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Falken beschenken sich zu Weihnachten selbst: 6:3-Sieg gegen Spitzenreiter Deggendorf

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Mit einer überragenden Defensivleistung ziehen die Heilbronner Falken am zweiten Weihnachtsfeiertag dem Spitzenreiter Deggendorfer SC den Zahn, der erstmals nach elf Siegen in Folge wieder verliert.


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Ein paar Unbelehrbare gibt es immer noch. Ehe am Freitagabend die Mannschaftsvorstellung begonnen hatte, lag Brandgeruch im Eisstadion am Europaplatz in der Luft. Dieses Mal hatten aber nicht Anhänger der Heilbronner Falken gezündelt, sondern Fans des Oberliga-Spitzenreiters Deggendorfer SC, die mit einem Sonderzug ins Unterland gereist waren. Hallensprecher Steffen Schnizer schritt ein und ermahnte alle: „Wenn die Brandmeldeanlage anschlägt, muss das Stadion geräumt werden, bis die Feuerwehr die Lage überprüft hätte.“

Kaum Fan-Aktionen im Heilbronner Stadion außer Schweigen zu Beginn

Die Falken-Fans hielten sich diesmal zurück, hatten sich offenbar die Kritik von vielen Seiten nach der Trillerpfeifen-Aktion beim Heimspiel gegen den EC Peiting und nach dem Abbrennen von Pyrotechnik bei den Erding Gladiators zu Herzen genommen. Sie drückten ihren Protest nur durch Schweigen in den ersten knapp zweieinhalb Minuten der Partie sowie ein Plakat mit der Aufschrift „Wir sind schuld“ aus.

Lukas Wagner (links) sorgt mit seinem Treffer ins leere Deggendorfer Tor zum 6:3-Endstand und damit für den Heimsieg der Heilbronner Falken.
Foto: Mario Berger
Lukas Wagner (links) sorgt mit seinem Treffer ins leere Deggendorfer Tor zum 6:3-Endstand und damit für den Heimsieg der Heilbronner Falken. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Ein Feuerwerk zündeten beim Heilbronner 6:3 (1:1, 2:1, 3:1) – der ersten Niederlage der Deggendorfer nach zuvor elf Siegen in Folge – die Teams auf dem Eis. Mit großer Disziplin sowie Einsatz in der Arbeit gegen den Puck und brandgefährlichen Situationen vor dem gegnerischen Kasten. Ein Spitzenspiel. „Unsere Niederlage in Erding hat uns gewurmt. Deshalb war es relativ einfach, die Jungs auf diese Partie gegen den Spitzenreiter vorzubereiten“, berichtet Falken-Trainer Niko Eronen, der seinen Infekt überstanden hatte. „Dass bei uns immer wieder Spieler fehlen ist ja nicht neu. Aber gegen den DSC war es das erste Mal in dieser Saison, dass jeder einzelne Spieler wirklich noch mal eine Schippe draufgelegt hat und für die Fehlenden in die Bresche gesprungen ist.“

DSC geht in Führung, doch Heilbronner Falken gleichen nur Minuten später wieder aus

Den ersten Schlag setzten die Gäste. Den Rebound von der Bande drückte Curtis Leinweber zum 1:0 über die Linie (11. Minute). Die Falken, bei denen auch noch Sebastian Hon krank passen musste, glichen aber nur knapp vier Minuten später wieder aus. Paul Fabian ließ Goalie Timo Pielmeier mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance (16.).

Zu Beginn des zweiten Drittels überraschten die Falken die Gäste zwei Mal innerhalb von nur einer Minute. Zunächst fand Calder Anderson von hinterm Tor Freddy Cabana, der zum 2:1 einschob (22.). Dann überwand Niklas Jentsch bei einem Konter erneut auf Zuspiel von Anderson Pielmeier (23.).

