Duelle gegen Kellerkinder: Heilbronner Falken wollen Sechs-Punkte-Wochenende
Falken-Trainer Niko Eronen rückt missverständliche Aussage gerade und attestiert seinem Team eine starke Trainingswoche. Das kleine Derby in Stuttgart soll ein verkapptes Heimspiel für die Heilbronner Falken werden.
Das große Derby gegen die Bietigheim Steelers gibt es in dieser Saison nicht, also muss das kleine Derby liefern. Unter dem Motto „Gemeinsam nach Stuttgart“ rufen die Heilbronner Falken ihre Anhänger zur kürzesten Auswärtsfahrt am Freitag (20 Uhr) zu den Stuttgart Rebels auf. Schon in den Vorjahren waren die Partien in der Eiswelt verkappte Heimspiele für die Heilbronner. Am Sonntag (17 Uhr) empfangen die Falken die Höchstadt Alligators.
Heilbronner Falken befinden sich nach wie vor in einem Lernprozess
Angesichts der Gegner aus dem Tabellenkeller soll endlich das erste Sechs-Punkte-Wochenende her. Wobei Falken-Coach Niko Eronen der eher durchwachsene Start seines Teams mit drei Siegen und drei Niederlagen nicht überrascht hat. „Wir befinden uns noch immer in einem Lernprozess, was völlig normal ist, wenn zu Saisonbeginn ein neuer Trainer gekommen ist. Es dauert einfach, bis alle Abläufe verinnerlicht sind“, erklärt der 36-jährige Finne. Dass ihn die 1:3-Niederlage beim Aufsteiger Erding gewaltig gewurmt hat, daraus macht Eronen keinen Hehl. „Es hat aber auch dazu geführt, dass wir alle noch einmal in uns gegangen sind und wir eine der besten Trainingswochen hatten, seit ich hier bin.“
Seine Aussage in der Pressekonferenz nach der Partie, dass nur ein Team auf dem Eis gestanden habe und die Falken nur als Gruppe von Individualisten aufgetreten sei, sei nicht misszuverstehen. „Das bezog sich auf dieses eine Spiel und war keine generelle Einschätzung. Ganz im Gegenteil sogar – wir haben eine sehr gute Gruppe beisammen.“

Gunars Skvorcovs wird in Stuttgart definitiv fehlen
Die allerdings – wie schon in Erding – auf ein wichtiges Mitglied verzichten muss. Entgegen der Verlautbarung des Drittligisten vom Wochenbeginn wird Gunars Skvorcovs gegen Stuttgart nicht aufs Eis zurückkehren. Frühestens am Sonntag könnte der lettische Stürmer wieder einsatzfähig sein. Daher wird Eronen seine Reihen etwas umstellen. Zudem kehrt Patrick Berger ins Tor zurück. Ansonsten sind alle Spieler fit und die Kabine virenfrei. „Wir waschen uns alle immer intensiv die Hände, damit sich da nichts verbreitet“, erklärt Eronen, warum die erste Erkältungswelle des Herbstes bislang spurlos an seinen Profis vorbeigezogen ist.
Bei den kommenden beiden Gegnern kann nur bedingt von Profis gesprochen werden. Die Aufritte der Rebels garantieren Torfestivals. In sechs Partien haben die Landeshauptstädter sage und schreibe 41 Gegentore kassiert. Im Schnitt also knapp sieben pro Spiel. Dabei feierte Goalie Nick Vieregge beim 8:0-Kantersieg gegen den EV Füssen sogar einen Shutout. Und dank des fast schon sensationellen 6:5-Erfolgs in Overtime gegen Memmingen hat das Schlusslicht der vergangenen zwei Oberliga-Süd-Spielzeiten sogar schon fünf Punkte auf dem Konto und aktuell zwei Teams in der Tabelle hinter sich.
Höchstadt hat bislang nur Auswärtsspiele bestritten
Eines davon sind die Alligators, die wie schon in der Vorsaison erst einmal nur auswärts spielen konnten. Die Umbauten am Eisstadion Höchstadt lassen erst am 17. Oktober die Heimspiel-Premiere zu. Dementsprechend holprig verlief die Vorbereitung, da sich das Team immer wieder in anderen Trainingsstätten einmieten und teils zu abenteuerlichen Uhrzeiten aufs Eis musste. Den einzigen Saisonsieg feierten die Alligators allerdings dort, wo die Falken zuletzt auf die Nase fielen: in Erding.