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Bittere Niederlage der Red Devils

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In einem emotionalen ersten Halbfinal-Duell um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft haben die Red Devils Heilbronn am Samstagabend gegen den SV Wacker Burghausen überraschend deutlich mit 9:17 verloren. Der Titelverteidiger aus Bayern hat sich vor 600 Zuschauern trotz eines Überraschungsringers im Trikot der Roten Teufel als zu stark erwiesen.

Hammet Rüstem führt schon mit 5:0 gegen Andreas Maier, ehe er dem Burghausener noch unterliegt.
Hammet Rüstem führt schon mit 5:0 gegen Andreas Maier, ehe er dem Burghausener noch unterliegt.  Foto: Alexander Bertok

In Burghausen steht die längste Burganlage der Welt – und auch für die Red Devils Heilbronn sind die Ringer des SV Wacker in ihrem Sportpark sportlich nicht einzunehmen. Zur Halbzeit haben die Roten Teufel am Samstagabend vor 600 zugelassenen Zuschauern bereits mit 2:10 im Rückstand gelegen, nachdem gleich mehrere Duelle nicht nach Plan verlaufen sind. In den Rückkampf am Samstag (19.30 Uhr) in der Neckargartacher Römerhalle gehen sie mit satten acht Zählern Rückstand.

Lucas Wolf verliert zu Beginn des ersten Halbfinals auf Schulter und auch der EM-Dritte Eduard Popp hat im Schwergewicht mit Nikoloz Kakhelashvili eine harte Nuss als Gegenüber. Der 30-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist führt zwar mit 1:0, doch der Burghausener gleicht aus. Da dies die letzte Wertung in dem sechsminütigen Duell ist, geht der Mannschaftspunkt an die Bayern. Nach dem Kampfabend haben die Verantwortlichen der Red Devils jedoch Einspruch gegen das Ergebnis des Schwergewichts-Duells eingelegt, da Kakhelashvili auf der Matte seinen Ringerschuh gebunden hat, als Popp bereits in der Bodenlage wartete. Das Ergebnis wird für Montag erwartet.


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Für Hammet Rüstem (bis 61 Kilo Griechisch-Römisch) ist damit der Erfolgsdruck noch höher. Zur Halbzeit führt der Türke bereits 5:0, ehe ihm jedoch ein folgenreicher Stolperer passiert, den Andreas Maier für einen Vierer nützt. Red-Devils Chefcoach Patric Nuding fordert den Videobeweis, doch Mattenpräsident Uwe Manz bestätigt die Wertung, so dass Burghausen zusätzlich einen Punkt zugesprochen bekommt. Damit geht auch dieser Kampf mit 5:6 verloren.

Tiefe Enttäuschung in Heilbronner Gesichtern

Radoslaw Baran ist es vorbehalten, die ersten zwei Zähler für die Heilbronner im Duell gegen Nationalmannschaftsmitglied Erik Thiele zu ergattern. Doch schon wenige Minuten später gräbt sich die Enttäuschung noch tiefer in die Gesichtszüge der Heilbronner. Cengizhan Erdogan – in den Jahren 2018 und 2019 noch Meister mit Burghausen – ist Iszmail Muszukajev technisch unterlegen. Ein weiterer Rückschlag auf Seiten der Heilbronner, deren Masterplan eine knappe Führung zur Halbzeit vorgesehen hatte.

Den erwarteten Fight auf Augenhöhe liefern sich Marius Braun und Roland Schwarz. Das Kraftpaket aus der Trainingsgruppe von Frank Stäbler gibt trotz einer Platzwunde alles, bringt seine 4:2-Führung aber nicht über die Zeit und Schwarz lässt sich als 5:4-Sieger feiern. Zwei blitzschnelle Aktionen der Marke Weltklasse bringen Abdolmohammad Papi in Rückstand, den der gebürtige Iraner trotz einer Energieleistung nicht mehr aufholt - Witalis Lazovski bedankt sich bei den Fans für die Unterstützung mit einem Rückwärtssalto. 

Betretene Mienen und Enttäuschung bei den Red-Devils-Trainern Patric Nuding (links) und Andrej Puscas.
Betretene Mienen und Enttäuschung bei den Red-Devils-Trainern Patric Nuding (links) und Andrej Puscas.  Foto: Alexander Bertok

Überraschung aus den USA

Als Überraschungsmann zaubern die Red Devils Avtandil Kentchadze bis 80 Kilo auf die Matte. Der Georgier – eingeflogen von einem Vorbereitungscamp aus den USA – beweist, warum er 2018 WM-Silber geholt hat und ist Eduard Tatarinov nach 5:21 Minuten technisch überlegen. Doch auch Burghausen hat mit Ali-Pasha Umarpashaev einen Freistil-Könner höchster Güteklasse in seinen Reihen. Der Bulgare bleibt auch in seinem zehnten Kampf unbesiegt und ist Daniel Sartakov technisch überlegen.

Vor dem letzten Kampf des Abends steht der Titelverteidiger Burghausen zwar längst als Sieger fest, doch ist es für den Olympia-Dritten von Tokio, Frank Stäbler, eine Frage der Ehre, im Generationen-Duell gegen den U23-Weltmeister Idris Ibaev zu beweisen, dass er auch auf seiner Abschiedstour nicht zu schlagen ist. Der 32-Jährige gewinnt souverän mit 11:1. Die Chancen der Heilbronner auf den Einzug ins Finale sind nach dem 9:17 dennoch gering.

SV Wacker Burghausen – Red Devils Heilbronn
57 kg Freistil (FS): Givi Davidovi – Lucas Wolf SS - 4:0
61 kg Griechisch-Römisch (GR): Andreas Maier – Hammet Rüstem 6:5 PS – 1:0
66 kg FS: Iszmail Muszukajev – Cengizhan Erdogan 16:0 TÜ – 4:0
71 kg GR: Witalis Lazovski – Abdolmohammad Papi 7:3 PS – 2:0
75 kg FS: Ali-Pasha Umarpashaev – Daniel Sartakov 20:2 TÜ – 4:0
75 kg GR: Idris Ibaev – Frank Stäbler 1:11 PS – 0:3
80 kg FS: Eduard Tatarinov – Avtandil Kentchadze 0:15 TÜ – 0:4
86 kg GR: Roland Schwarz – Marius Braun 5:4 PS – 1:0
98 kg FS: Erik Thiele – Radoslaw Baran 1:5 PS – 0:2
130kg GR: Nikoloz Kakhelashvili - Eduard Popp 1:1 – 1:0

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