Defensiv überragende Leistung der Heilbronner Falken und ein sicherer Rückhalt im Tor

Der DSC antwortete mit wütenden Angriffen. Patrick Berger hielt in Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten seinen Kasten aber sauber. Und wenn der Heilbronner Goalie mal geschlagen war, hatte er im Pfosten einen Verbündeten wie beim Schuss von Petr Stloukal (33.).

Das Torgestänge stand auf der anderen Seite auch Anderson im Weg. Dessen Schuss in Überzahl sprang von einem Pfosten zum nächsten und wieder zurück (29.). Nach Video-Überprüfung blieb es beim Votum der Schiedsrichter auf dem Eis: kein Tor.

Heilbronner Falken gelingt wie im zweiten auch im dritten Drittel ein Blitzstart

20 Sekunden vor der Drittelsirene war dann Patrick Berger aber doch ein zweites Mal geschlagen. Den Schuss von Dylan Jackson ließ der Falken-Schlussmann aus spitzem Winkel durchrutschen (40.).

Auch im Schlussabschnitt gelang den Gastgebern ein Blitzstart. Cabana erhöhte auf 4:2, nachdem er von Anderson bedient worden war (42.). Doch fast im Gegenzug hätten die Deggendorfer beinahe wieder verkürzt. Ty Jackson traf allerdings nur den Pfosten (43.). Der erneute Anschlusstreffer gelang Brett Humberstone, dessen Schuss von der blauen Linie durchrutschte (52.). Erneut jubelten die Gäste sieben Minuten vor dem Schluss. Doch der mutmaßliche Treffer von Dylan Jackson kassierten die Schiedsrichter nach Videobeweis.

Videobeweis fällt zwei Mal zugunsten der Heilbronner Falken aus

Ein zweites Mal fiel der Videobeweis in der 55. Minute zugunsten der Falken aus. Denn das Tor von Gunars Skvorcovs zum 5:3 hatte auch nach dem Studium der Bilder am Bildschirm Bestand. Den Deckel auf den Heimsieg machte Lukas Wagner mit seinem Treffer ins leere Tor (59.), nachdem der DSC bereits vier Minuten vor dem Ende Pielmeier für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen hatte.

„Die Heilbronner haben so viel Qualität in der Offensive - auch ohne einige ihrer besten Stürmer, die gerade fehlen“, zollt Gästecoach Casey Fratkin den Falken Respekt und ergänzt: „Wenn man Fehler macht, nutzen sie diese in der Regel eiskalt aus. Und wir haben uns einfach zu viele Fehler geleistet. Das war auch der Grund, warum die Aufholjagd nicht erfolgreich war, obwohl wir unser Bestes gegeben haben.“

Bereits am Sonntag müssen die Heilbronner Falken in Stuttgart ran

Zeit zum Durchatmen und zum Genießen dieses Siegs bekommen die Falken aber nicht. Bereits am Sonntag (17.30 Uhr) müssen die Heilbronner bei den Stuttgart Rebels ran. „Wir werden morgen zusammenkommen und noch mal über das Spiel gegen Deggendorf sprechen. Dann wird sich der Blick aber schon auf Stuttgart richten“, erklärt Eronen. „Wir dürfen uns bis morgen über den Sieg gegen den Spitzenreiter freuen. Doch dann müssen wir auch verstehen, dass wir bei den Rebels auch wieder unsere Leistung abrufen und dort auch mit so einer Intensität auflaufen müssen.“

Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Plauschin - Mapes, Fern - Berry, Krenzlin - Schams; Angriff: Ludin - Weyrauch Skvorcovs, Anderson - Cabana - Jentsch, Drothen - Wagner - Fabian.

Tore: 0:1 Leinweber (11.), 1:1 Fabian (16.), 2:1 Cabana (22.), 3:1 Jentsch (23.), 3:2 Dylan Jackson (40.), 4:2 Cabana (42.), 4:3 Humberstone (52.), 5:3 Skvorcovs (55.), 6:3 Wagner (59./Empty Net).

Schiedsrichter: Erich Singaitis, Artur Votler.

Strafminuten: 2/4.

Zuschauer: 2362.

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