Heilbronner Falken stehen im Playoff-Halbfinale mit Rücken zur Wand
Die Heilbronner Falken verlieren Spiel fünf der Playoff-Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions und liegen in der Best-of-Seven-Serie mit 2:3 zurück. Die Unterländer stehen vor dem Aus.
Erst am Sonntag hatten sich die Heilbronner Falken den Heimvorteil im Playoff-Halbfinale gegen die Hannover Scorpions zurückgeholt. Doch nur zwei Tage darauf gaben sie den direkt wieder aus der Hand. Und die 2:3 (0:1, 1:2, 1:0)-Niederlage tut richtig weh. Denn die Niedersachsen können mit einem Heimsieg am Freitag (20 Uhr) den Finaleinzug perfekt machen – dort warten bereits die Bietigheim Steelers. In der Best-of-Seven-Serie gegen die Unterländer führen die Scorpions nun mit 3:2.
Die Falken, bei denen Sebastian Hon für den gesperrten Robin Just in die Reihe mit Freddy Cabana und Niklas Jentsch rückte, schienen zunächst zufrieden damit zu sein, dass sie am Wochenende den 0:2-Rückstand in der Serie egalisiert hatten. Es fehlten wieder ein paar Prozentpunkte, was Trainer Frank Petrozza bereits in den ersten beiden Partien des Halbfinals bemängelt hatte. Die Scorpions waren bissiger – und sie hatten die besseren Möglichkeiten. Bereits nach rund 80 Sekunden hatte Christoph Kabitzky das 1:0 auf dem Schläger, als er völlig frei im Slot zum Abschluss kam. Sein Schuss ging aber zentral auf Goalie Patrick Berger.
Scorpions nutzen erste Überzahlsituation zur Führung gegen Heilbronner Falken
Als Benedikt Jiranek auf der Strafbank saß, musste der Heilbronner Schlussmann dann aber doch hinter sich greifen. Allan McPherson durfte in aller Ruhe durch den Bullykreis vor Bergers Kasten fahren und überwand den Torhüter über dessen Stockhand. Berger hatte die kurze Ecke etwas offen gelassen (6. Minute).
Während die Hannoveraner in ihrer ersten Überzahlsituation direkt zuschlugen, zeigten sich die Heilbronner mit einem Mann mehr auf dem Eis im ersten Drittel harmlos. Im Powerplay merkte man das Fehlen von Just besonders stark, der als Stratege und Puckverteiler eine entscheidende Rolle in den Special Teams der Falken spielt.
Heilbronner Falken werden bei einem Gästekonter kalt erwischt
Die zweite bittere Pille mussten die Gastgeber direkt zu Beginn des Mittelabschnitts schlucken. Knapp zweieinhalb Minuten nach Wiederbeginn erwischten die Scorpions die Falken mit einem Konter auf dem falschen Fuß. Pascal Aquin bediente Arturs Kruminsch, der trocken zum 2:0 vollstreckte (23.).
Der Deutsch-Lette traf fünf Minuten später auch noch die Latte. Da mussten die Heilbronner schon ohne Thomas Supis auskommen, der von einem Hannoveraner getroffen wurde, als er gerade einen Schuss abfeuerte (27.).
Ein Lattentreffer von Hannovers Kruminsch wirkt wie Weckerklingeln bei Falken
Das Klonk, als der Puck ans Gebälk knallte, schien aber bei den Falken wie das Klingeln des Weckers zu wirken. Plötzlich waren sie hellwach, schnürten die Gäste in deren Zone regelrecht ein. Das Tor von Fabian Gensicke, der als einziger Scorpions-Goalie die Reise ins Unterland angetreten hatte, schien wie vernagelt. Mit der Schlusssirene fand die Scheibe den Weg über die Linie. Calder Anderson drückte den Puck in Überzahl aus spitzem Winkel über die Linie, als Cabana Gensicke am kurzen Pfosten irritierte (40.).
Da hatten die Falken aber schon eine dritte kalte Dusche hinnehmen müssen. Gunars Skvorcovs verlor in der 31. Minute in der Angriffszone die Scheibe. Paul Mayer konnte nur noch auf Kosten eines Fouls den Treffer von Aquin verhindern. Den anschließenden Penalty verwandelte der Gefoulte selbst sicher zum zwischenzeitlichen 3:0 (31.).
Erst im letzten Drittel besinnen sich die Heilbronner auf ihre Stärken
Wie verwandelt kamen die Falken aus der zweiten Drittelpause.Sie besannen sich wieder auf das, was sie in den vergangenen beiden Spielen stark gemacht hatte. Der Anschlusstreffer zum 1:3 hatte Selbstvertrauen gegeben. Mehr als das 2:3 erneut durch Anderson, als Berger für einen sechsten Feldspielers vom Eis gegangen war, sprang aber nicht mehr heraus (58.).
Und beinahe hätte sich gerächt, dass die Falken aus ihrer optischen Überlegenheit nicht wirklich viel machten. Goalie Berger verhinderte aber mit einem Monster-Save bei einem Zwei-gegen-eins-Konter die Vorentscheidung (52.), was auch der Videobeweis bestätigte.
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Pavlu – Supis, Mapes – B. Jiranek, Krenzlin – Schiller, Mayer; Angriff: Hon – Cabana – Jentsch, Anderson – Weyrauch – Ritchie, Zawatsky – Ludin – Skvorcovs, Tschwanow – V. Jiranek.Tore: 0:1 McPherson (6.), 0:2 Kruminsch (23.), 0:3 Aquin (31./Penalty), 1:3 Anderson (40./Überzahl), 2:3 Anderson (58).Schiedsrichter: Thomas Urban, Thorsten Lajoie.Strafminuten: 4/10. Zuschauer: 2362.