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Nach Fan-Pfiffen und Sprechchören: Falken-Gesellschafter Böllinger will kämpfen

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Die aktive Fanszene der Heilbronner Falken hat einen Forderungskatalog veröffentlicht. Jetzt äußert sich der kritisierte, geschäftsführende Gesellschafter Franz Böllinger dazu: „Niemand duckt sich weg.“


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So hatte sich Franz Böllinger das ganz gewiss nicht vorgestellt. Als der geschäftsführende Gesellschafter der Falken GmbH am Sonntag vor dem ersten Heimspiel der Saison im Eisstadion am Europaplatz zum Mikrofon griff, wollte er sich eigentlich bei der Anhängerschaft für die finanzielle Unterstützung bedanken.

Über eine Crowdfunding-Kampagne hatten die Fans mehr als 100.000 Euro gesammelt und damit maßgeblich mitgeholfen, dass die Heilbronner nachträglich doch noch eine Lizenz für die Teilnahme am Oberliga-Spielbetrieb erhalten hatten.

Falken-Fans mit Pfiffen und Sprechchören gegen Gesellschafter Böllinger

Böllingers Ansprache wurde jedoch von gellenden Pfiffen und „Wir ham die Schnauze voll“-Sprechchören übertönt. Daraufhin verließ der selbstständige Unternehmer die Eisfläche unverrichteter Dinge wieder.In den Sozialen Medien wurde der Auftritt Böllingers mit reichlich Häme bedacht. „Die Worte waren eine Frechheit“, „das Schäbigste überhaupt“, „mit das Deprimierendste, was ich in 35 Jahren Eishockey in Heilbronn erlebt habe“, lautete beispielhaft der Tenor.

Die Dankesworte von Franz Böllinger (Mitte) für die finanzielle Unterstützung durch die Anhängerschaft wurde von den Fans auf der Stehplatztribüne mit gellenden Pfiffen quittiert.
Die Dankesworte von Franz Böllinger (Mitte) für die finanzielle Unterstützung durch die Anhängerschaft wurde von den Fans auf der Stehplatztribüne mit gellenden Pfiffen quittiert.  Foto: Berger, Mario

Böllinger zeigte nach seinem unglücklichen Auftritt auf Stimme-Anfrage zwar Verständnis für die Reaktion: „Uns Gesellschafter lässt die Situation ebenso wenig unberührt“, stellte aber in Richtung der Anhänger klar: „Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen. Aber es fehlt von außen der Einblick in die Organisation, um die täglichen und strategischen Herausforderungen im Detail bewerten zu können.“

Heilbronner Falken GmbH sucht hauptamtlichen Geschäftsführer 

Auch zu den Forderungen der aktiven Fanszene äußerte sich der Geschäftsführer-Gesellschafter. Die hatte am Sonntag in einem ausführlichen Statement im Internet unter dem Titel „Zwei vor zwölf“ ihrem Ärger über die Clubführung Luft gemacht und als zentrale Maßnahme die Einsetzung eines hauptamtlichen Geschäftsführers verlangt.

„Wir sind aktiv tätig, einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu finden“, teilte Böllinger per E-Mail mit. Die Geschäftsführerposition sei jedoch „nicht nur mit positiven Aspekten verknüpft, sondern auch mit Verantwortung. Ein fremder Dritter hätte die Position aufgrund der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen aus Selbstschutz nicht angetreten“, ist der Bad Friedrichshaller Unternehmer überzeugt.

Im Hinblick auf die Verwendung der Spendengelder erklärte der Falken-Boss: „Konkret wurden die Spenden der Fans insbesondere zur Bedienung offener Forderungen von Sozialversicherungen genutzt. Zu gegebener Zeit – sobald alle aktuell laufenden Verhandlungen im Hintergrund abgeschlossen sind – bemühen auch wir uns um weitere Transparenz.“

Falken-Gesellschafter Franz Böllinger mit Appell an die Fans

An einen Rücktritt denkt Böllinger nicht, sondern stellt klar: „Niemand aus dem Gesellschafterkreis duckt sich weg.“ An die Falken-Anhänger richtet er einen eindringlichen Appell: „Die Fans dürfen uns eines glauben – nichts wäre einfacher gewesen als aufzugeben, aber genauso wie die Fans für den Verbleib der Organisation gekämpft haben, kämpfen wir für die Zukunft der Organisation.“

Die Mannschaft benötige weiterhin den „Fan-Support“: „Mit dem sportlichen Erfolg geht auch der wirtschaftliche Erfolg einher“, erklärt Böllinger. 

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