Achter Sieg in Folge: Heilbronner Falken gewinnen 4:2 in Höchstadt
Heilbronner Falken drehen einen 0:2-Rückstand beim Kellerkind Höchstadt Alligators dank ihres starken Powerplays. Am Sonntag kommen die Lindau Islanders ins Eisstadion am Europaplatz.
Zum achten Mal in Folge sind die Heilbronner Falken am Freitagabend als Gewinner vom Eis gegangen. Bei den finanziell taumelnden Höchstadt Alligators gewann der Oberligist nach 0:2-Rückstand noch mit 4:2 (1:2, 0:0, 3:0). "Wir haben heute viel zu oft individuelle Lösungen gesucht, statt als Mannschaft zu spielen. Das ist nicht die Spielweise, die ich sehen will. Am Ende haben wir aber mit Glück einen Weg gefunden, die drei Punkte mitzunehmen", war Falken-Trainer Niko Eronen nicht wirklich zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
Am Sonntag (18.30 Uhr) werden die Lindau Islanders im Eisstadion am Europaplatz probieren, die Serie des Vorjahres-Südmeisters zu beenden. "Wir müssen definitiv besser spielen als heute, um wieder drei Punkte zu holen", sagte Eronen.
„Superschlechter Start“ der Heilbronner Falken bei den Höchstadt Alligators
Die Falken mussten wie schon in den vorangegangenen Spielen ohne die erfahrenen Kräfte Gunars Skvorcovs (Sehnenriss im Oberschenkel) und Kapitän Freddy Cabana (Kieferbruch) antreten. An den beiden Ausfällen lag es aber sicher nicht, dass die Gäste einen „superschlechten Start“ in die Partie erwischten. So formulierte es in der ersten Drittelpause Falken-Verteidiger Lars Schiller bei SpradeTV.

Gleich der erste gefährliche Angriff der Alligators führte zum ersten Treffer. Dennis Swinnen durfte unbedrängt durchs Heilbronner Drittel cruisen, Tim Zimmermann musste mutterseelenallein im Slot nur noch den Pass zum 1:0 einschieben (3. Minute). Franz Jokinen, der für Patrick Berger das Tor hütete, war machtlos.
Erster Angriff der Heilbronner Falken dauerte nur eine Minute
Der frühe Rückstand schien jedoch einen Hallo-Wach-Effekt bei den Gästen auszulösen. In den nächsten 60 Sekunden hatten die Falken vier hochkarätige Ausgleichschancen. Doch Pfosten, Latte, Höchstadts Goalie Nico Zimmermann sowie reichlich Dusel verhinderten die schnelle Antwort. Der Angriffsschwung war nach diesen 60 Sekunden aber ebenso schnell wieder verschwunden, wie er aufgekommen war.
Die Scheibe lief nicht bei den Gästen. Viel zu oft ging das Spielgerät schon im Aufbau verloren. Die Defensive der Alligators hatte leichtes Spiel. Bei einem der wenigen Gegenangriffe bauten die Gastgeber dann die Führung sogar aus. Einen gelungenen Spielzug vollendete Tyler Gron mit einer Direktabnahme zum 2:0 (16.). Der Spielstand entsprach zwar nicht unbedingt dem Spielverlauf, war aber Resultat der höheren Effektivität der Höchstädter.
Es dauerte bis eine Sekunde vor Ende des ersten Drittels, ehe es den Heilbronnern gelang, zurückzuschlagen. In Überzahl staubte Luis Ludin gerade noch rechtzeitig vor der Pausensirene zum wichtigen 1:2-Anschlusstreffer ab (20.).
Heilbronn drückt auf den Ausgleich, Höchstadt hat die besseren Chancen
Die Falken kamen mit dem erkennbaren Ziel zurück aufs Eis, fortan mit höherem Tempo und besserem Passspiel den Druck auf die Alligators zu erhöhen. Doch das gelang allenfalls in kurzen Phasen. In Summe hatten die Gastgeber im Mitteldrittel die besseren Torchancen. Allen voran Anton Seewald, der in der 23. Minute nur das Außennetz traf und in der 35. Minute nach einem Fehler von Jeroen Plauschin allein Richtung Falken-Tor stürmte, aber in Jokinen seinen Meister fand.
Die Heilbronner bekamen ihre optische Überlegenheit und ihre bessere Spielanlage nicht in klare Torchancen umgemünzt. Immer wieder war ein Schlittschuh, ein Schläger oder ein Körper im Weg. „Wir halten das Mitteldrittel sehr gut, machen es den Falken schwer, in unser Drittel zu kommen“, stellte Höchstadts Patrik Rypar in der Drittelpause bei SpradeTV richtig fest. Sein Trainer Morgan Persson meinte hinterher sogar: "Das war das beste Drittel, das wir in dieser Saison gespielt haben."
Im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt half den Gästen auch ein spätes Überzahlspiel nicht, um zum Ausgleich zu kommen. Wie in den gesamten 20 Minuten fehlte die Klarheit in den Aktionen. In Überzahl ging es für die Heilbronner auch ins Schlussdrittel. Niklas Hane hatte sich nach Ablauf des zweiten Drittels noch eine Strafe eingefangen.
Zweiter Überzahltreffer der Falken ebnet den Weg zum Sieg
Damit wussten die Falken allerdings erst einmal gar nichts anzufangen. In der 44. Minute gab es aber umgehend die vierte Powerplay-Chance. Ähnlich wie beim ersten Treffer war es dieses Mal Robin Just, der ins leerte Tor abstaubte, nachdem ein Ludin-Schuss von der Bande zurückgeprallt war (45.). Dank der 50-prozentigen Überzahlquote waren die Falken somit wieder im Spiel.
Im Anschluss mussten die Gäste erst einmal zwei Unterzahlsituationen überstehen. Dies gelang, weil Jokinen auf dem Posten war und Höchstadt längst nicht mehr so effektiv agierte wie noch zu Beginn. Dafür aber die Falken. Wieder in Gleichzahl fand Leon Fern mit einem klugen Pass Nolan Ritchie vor dem Tor, der Zimmermann umkurvte und mit der Rückhand zum 3:2 einschob (53.).
Lukas Wagner setzt Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt
Die Gastgeber versuchten in der Schlussphase noch einmal alles, um wieder auszugleichen. Zwei Minuten vor dem Ende ging Goalie Zimmermann für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Thore Weyrauch verpasste für die Heilbronner zwei Mal die Entscheidung mit Fehlschüssen aufs leere Tor. Sekunden vor dem Ende machte es Lukas Wagner besser und schon zum 4:2-Endstand ein.
Tor: Jokinen, Berger; Abwehr: Berry - Fern, Mapes - Plauschin, Krenzlin - Schiller, Schams; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ritchie, Drothen - Wagner - Hon, Just - Ludin - Jentsch, Fabian.
Tore: 1:0 (3.) Zimmermann, 2:0 (16.) Gron, 2:1 (20.) Ludin, 2:2 (45.) Just, 2:3 (53.) Ritchie, 2:4 (60.) Wagner.
Schiedsrichter: Dominik Spiegl, Thorsten Lajoie.
Strafminuten: 10/8.
Zuschauer: 705.

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