DEL2-Traum verspielt – Heilbronner Falken verlieren in Hannover nach Führung
Durch die 3:4-Niederlage in Spiel sechs des Playoff-Halbfinales unterliegen die Heilbronner Falken den Hannover Scorpions in der Best-of-Seven-Serie. Der Traum von der DEL2-Rückkehr ist vorbei.
Die Hannover Scorpions werden langsam zu so etwas wie dem Kryptonit der Heilbronner Falken. Wie in der vergangenen Saison scheitern die Unterländer im Playoff-Halbfinale der Oberliga gegen die Niedersachsen. Durch die 3:4 (1:2, 2:1, 0:1)-Niederlage im sechsten Spiel verloren die Heilbronner die Best-of-Seven-Serie mit 2:4. Matchwinner auf Seiten der Scorpions waren Goalie Fabian Gensicke und Stürmer Dylan Wruck.
Die eigentliche Nummer drei zwischen den Pfosten hinter Kevin Reich und Kristian Hufsky war wie auch schon am Dienstag ein starker Rückhalt für die Hannoveraner. Und Wruck erzielte knapp vier Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor. Mit schnellen Pässen hatten die Scorpions die Falken-Abwehr ausgehebelt. Zwar traf der Deutsch-Kanadier zunächst den Puck nicht richtig, blieb aber in Scheibenbesitz und traf per Bauerntrick zum 4:3 (57. Minute).
Heilbronner Falken zeigen ein ganz anderes Gesicht als am Dienstag
Die Falken versuchten zwar noch mal alles, nahmen rund 90 Sekunden vor dem Ende Goalie Patrick Berger vom Eis. Doch ohne Erfolg. Nach der Schlusssirene brachen bei den Hannoveranern alle Dämme, die ab Gründonnerstag im Finale gegen die Bietigheim Steelers um den Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) kämpfen, während die Falken geknickt in die Kabine schlichen.
Ein ganz anderes Gesicht als noch am Dienstag zeigten die Falken. Sie waren von der ersten Sekunde an in den Zweikämpfen bissig und stachen immer wieder die Scheiben von den Schlägern der Hannoveraner. In der siebten Minute schliefen sie allerdings in der Defensive und verloren Pascal Aquin aus den Augen. Nach einem öffnenden Diagonalpass von Alexander Heinrich ließ der Franko-Kanadier Heilbronns Schlussmann Patrick Berger keine Chance und schob zum 1:0 ein.
Beide Teams befinden sich im Tiefschlaf beim jeweiligen ersten Gegentor
Der gleiche Fauxpas unterlief allerdings viereinhalb Minuten später auch den Scorpions. Sie verloren Niklas Jentsch aus den Augen, der am langen Pfosten vollkommen unbedrängt zum 1:1 vollendete (11.). Und es kam noch besser für die Heilbronner. Bei einem Konter überwand Luis Ludin Gensicke zum 2:1 (18.), nachdem Sebastian Hon an der blauen Linie zwei Scorpions-Spieler ausgetanzt und dann quergelegt hatte.
Darüber hinaus testeten beide Mannschaften jeweils ein Mal die Standfestigkeit des Torgestänges. Freddy Cabana traf von der blauen Linie die Latte des Kastens von Gensicke (11.). Wenig später lenkte Berger einen Schuss von Stephan Tramm ebenfalls an die Latte (13.).
Im zweiten Drittel schnüren Heilbronn Falken die Scorpions in der eigenen Zone ein
„2:1 nach dem ersten Drittel – wir hätten uns nichts Besseres wünschen können“, erklärt Heilbronns Robin Just in der Pause am Mikrofon von Sprade-TV. Was für einen Schub die Führung den Falken gegeben hat, wurde im Mittelabschnitt sichtbar. Die Unterländer schnürten die Hannoveraner immer wieder selbst bei personeller Gleichzahl auf dem Eis in der eigenen Zone ein.
Es dauerte aber bis zur 34. Minute, ehe sie sich belohnten. Nachdem sich Gunars Skvorcovs durch die halbe Abwehr der Gastgeber getankt hatte, vollendete Ludin unter dem Jubel der zahlreich mit in die Wedemark gereisten Fans der Gäste zum 3:1.
Hannover Scorpions gelingt nach 1:3 umgehend der Anschlusstreffer gegen Heilbronner Falken
Den Scorpions gelang aber umgehend ein Stimmungskiller. Nach einem Scheibenverlust von Corey Mapes in der eigenen Zone bediente Aquin Christoph Kabitzky, der nur 33 Sekunden nach dem 1:3 zum Anschlusstreffer einschob (35.).
Die Niedersachsen hatten nun wieder Oberwasser und schnürten die Heilbronner phasenweise in deren eigener Zone ein. Und erneut nach einem Puckverlust der Falken – dieses Mal in der neutralen Zone – kamen die Scorpions zum Ausgleich. Aquein legte quer, und Dylan Wruck schob zum 3:3 ein (37.).
Hannover Scorpions gegen Heilbronner Falken: Offenes Visier im letzten Drittel
Im dritten Drittel war die Partie an Spannung nicht zu überbieten. Beide Mannschaften standen sich mit offenem Visier gegenüber. Zunächst sprang aber nichts Zählbares heraus. Beide Defensivreihen erlaubten sich nur wenige Blößen. Und wenn mal doch etwas auf die jeweiligen Tore kam, dann waren die Goalies zur Stelle. Bis knapp vier Minuten vor der Schlusssirene.
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Pavlu – Mayer, Mapes – B. Jiranek, Krenzlin – Schiller; Angriff: Just – Cabana – Jentsch, Anderson – Weyrauch – Ritchie, Hon – Ludin – Skvorcovs, Tschwanow – V. Jiranek.Tore: 1:0 Aquin (7.), 1:1 Jentsch (11.), 1:2 Ludin (18.), 1:3 Ludin (34.), 2:3 Kabitzky (35.), 3:3 Wruck (37.), 4:3 Wruck (57.).Schiedsrichter: Jeroen Klijberg, Sirko Hunnius.Strafminuten: 4/6. Zuschauer: 2309.