Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Mapes – B. Jiranek, Pavlu – Supis, Krenzlin - Schiller, Mayer; Angriff: Just – Cabana – Jentsch, Anderson – Weyrauch – Ritchie, Zawatsky – Ludin – Skvorcovs, Hon – V. Jiranek.Tore: 0:1 (7.) Anderson, 0:2 (8.) Ritchie, 0:3 (16.) Ritchie, 0:4 (29.) Pavlu, 1:4 (40.) Kirsch, 2:4 (53.) Kabitzky, 3:4 (56.) McPherson, 3:5 (60.) Schiller.Schiedsrichter: Daniel Todam, Sirko Hunnius.Strafminuten: 33/38.Zuschauer: 2367.
Heilbronner Falken gleichen Serie aus – Zittersieg bei den Hannover Scorpions
Die Heilbronner Falken haben sich durch den ersten Auswärtssieg in der Halbfinal-Serie gegen die Hannover Scorpions den Heimvorteil zurückgeholt. Am Dienstag steht das fünfte Spiel an.
Die Heilbronner Falken haben die Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions wieder auf Null gestellt. Am Sonntag fuhr das Team von Trainer Frank Petrozza den wichtigen ersten Auswärtssieg im vierten Spiel der Best-of-Seven-Serie ein. Den Grundstein für den verdienten 5:3 (3:0, 1:1, 1:2)-Erfolg in der ARS-Arena legten die Gäste bereits im Anfangsdrittel. Am Ende mussten die Unterländer allerdings noch gehörig zittern, ehe Lars Schiller mit einem Empty-Net-Goal den Sieg perfekt machte. "Das war ein großer Sieg", sagte Petrozza. Am Dienstag (19.30 Uhr) geht es im Eisstadion am Europaplatz beim Stand von 2:2 nach Siegen in der Serie um den ersten Matchpuck für eines der beiden Teams.
Heilbronner Falken nehmen die Selbstverständlichkeit im Toreschießen vom Freitag mit
Das Spiel gönnte sich keine Anlaufzeit. Mit Chancen auf beiden Seiten ging es vom Eröffnungsbully weg mit Vollgas zur Sache. Die Scorpions versuchten erkennbar einen ähnlichen Blitzstart hinzulegen, wie im ersten Heimspiel am vergangenen Dienstag, als es bereits nach gut drei Minuten 2:0 stand. Doch der Plan ging nach hinten los. Denn die Gäste hatten die am Freitag beim 7:0-Heimsieg wiedergewonnene Selbstverständlichkeit des Toreschießens mit auf die Reise nach Hannover genommen. Das galt zuallererst für die Paradereihe mit den beiden jungen Kanadiern, die sich am Freitag den Frust von der Torjäger-Seele geschossen hatten.
Calder Anderson scheiterte in der siebten Minute zunächst noch an Goalie Kristian Hufsky, der für den verletzten Kevin Reich das Scorpions-Tor hütete. Sekunden später hielt der Kanadier dann aber im perfekten Moment den Schläger in einen Schuss von Malte Krenzlin und fälschte zur 1:0-Führung ab (7.). Exakt 37 Sekunden später war Anderson schon am 2:0 beteiligt. Freddy Cabana fand im zweiten Anlauf Nolan Ritchie vor dem Tor, der nur noch zum 2:0 einschieben musste (8.).
Calder Anderson meldet sich in der Serie eindrucksvoll zurück
Dieser Doppelschlag saß. Fortan spielten nur noch die Gäste, außer Icings bekamen die Scorpions nichts mehr zuwege. Gunars Skcvorcos hatte nach starkem Nachsetzen bereits das 3:0 auf dem Schläger, scheiterte aber an Hufsky (15.). Kurz darauf verpennte Markus Eberhardt, wie sich Ritchie im Slot von ihm absetzte. Anderson sah den kanadischen Kumpel und bediente ihn perfekt zum 3:0 (16.). Es war die dritte Torbeteiligung des in den Playoffs bislang im Formtief befindlichen Falkenstürmers. Der hatte trotz eines mit sechs Stichen genähten Cuts unter dem rechten Auge schon am Samstag betont: „Ich fühle mich gut, aber ich sehe nicht gut aus. Ich will spielen.“
Die Scorpions reagierten auf das aus ihrer Sicht desaströse Anfangsdrittels mit einem erneuten Torhüterwechsel. Fortan stand Fabian Gensicke zwischen den Pfosten. Der 27-Jährige hatte im bisherigen Saisonverlauf erst einen Einsatz gehabt, bewahrte sein Team nach einem Alleingang von Ritchie aber gleich vor dem 0:4 (22.). In der 29. Minute war dann aber auch der Hannoveraner Ersatz vom Ersatz geschlagen. Thomas Supis hatte geschossen, die Scheibe flipperte zwei Mal abgefälscht zum am zweiten Pfosten lauernden Jan Pavlu, der nur noch den Schläger hinhalten musste.
Erste Strafzeit der Falken überhaupt führt gleich zum ersten Gegentor
Den Scorpions fiel weiter wenig ein, um das von Patrick Berger gehütete Heilbronner Tor in Gefahr zu bringen. Die erste Strafzeit überhaupt gegen Robin Just lieferte den Gastgebern dann jedoch die willkommene Gelegenheit, die bereits annähernd zwei Stunden währende Torflaute zu beenden. Ex-Falke Justin Kirsch verkürzte 41 Sekunden vor Drittelende in Überzahl zum 1:4 (40.). „Das Gegentor war sehr ärgerlich“, sagte Petrozza.
Dieses Tor gab den Scorpions Hoffnung. Schließlich hatten sie in der ersten Partie im Schlussdrittel einen 1:4-Rückstand aufgeholt. Bereits sieben Minuten vor dem Ende nahm Scorpions-Trainer Kevin Gaudet nach einer Auszeit Gensicke vom Eis. Mit einem Mann mehr auf dem Eis staubte Christoph Kabitzky zum 2:4 ab (53.).
Gensicke kehrte aufs Eis zurück, dennoch standen die Falken fortan unter Dauerdruck und Berger unter Dauerbeschuss. Richtig kritisch wurde es, als Allan McPherson in Überzahl einen Rebound von Berger zum 3:4 verwandelte (56.). Die Geschichte von Spiel eins schien sich zu wiederholen, ehe es Lars Schiller auf Höhe der eigenen Torlinie gelang, die Scheibe ins verwaiste Hannoveraner Tor zu bugsieren. Mit dem 5:3 war 36 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung gefallen.
Nach Spielende erhielten Robin Just und Marcus Götz jeweils noch eine Spieldauerstrafe.