Historischer Erfolg: Deutsche Juniorinnen erreichen das EM-Endspiel gegen Spanien
Im EM-Halbfinale bezwingt die deutsche U19 die abwehrstarken Däninnen mit 37:31. Die Abstatterin Lara Däuble wird zur besten Spielerin gekürt. Wiedersehen mit Spanien im Finale.

Noch nie hatte eine U19-Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) das Finale einer Europameisterschaft erreicht. Das änderte sich am Freitagabend in Montenegros Hauptstadt Podgorica. Dank eines am Ende etwas zu hoch ausgefallenen, aber dennoch verdienten 37:31 (20:17)-Erfolgs gegen Dänemark spielen die deutschen Juniorinnen am Sonntag (19.30 Uhr/ehftv.com) im Endspiel gegen Spanien um die Goldmedaille. Zur besten Spielerin der Partie wurde die Abstatterin Lara Däuble gekürt, die fünf Treffer zum Sieg beisteuerte.
Selbst der Bundestrainer ist von der Reife seines Teams überrascht
„Ich hätte nicht erwartet, dass wir gegen die stärkste Abwehr des Turniers so viele gute offensive Lösungen finden würden“, war selbst Bundestrainer Christopher Nordmeyer vom Auftritt seines Teams überrascht. Selbst als die Däninnen nach einem 17:20-Pausenrückstand in der 47. Minute mit 27:26 in Führung gingen, bewahrte die DHB-Auswahl die Ruhe. „Das zeugt von einer gewissen Reife der Mannschaft, daher habe ich auch keine Auszeit genommen“, sagte Nordmeyer am Samstagvormittag in einer digitalen Presserunde. Spielmacherin Hannah Gutzeit ergänzte: „Das Spiel hat unfassbar viel Spaß gemacht.“
Mit einem 4:0-Lauf drehte das deutsche Team die Partie zum 30:27 (50.). Zwar kamen die Nordeuropäerinnen noch einmal auf 29:30 (53.) heran, doch selbst mit der siebten Feldspielerin und einer offenen Manndeckung ließ sich die DHB-Auswahl nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. „Wir können es immer noch nicht so richtig glauben, dass wir jetzt im Endspiel sind“, sagte Gutzeit.
Der Stachel vom Auftakt-Remis gegen Spanien sitzt noch tief
Nun geht es am Sonntag wie schon zum EM-Auftakt gegen die Spanierinnen, die ihr Halbfinale gegen das Überraschungsteam aus Österreich mit 28:23 (13:12) gewannen. „Jetzt wollen wir alles“, peilt Nordmeyer mit seinem Team den EM-Titel an. „Der Stachel vom Unentschieden im ersten Aufeinandertreffen sitzt noch tief. Wir wollen zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.“ Gegen die defensiv variabel agierenden Ibererinnen setzt die DHB-Auswahl aufs eigene Tempospiel und die Kaderbreite. „Wir haben für alles Antworten parat“, ist sich der Bundestrainer sicher.
Am Samstag stand ein gemeinsamer Ausflug in die Umgebung von Podgorica auf dem Programm. „Fokus und Konzentration sind wichtig, aber auch das Loslassen. Wir werden einfach ein bisschen entspannen“, kündigte Nordmeyer an. Am Sonntagmorgen wird noch einmal trainiert, letzte Feinheiten besprochen, ehe am Abend das große Finale steigt. „Alles war vorher war, spielt keine Rolle mehr. Im Endspiel geht es nur ums Endspiel und darum, ein Tor mehr zu erzielen als die Spanierinnen.“

 Stimme.de
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