Nächstes Schützenfest: Heilbronner Falken demontieren Erding Gladiators
Der 7:2-Erfolg gegen den Aufsteiger ist bereits der zehnte Erfolg der Heilbronner Falken hintereinander. Als besonders tapfer erwies sich am Freitagabend Hauptschiedsrichter Erich Singaitis.

Die Heilbronner Falken haben nahtlos da angeschlossen, wo sie vor der Deutschland-Cup-Pause aufgehört haben. Am Freitagabend feierten die Unterländer in der Oberliga Süd den zehnten Sieg in Folge. Zwei frühe Tore gegen Aufsteiger Erding Gladiators erleichterten den Weg zu einem souveränen 7:2 (4:1, 2:1, 1:0)-Erfolg. "Ich bin super happy mit diesem ersten Auftritt nach der Pause", sagte Falken-Trainer Niko Eronen. Am Sonntag (18 Uhr) soll die Serie beim SC Riessersee ausgebaut werden.
Zwei Treffer der Falken in der ersten Spielminute
Die Falken legten einen echten Blitzstart hin. Bereits in der ersten Spielminute zappelte der Puck gleich zwei Mal im Netz der Gäste. Nach exakt 38 Sekunden erzielte Topscorer Nolan Ritchie das 1:0. Bei dem Schuss sah Gladiators-Goalie Leon Meder unglücklich aus. Nur 17 Sekunden später war der 26-Jährige chancenlos. Einen Tag nach seinem 38. Geburtstag spritzte Robin Just zwischen zwei Verteidigern durch und düpierte Meder mit einem lässigen Abschluss zum 2:0. Nach gerade einmal 55 Sekunden waren die Verhältnisse zwischen dem Vorjahres-Südmeister und dem Aufsteiger gerade gerückt. Das erste Duell in Erding hatten die Heilbronner ja überraschend verloren.
Eine erste Unterzahl überstanden die Gastgeber locker und durften in der sechsten Minute selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Die Aufstellung war sofort gefunden, doch es fehlte dem Falken-Powerplay an gefährlichen Abschlüssen. Gerade als Marco Pfleger die Tür zur Strafbank aufgestoßen hatte und die Gladiators wieder vollzählig waren, donnerte Niklas Jentsch in bekannter Manier eine Direktabnahme zum 3:0 in die Maschen (8.). Es lief rund für die Falken.
Ex-Falke Markus Eberhardt sorgt für kurzzeitige Hoffnung beim Aufsteiger
Vielleicht ein bisschen zu sehr. Nur eine Minute später ließ die Heilbronner Defensive Grady Hobbs entwischen, bügelte den Fehler zwar in Zusammenarbeit mit Goalie Patrick Berger zunächst aus, doch im Nachsetzen traf Markus Eberhardt zum 1:3 (9.). Damit war der Torschütze immerhin ein ehemaliger Falkenspieler, der sich bei den Heim-Fans damit allerdings nicht wirklich beliebter machte.
Der Treffer war allerdings nicht der Aufgalopp zur großen Wende in dieser Partie - im Gegenteil. Die Falken legten noch vor Drittelende das 4:1 nach. Lars Schiller schnappte sich entschlossen die Scheibe, zog in die Mitte und erwischte mit einem satten Schuss Meder auf dem falschen Fuß (16.).
Schiedsrichter wird von Puck im Gesicht getroffen
Eine Minute später ging es bereits in die Kabinen. Das erste Drittel wurde vorzeitig beendet, weil Hauptschiedsrichter Erich Singaitis einen Puck ins Gesicht bekommen hatte. Der 45-jährige ehemalige Spieler der Heilbronner Eisbären kehrte nach 18 Minuten aber ebenso wie die Spieler zurück aufs Eis, um die verbleibenden drei Minuten des ersten Spielabschnitts zu beenden.
Nahtlos ging es anschließend mit dem Mitteldrittel weiter. Der Aufsteiger, der sich in der Deutschland-Cup-Pause nach einer internen Aussprache vorgenommen hatte, ab sofort ein „neues Kapitel“ in dieser Saison aufzuschlagen, legte zumindest mal seine Zweikampfzurückhaltung ab.
Falken-Offensive unterstreicht ihre Unberechenbarkeit
Die nächste Strafe kassierte mit Just allerdings ein Falken-Akteur. Der saß noch nicht richtig auf dem Sünderbänkchen, da hatte Louis Trattner vom Bully weg bereits auf 2:4 verkürzt (24.). Die Referees checkten den Treffer sicherheitshalber per Video, bestätigten aber ihre Entscheidung auf dem Eis.
Wie schon der erste Gegentreffer brachte dieses Tor die Falken aber vom eingeschlagenen Siegespfad. Es war jetzt aber mehr Feuer in der Partie, die Erdinger wehrten sich. Allerdings vergeblich. In eigener Überzahl legte Thore Weyrauch das 5:2 nach (27.).
Die Gastgeber hatten jetzt sichtlich Spaß an dem munteren Spielchen. In einer Dauerdruckphase, während der sich die Gladiators gar nicht aus dem eigenen Drittel befreien konnten, packte Calder Anderson das 6:2 obendrauf (33.). Ein halbes Dutzend Tore für die Heilbronner, sechs unterschiedliche Torschützen - ein klares Zeichen für die Unberechenbarkeit der Falken-Offensive.
Erst das siebte Tor der Falken führte zum ersten Doppeltorschützen des Abends. Nolan Ritchie stellte im weitgehend ereignisarmen Schlussdrittel auf 7:2 (49.). Die Unterländer spielten nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit, die Erdinger waren heilfroh darüber. Ärgerlich für die Heilbronner war am Ende lediglich die Spieldauerstrafe gegen Sebastian Hon in der Schlussminute.
Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Berry - Fern, Mapes - Plauschin, Krenzlin - Schiller, Schams; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ritchie, Just - Cabana - Jentsch, Drothen - Ludin - Hon, Gromov.Tore: 1:0 (1.) Ritchie, 2:0 (1.) Just, 3:0 (8.) Jentsch, 3:1 (9.) Eberhardt, 4:1 (16.) Schiller, 4:2 (24.) Trattner, 5:2 (27.) Weyrauch, 6:2 (33.) Anderson, 7:2 (49.) Ritchie.Schiedsrichter: Erich Singaitis, Vanessa Anselm.Strafminuten: 29/10.Zuschauer: 1844.
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