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Harmonische Stabübergabe bei Heilbronner Falken

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Der neue und der alte Geschäftsführer der Heilbronner Falken arbeiten eng zusammen. Trotz vieler Änderungen und Unwägbarkeiten hält Stefan Rapp an sportlich ambitionierten Zielen fest.

Auf Abstand zueinander, aber nur wegen der potenziellen Ansteckungsgefahr: Falken-Geschäftsführer Stefan Rapp (li.) und sein Vorgänger Atilla Eren.
Foto: Martin Peter
Auf Abstand zueinander, aber nur wegen der potenziellen Ansteckungsgefahr: Falken-Geschäftsführer Stefan Rapp (li.) und sein Vorgänger Atilla Eren. Foto: Martin Peter  Foto: Peter, Martin

Der neue und der alte Falken-Geschäftsführer sind am Dienstag gemeinsam die Task-Liste durchgegangen. Was sind die drängendsten Aufgaben, die größten Baustellen? "Ich muss mich zunächst in der Tiefe über die Falken informieren", sagt Stefan Rapp, der Neue. "Ich muss alle Infos weitergeben, die für die Organisation wichtig sind", sagt Atilla Eren, der Alte.

Einen Zeitplan für die Abarbeitung der Liste hat sich das Duo nicht gesetzt. Eren versichert aber: "Als Gesellschafter bleibe ich für Fragen immer verfügbar." Das wird wichtig sein, denn durch die Corona-Krise sind exorbitant viele neue Unsicherheiten entstanden. Eren nennt nur ein aktuelles Beispiel: "Das Heilbronner Weindorf ist am Montag abgesagt worden. Das hätte einen Tag vor unserem Saisonstart begonnen. Da ist es wohl kaum realistisch, dass wir am 11. September vor vollen Rängen Eishockey spielen werden."

Stefan Rapp sieht eine einmalige Gelegenheit

Mal abgesehen davon, dass die Ränge in der Kolbenschmidt-Arena außer zu den Derbys ohnehin nicht komplett gefüllt sind, gäbe es sicher günstigere Zeitpunkte, um als Geschäftsführer im Profisport tätig zu werden. Rapp schrecken die Umstände jedoch nicht ab, er begreift sie als Herausforderung: "Ich habe jetzt mit 49 Jahren die einmalige Gelegenheit, Hobby und Beruf zusammenzubringen."

Dass mit Eren, Cheftrainer Alexander Mellitzer und Kapitän Derek Damon drei Eckpfeiler der jüngsten Erfolge wegbrechen, ist Rapp bewusst. "Wir haben ein sehr gutes Fundament, auf dem wir die jüngsten Erfolge stabilisieren wollen. Das geht in diesen schwierigen Zeiten nur in enger Teamarbeit. Und für mich besteht das Team nicht nur aus den Spielern auf dem Eis, sondern aus der gesamten Organisation." Daher schmälert er die sportlichen Ziele auch nicht: "Das Erreichen der Playoffs ist das Minimalziel, möglichst mit Heimrecht."

Den Abschluss des Geschäftsjahres zum 30. April hat Eren noch vollzogen. Die Bilanz ist eine wichtige Grundlage für die Lizensierungsunterlagen, die bis 24. Mai abgegeben werden müssen. Das ist jetzt die vorrangige Aufgabe seines Nachfolgers. "Wir haben den Zeitpunkt des Wechsels bewusst gewählt, damit Stefan Rapp diese arbeitsintensive Phase mitbekommt", sagt Eren, dessen Entschluss nach eigenem Bekunden im Laufe der vergangenen Saison gereift sei und bereits seit einigen Wochen feststehe. Seine persönliche Zukunft ließ Eren offen: "Lassen Sie sich überraschen." Jedenfalls hat er nach Öffnung der Golfplätze erst einmal Zeit, seinem zweitliebsten Hobby nachzugehen.

 


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Handeln des Trainers ist nicht wesentlich beeinflusst

Für seinen Nachfolger gesellt sich zur Aufgabe der Lizensierung die Kaderplanung - in enger Abstimmung mit dem neuen Trainer. Michel Zeiter ist erst vergangene Woche von Eren über den bevorstehenden Wechsel an der GmbH-Spitze informiert worden. "Der Trainer verantwortet den sportlichen Bereich. Die Veränderung auf der Geschäftsführerposition beeinflusst nicht wesentlich sein Handeln. Die Grundstrategie bleibt ja unverändert", sieht Eren diesen Punkt gelassen. "Ich werde noch in dieser Woche das Gespräch mit ihm suchen", versichert Rapp. Geplant ist auch ein Antrittsbesuch des Coaches in Heilbronn, sofern die Einreisebestimmungen diesen ohne Quarantänezeit erlauben.

So wie die Kontaktaufnahme mit dem Chefcoach steht auch noch die Vorstellung beim Kooperationspartner aus. Obwohl selbst Mannheimer, hatte Rapp mit den Adlern bisher nichts zu tun. "Die Kooperationsvereinbarung für die nächste Saison steht aber bereits, es ist bereits geklärt, welche Spieler für uns infrage kommen", sieht Eren auch hier keine Eile. Dass mit dem neuen Geschäftsführer jetzt mir nichts dir nichts eine neue SAP-Arena in Heilbronn stehen wird - wie in den sozialen Medien bereits gemutmaßt -, ist reines Wunschdenken. "Das Thema Hallensituation ist mir sehr zeitnah angedient worden und ich freue mich in dieser Hinsicht auf den konstruktiven Austausch mit allen Beteiligten", fasst Rapp das heiße Eisen lieber erst mal nur mit den Fingerspitzen an.

Freude über Unterstützung der Stadt

Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat am Montag 30.000 Euro zur Unterstützung des Heilbronner Eishockeys bewilligt. "Die Stadt wollte uns im Rahmen ihrer Richtlinien unterstützen und wir haben einen Weg aufgezeigt", freut sich Atilla Eren. Die Idee geht noch auf den bisherigen Geschäftsführer der Falken GmbH zurück. Laut Kooperationsvertrag müssen die Profis den Stammverein Heilbronner EC jährlich mit eben dieser Summe zur Jugendförderung unterstützen. Hier springt nun ausnahmsweise die Kommune ein. "Das hilft uns natürlich", lobt Eren. 

 


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