Stimme+
Playoff-Halbfinale
Lesezeichen setzen Merken

Bittere Niederlage für Heilbronner Falken – hohe Führung und Heimvorteil verspielt

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Zunächst sieht es nach einem deutlichen Sieg für die Heilbronner Falken aus im ersten Spiel der Halbfinalserie der Playoffs. Doch die Hannover Scorpions drehen die Partie.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Das erste Halbfinale der Oberliga-Playoffs zwischen den Heilbronner Falken und den Hannover Scorpions bot am Sonntagabend gleich alles, was Eishockey überhaupt zu bieten hat. Zwei Drittel lang souveräne Gastgeber verspielten im Schlussdrittel eine 4:1-Führung und mussten nach 60 Minuten beim Stand von 5:5 in die Verlängerung gehen. Am Ende ließen sich die Falken in der Verlängerung in Unterzahl zum 5:6 (2:1, 2:0, 1:4)-Endstand auskontern. Der entscheidende Torschütze für die Gäste war Jordan Knackstedt. Der Heimvorteil ist damit futsch. Das zweite Spiel der Best-of-Seven-Serie findet am Dienstag (20 Uhr) in Hannover statt.

Frühe 2:0-Führung für die Heilbronner Falken durch Weyrauch und Just 

Beide Teams gönnten sich eine kurze Abtastphase. Als nach zehn Minuten sämtliche Sturm- und Verteidigungsreihen sowie die Special Teams alle mal auf dem Eis waren, ging es richtig los. Die zweite Überzahlsituation nutzten die Gastgeber zur 1:0-Führung. Rückkehrer Alec Zawatsky stocherte vor dem Tor die Scheibe zu Thore Weyrauch, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte (12. Minute). Die Unparteiischen prüften die Situation offenbar auf eine Behinderung gegen Hannovers Goalie Kevin Reich. Doch der hatte die Scheibe noch nicht gesichert, bevor Zawatsky sie spielen konnte. Der Treffer zählte.


85 Sekunden später ertönte die Torsirene erneut. Wie die Scheibe im Tor der Gäste landete, verwirrte selbst die Spieler und besonders Goalie Reich. Robin Just stand irgendwie im Passweg der Hannoveraner. Gedankenschnell reagierte der Heilbronner Stürmer und die Scheibe landete zum 2:0 im Netz (14.). Ein drittes Powerplay bot die Chance, sogar auf 3:0 zu erhöhen. Doch dieses Mal bekamen die Falken durch ein paar schludrige Aktionen nicht wirklich Druck erzeugt.

Das rächte sich. In der 19. Minute rettete Patrick Berger noch stark gegen den allein auf ihn zu stürmenden Patrick Klöpper. Doch wenige Sekunden später war der Heilbronner Goalie machtlos gegen den platzierten Schuss von Pascal Aquin zum 1:2-Anschluss (19.).

Im Mitteldrittel schalten die Heilbronner Falken in den Turbo-Modus

Zu Beginn des Mitteldrittels mussten die Falken zunächst noch eine Rest-Unterzahl überstehen. Danach schalteten sie in den Turbo-Modus. Da kamen die Scorpions erkennbar nicht so richtig mit, der Druck auf die Gäste wuchs. In der 26. Minute entlud er sich im 3:1. Dieser Treffer gehörte allein Gunars Skvorcovs. Der zu Saisonbeginn noch für den Scorpions-Stadtrivalen Hannover Indians spielende Lette, fing in der neutralen Zone einen Pass der Gäste ab, zog dann selbst ins gegnerische Drittel und traf gekonnt aus zentraler Position zum 3:1 (26.). Der Zwei-Tore-Vorsprung war wiederhergestellt.

Im unmittelbar anschließenden vierten Powerplay waren die Falken dem vierten Treffer bereits sehr nahe. Zwei Mal kam die Scheibe in Richtung Scharfschütze Niklas Jentsch, doch jedes Mal war der Pass nicht exakt genug für eine seiner gefürchteten Direktabnahmen. Erst als Aquin wieder zurück von der Strafbank, die Falken aber weiterhin in der Powerplay-Aufstellung waren, passte das Anspiel perfekt. Jentsch traf von seiner Lieblingsposition knallhart zum 4:1 (28.). Es war der zweite Doppelschlag der Heilbronner in diesem Spiel und ein Tiefschlag für die Scorpions.

Die versuchten immer wieder mit Einzelaktionen ihrer hervorragenden Individualisten zum Erfolg zu kommen, doch die Falken hielten mannschaftlich dagegen und ließen kaum etwas zu.  Im Schlussdrittel hatten die Gastgeber erst einmal alles weiter im Griff. Nach Videobeweis entging Freddy Cabana, der seinen Vertrag verlängert hat, einer Strafe. Sein hoher Stock war ursächlich von einem Hannoveraner verursacht worden.

Plötzlich dreht sich das Spiel um 180 Grad und Hannover holt auf

Als aber Thomas Supis eine Strafe für Goalie Berger absitzen musste, gelang dem Ex-Falken Markus Eberhardt mit einem Schlagschuss das zweite Tor für Hannover (47.). Und es kam noch bitterer für die Falken: In eigener Überzahl kassierten sie nur 94 Sekunden später den 3:4-Anschluss durch Brett Cameron (48.). Die eben noch sicher geglaubte Führung war weg, der Nerven-Krimi begann. Hannover schoss fortan aus allen Rohren, spielte nur noch mit den ersten beiden Reihen, die Falken schwammen. Innerhalb von zwei Minuten hatte sich das Spiel um 180 Grad gedreht.

Mit einem Konter und einem perfekten Abschluss von Vollstrecker Jentsch zum 5:3 (54.) schienen die Falken den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch nur 80 Sekunden später verkürzte der nächste Ex-Falke Marcus Götz auf 4:5 (55.). Das Zittern ging wieder los. Besonders als Weyrauch zwei Minuten vor dem Ende auf die Strafbank musste. Nun trat der dritte Ex-Falke in Erscheinung. Heilbronns Rekord-Torschütze Justin Kirsch erzielte 34 Sekunden vor dem Ende den 5:5-Ausgleich. 

In der Verlängerung blieben die Scorpions spielbestimmend. Als Thomas Supis in der 68. Minute auf die Strafbank musste, verteidigten die Heilbronner gut, setzten sogar eigene Nadelstiche. Doch ein unglücklicher Abschluss von Cabana führte zum entscheidenden Konter. 

Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Mapes – B. Jiranek, Pavlu – Supis, Krenzlin – Schiller, Mayer; Angriff: Anderson – Weyrauch – Ritchie, Just – Cabana – Jentsch, Zawatsky – Ludin – Skvorcovs, Hon, V. Jiranek.

Tore: 1:0 (12.) Weyrauch, 2:0 (14.) Just, 2:1 (19.) Aquin, 3:1 (26.) Skvorcovs, 4:1 (28.) Jentsch,  4:2 (47.) Eberhardt, 4:3 (48.) Cameron, 5:3 (54.) Jentsch, 5:4 (55.) Götz, 5:5 (60.) Kirsch, 5:6 (69.) Knackstedt.

Schiedsrichter: Thomas Kalnik, Marius Wölzmüller.

Strafminuten: 16/16.

Zuschauer: 2758.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben