespräche", wurde Andreas Michelmann darin zitiert.
DHB wünscht keine Personaldebatten
Spekulationen um mögliche Nachfolger verbat sich der DHB-Präsident allerdings: "Ich bitte um den Verzicht auf das Führen einer öffentlichen sportpolitischen Diskussion in unseren Reihen. Überflüssige Spekulationen mit Namen möglicher Kandidaten schaden der Sache, sie schaden dem Sport." Der Fokus solle in Hamburg auf das Final Four der European League gelegt werden, für das sich mit den Rhein-Neckar Löwen, den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt gleich drei deutsche Vereine qualifiziert haben.
Beim TSB Horkheim würde man einen DHB-Sportvorstand aus den eigenen Reihen natürlich begrüßen. "Das wäre natürlich eine Herausforderung, aber ich traue es Ingo in jedem Fall zu", sagt sein ehemaliger Mitspieler und guter Freund Marco Starz. "Ingo hat in der Schweiz bewiesen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Ich hätte allerdings Sorge, dass er mit seinen innovativen Ideen möglicherweise nicht durchdringt und vielleicht schnell ernüchtert ist", sagt Michael Löbich, Sportlicher Leiter des Drittliga-Teams.