Comeback in Sicht: Sebastian Heymann hofft nach Verletzungspause auf den DHB-Pokal-Sieg
Ein Knochenödem im Fuß hat Sebastian Heymann seit drei Monaten zum Zuschauen gezwungen. Der Handball-Nationalspieler mit Heilbronner Wurzeln arbeitet hart an seiner Rückkehr aufs Spielfeld.

Die beste Nachricht musste Sebastian Heymann gar nicht selbst verkünden. Sie war schon bei seiner Ankunft zum Redaktionsbesuch bei der Heilbronner Stimme zu erkennen. Der 27-jährige Olympia-Silbermedaillengewinner läuft wieder rund. Sein Knochenödem im Fuß, das den Handball-Nationalspieler bereits seit drei Monaten zum Zuschauen zwingt, ist abgeheilt. „Ich kann seit zwei Wochen wieder schmerzfrei joggen. Jetzt geht es darum, die Belastung langsam zu steigern. Ich hoffe, in drei Wochen wieder auf dem Feld zu stehen“, sagt der Profi der Rhein-Neckar Löwen.
DHB-Sportvorstand Ingo Meckes bedauert Heymanns Fehlen
In seiner von vielen Verletzungen geprägten Karriere hat Heymann Geduld lernen müssen. Die Weltmeisterschaft im Januar ging ohne ihn über die Bühne. „Basti hat uns schon sehr gefehlt. Gerade im verlorenen Viertelfinale gegen Portugal haben wir ihn schmerzlich vermisst“, sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes vergangene Woche am Rande der Länderspiele der U19-Juniorinnen in Neckarsulm. Das EM-Ticket löste die DHB-Auswahl am vergangenen Wochenende ohne Heymann. „Ich hoffe, im Mai bei den verbleibenden Qualifikationsspielen wieder dabei zu sein“, sagt der Rekonvaleszent.
Ein großes Ziel hat Heymann in dieser Saison noch, dieses zu erreichen, motiviert ihn tagtäglich für die zähe Aufbauarbeit. „Beim Final Four um den DHB-Pokal in der Kölner Lanxess-Arena will ich unbedingt dabei sein. Das wäre für mich eine Premiere.“ Die Rhein-Neckar Löwen treffen dort am 12. April im Halbfinale auf den THW Kiel. „Der Pokalsieg ist unser großes Ziel und der kürzeste Weg in den Europapokal“, sagt Heymann.
Neuer Trainer und neue Spielmacher für die Löwen
Denn in der Bundesliga haben die Löwen als Tabellensiebter einigen Rückstand auf die Top sechs. Den auf der Zielgerade noch wettzumachen, dürfte fast unmöglich sein, zumal neben Heymann ja aktuell noch andere Leistungsträger fehlen. Allen voran Top-Torschütze Ivan Martinovic. „Wenn alle an Bord wären, hätten wir natürlich ganz andere Möglichkeiten. Mit Halil Jaganjac habe ich beispielsweise noch kein Spiel gemeinsam bestritten“, sagt Heymann. Der Kroate, wie der Horkheimer im linken Rückraum beheimatet, hat mehrere Schulter-OPs hinter sich und feierte just im Spiel in Flensburg sein Comeback, in dem Heymann sich Mitte Dezember verletzt hat.
Die Personalfluktuation bei den Löwen setzt sich im Sommer auch gewollt fort. Spielmacher Juri Knorr wird den Club Richtung Dänemark verlassen. „Einen Spieler dieser Qualität, kann einer allein gar nicht auffangen“, ist Heymann überzeugt, der den Abgang des Nationalmannschaftskollegen und Freundes natürlich bedauert.Mit dem Isländer Haukur Thrastarson und dem Dänen Mathias Larson stellen sich die Mannheimer auf der zentralen Position komplett neu auf. „Auf den Halbpositionen, auf den Außen und am Kreis gibt es aber kaum Änderungen. Insofern fangen wir nicht bei Null an“, sagt Heymann.
Heymann hatte noch keinen Kontakt mit Maik Machulla
Mit Maik Machulla kommt zudem ein neuer Cheftrainer, der Sebastian Hinze ersetzen wird. Mit dem langjährigen Erfolgscoach der SG Flensburg-Handewitt hatte Heymann bisher noch keinen Kontakt. „Natürlich bin ich gespannt auf seine Vorstellungen und Ideen. Augenblicklich konzentriere mich aber auf das Hier und Jetzt und vor allem darauf, so schnell wie möglich wieder fit zu sein.“
Auf seinem Reha-Programm stehen jetzt handballtypische Bewegungen wie Springen und Richtungswechsel. „Das ist die finale Testphase, um zu sehen wie der Fuß reagiert und wie viel Schmerz ich tolerieren kann.“

Stimme.de