Lara Däuble (Mitte) spielte erstmals in Grün-Weiß in der Langhanshalle gegen ihre ehemaligen Teamkolleginnen Aylin Bornhardt (rechts) und Nina Dierolf.
Foto: Kunz, Christiana
Die Protagonistin des Abends war hinterher glücklich. „Das war ein ganz besonderes Spiel für mich. Wenn ich mich umsehe, kenne ich einfach jedes Gesicht auf der Tribüne“, sagte Lara Däuble. Die 19-Jährige war mit Bundesligist Frisch Auf Göppingen zu Gast bei ihrem Heimatverein SG Schozach-Bottwartal. Ein Spiel, das eigentlich schon in der Saisonvorbereitung hätte stattfinden sollen, aber schließlich auf den Nikolaustag verlegt worden war. Standesgemäß setzten sich die Gäste in diesem Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten mit 44:23 (20:8) durch. Doch das Ergebnis war nebensächlich.
Fehlende Spielpraxis war beiden Teams zu Beginn anzumerken
Aufgrund der derzeit stattfindenden Frauen-WM befinden sich beide Teams derzeit in einer Saisonpause. Die fehlende Spielpraxis war besonders den Frisch-Auf-Frauen zu Beginn anzumerken. In den ersten acht Minuten fielen lediglich zwei Treffer. Den Grün-Weißen unterliefen viele Fehler, den Gastgeberinnen fehlte die Durchschlagskraft. In der neunten Minute gelang Nina Dierolf mit dem 1:2 das erste Tor für die SGSB, die mit lediglich zwei Auswechselspielerinnen angetreten war.
Däuble saß die erste Viertelstunde auf der Bank, erzielte mit dem 10:6 (20.) ihr erstes Tor. Mit ihrer ersten kompletten Saison in der Bundesliga ist die U19-Europameisterin zufrieden. „Ich kann mich über meine Einsatzzeiten nicht beklagen, bekomme das nötige Vertrauen“, sagt Däuble. Im Team von Trainer Nico Kiener ist die Abstatterin die drittbeste Vorlagengeberin und steht in der internen Torschützenliste auf Rang sieben.
Däuble träumt von der Teilnahme an einem großen Turnier in Deutschland
Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch hatte die Linkshänderin sogar in den erweiterten 35er-Kader für die Heim-WM berufen. „Das allein war schon eine Ehre. Ich hatte aber nicht erwartet, dass ich bei der WM dabei sein würde, ich war ja auch bei keinem Lehrgang der A-Nationalmannschaft. Mein Fokus liegt noch auf der U 20“, erklärte Däuble. Das laut U 20-Bundestrainer Christopher Nordmeyer „goldene Jahr“ mit nur einer Niederlage und dem EM-Titel als Krönung beschloss das Team Ende November mit zwei klaren Siegen gegen Polen. Großes Ziel ist die Weltmeisterschaft im Sommer 2026.
„Natürlich wäre es ein Traum, mal bei einem großen Turnier in Deutschland dabei zu sein. Darauf werde ich aber wohl noch ein paar Jahre warten müssen“, sagte Däuble, deren Weg als eines der Top-Talente der Republik in Richtung A-Nationalmannschaft vorgezeichnet ist. Dazu gehört für die nächsten Jahre ein stressiges Weihnachtsfest. Denn zwischen den Jahren nimmt die Frauen-Bundesliga wieder ihren Spielbetrieb auf. „Wir trainieren am 23. Dezember, am 25. Dezember und spielen am 27. Dezember in Dortmund“, zählte Däuble die Termine auf, die sie aber gerne auf sich nimmt.
Hoffnung auf Rettung der SG Schozach-Bottwartal
Unübersehbar stand die große Spendenbox am Samstag oberhalb der Tribüne in der Langhanshalle. Die finanziell angeschlagene SG Schozach-Bottwartal ist noch nicht über den Berg. „Ich bin guter Dinge“, sagte der 1. Vorsitzende Sendy Terzic, wenngleich die Crowdfunding-Kampagne „etwas zäh angelaufen“ ist. „Es sind aber auch viele Spenden über unseren Förderverein hereingekommen“, betonte Terzic. Ziel der SGSB ist es, auch in der nächsten Saison ein Drittliga-Team bei den Frauen und eine Oberliga-Mannschaft bei den Männern zu stellen. „Ich hoffe, mir bleibt die Entscheidung erspart, eine Mannschaft zurückziehen zu müssen“, sagte Terzic. Aktuell liefen bereits die Kaderplanungen, allerdings „mit einem deutlich reduzierten Budget“, wie er deutlich machte. Vieles hänge vom Entgegenkommen der Spielerinnen und Spieler ab.
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.
Kommentare