Heilbronner Falken verlieren in Memmingen – Playoff-Viertelfinale geht in Spiel fünf
Die Memmingen Indians schlagen die Heilbronner Falken in Spiel vier der Best-of-seven-Serie mit 4:1 (2:0, 1:0, 1:1). Den nächsten Matchpuck haben die Unterländer am Sonntagabend.
Frédérik Cabana hatte am Donnerstag beim Fest des Sports angekündigt, er wolle am Sonntag die Zeit mit seinen Kindern in der Sonne verbringen. Daraus wird nun aber nichts. Der Kapitän der Heilbronner Falken wird ab 18.30 Uhr mit seinen Mannschaftskameraden auf dem Eis am Europaplatz stehen. Denn die Unterländer verpassten es, den vorzeitigen Halbfinaleinzug gegen die Memmingen Indians perfekt zu machen. Sie verloren Spiel vier der Best-of-seven-Serie am Freitag in der Runde der besten acht am Hühnerberg mit 1:4 (0:2, 0:1, 1:1), haben bei einer 3:1-Führung nach Siegen noch zwei weitere Matchpucks.
Bereits in der Vorschlussrunde stehen die Tilburg Trappers. Der Nordmeister aus den Niederlanden bezwang die Tölzer Löwen in Spiel vier mit 3:1 und feierte damit einen Sweep, das Weiterkommen ohne eine Niederlage – ebenso wie die Hannover Scorpions, die sich beim Deggendorfer SC mit 2:1 durchsetzten.
Heilbronner Falken sind im ersten Drittel mental nicht auf dem Eis
Gewarnt hatte Falken-Trainer Frank Petrozza im Vorfeld zur Genüge. Dennoch „waren wir nicht bereit“, ärgert sich Sebastian Hon am Mikrofon von "Sprade-TV" in der ersten Drittelpause. „Wir sind zu wenig gelaufen und fahren keine Checks. Und wir müssen auch die Schüsse gefährlicher aufs Tor bringen.“ Bereits nach 67 Sekunden musste Falken-Goalie Patrick Berger das erste Mal hinter sich greifen. Nach einem öffnenden Pass von Tobias Meier hatte Markus Lillich freie Bahn – 1:0 (2. Minute).
Die Führung schockte die Heilbronner Falken erst einmal und gab den Memmingern Selbstvertrauen, die weiter Druck machten. Und bei einem Zwei-gegen-eins-Konter war Berger nach fünfeinhalb Minuten ein zweites Mal geschlagen. Erneut hatte Lillich getroffen (6.). Und die Memminger Fans hatten sogar schon zum dritten Torjubel angestimmt. Doch der Schuss schlug nicht im Kasten, sondern nur am Pfosten ein (14.). Nach Videobeweis hatte die Entscheidung der Schiedsrichter auf dem Eis auf kein Tor auch Bestand. Schon drei Minuten davor rettete die Latte bei einem Schuss von Jack Olmstead (11.).
Heilbronner Falken sind defensiv im Mitteldrittel besser organisiert
Nach der Drittelpause waren die Heilbronner zwar besser im Spiel. Berger stand nicht mehr so häufig im Mittelpunkt. Doch trotz nun besser stehender Defensive mussten die Falken ein weiteres Gegentor hinnehmen. Einen Schuss von Meier fälschte Lillich so ab, dass die Scheibe auf den Brustpanzer von Berger ging und von dort Tyler Spurgeon vor die Kelle sprang, der nur noch einschieben musste (35.).
Offensiv lief bei den Heilbronnern auch im Mittelabschnitt wenig zusammen. Die Gäste blieben weitestgehend harmlos. Die beste Chance auf einen Treffer hatte noch Luis Ludin, der im Nachsetzen aus kurzer Distanz aber an Memmingens Goalie Bastian Flott-Kucis scheiterte (31.).
Feine Einzelleistung von Falken-Spieler Ritchie sorgt kurzzeitig für Spannung
In der 52. Minute jubelten die Memminger in ihrer ersten vollständigen Überzahlsituation erneut. Doch wieder vergeblich. Denn die Schiedsrichter hatten schon direkt signalisiert, dass sie den Puck nicht hinter der Linie gesehen hatten. Und diese Entscheidung bestätigten sie nach Videobeweis.
Mit einer feinen Einzelleistung sorgte Nolan Ritchie kurzzeitig noch einmal für Spannung (55.). Doch als Petrozza volles Risiko ging und seinen Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, machte Olmstead den Sack endgültig zu. Thomas Supis hatte zwar einen Zwei-gegen-eins-Konter noch abgeblockt. Doch der US-Boy schob ins leere Tor ein (58.).
Tor: Berger, Ganz; Abwehr: Mapes – B. Jiranek, Pavlu – Supis, Krenzlin – Schiller, Mayer; Angriff: Anderson – Weyrauch – Ritchie, Jentsch – Cabana – Just, Ludin – Hon – Skvorcovs.
Tore: 1:0 Lillich (2.), 2:0 Lillich (6.), 3:0 Spurgeon (35.), 3:1 Ritchie (55.), 4:1 Olmstead (58./Empty Net).
Schiedsrichter: Andreas Gawlik, Bastian Haupt.
Strafminuten: 8/6.
Zuschauer: 2506.


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