Sechs-Punkte-Wochenende: Heilbronner Falken gewinnen Geduldsspiel mit 3:1
Heilbronner Falken haben erstmals in dieser Saison zwei Oberliga-Partien an einem Wochenende gewonnen. Der Erfolg gegen die Höchstadt Alligators war allerdings ein hartes Stück Arbeit.
Es ist nicht immer Feiertag. Meistens ist ja Werktag. Auf die 9:1-Gala am Freitag in Stuttgart ließen die Heilbronner Falken am Sonntag einen hart erarbeiteten 3:1 (0:0, 0:1, 3:0)-Sieg gegen die Höchstadt Alligators folgen. Damit ist das erste Sechs-Punkte-Wochenende für den Vorjahres-Oberliga-Südmeister in dieser Saison perfekt. „Ich bin nicht super zufrieden mit der Leistung heute, aber mit etwas Glück haben wir noch die nötigen Tore erzielt“, sagte Falken-Trainer Niko Eronen.
Ein Blitzstart wie am Freitag gelang den Falken gegen Höchstadt nicht. Wie zu erwarten war, begannen die Alligators defensiv, versuchten die Gastgeber vor allem aus den gefährlichen Zonen herauszuhalten. Im Gegensatz zu den Heilbronnern hatten die Mittelfranken neun Tage Pause seit der vergangenen Partie. In Ermangelung einer Heimspielstätte konnte das Team von Trainer Morgan Persson bislang nur Auswärtsspiele bestreiten.
Doppelte Überzahl können die Heilbronner Falken nicht zur Führung nutzen
Bei den wenigen Vorstößen im ersten Drittel zeigten sich die Alligatoren aber durchaus bissig. Die beste Gelegenheit im ersten Drittel ließ Topscorer Anton Seewald frei vor Falken-Goalie Patrick Berger liegen (14. Minute). Und die am Freitag noch so torhungrigen Gastgeber? Taten sich schwer, klare Torchancen zu erarbeiten. Selbst bei einer 37-sekündigen doppelten Überzahl passierte nicht viel (5.). Nico Zimmermann im Tor der Alligators bekam wenig Zwingendes auf seinen Kasten, war ansonsten auf dem Posten. Folgerichtig ging es torlos in die erste Pause.

Wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Niklas Jentsch kurz nach Wiederbeginn allein vor Zimmermann nicht über das Tor gezielt hätte? Der gebürtige Berliner schien doch mit seinem Doppelpack gegen die Rebels seine Ladehemmung eigentlich gelöst zu haben. Doch Jentsch fehlte ebenso wie den anderen Falken-Angreifern weiterhin die nötige Durchschlagskraft. Das gesamte Offensivspiel der Gastgeber blieb zu umständlich und zu fehlerbehaftet. Die Suche nach dem Dosenöffner für die Krokodile-Büchse setzte sich fort.
Höchstadt geht überraschend mit 1:0 in Führung gegen die Heilbronner Falken
Es war absehbar, dass sich das irgendwann rächen könnte. Irgendwann war schließlich in der 34. Minute. Bei einer aussichtsreichen Drei-auf-zwei-Situation für die Falken schlug Lukas Wagner über die Scheibe. Daraus resultierte eine Kontersituation für die Alligators, die Michail Guft-Sokolov gekonnt zur 1:0-Führung abschloss. Natürlich suchten die Gastgeber die schnelle Antwort, hatten bei einem Powerplay auch die Gelegenheit dazu, hätten dort aber um ein Haar das 0:2 kassiert, nachdem die Scheibe leichtfertig an der blauen Linie verloren gegangen war.
Also lagen alle Hoffnungen der großen Mehrheit unter den 1647 Zuschauern auf dem Schlussdrittel, um endlich ein Tor der Heimmannschaft zu bejubeln. Es dauerte zwar noch einmal vier weitere Minuten, aber dann war es Jentsch, der Sekunden nach Ablauf einer weiteren Überzahlgelegenheit Zimmermann mit einem halbhohen Schuss erstmals zum 1:1-Ausgleich überwand (45.). Später wurde der Treffer aber Kapitän Freddy Cabana zugerechnet, der noch abgefälscht hatte.
Heilbronner Falken erzwingen in der Schlussphase den Sieg
Der Treffer tat sichtlich gut, aber leichter wurde die Aufgabe danach nicht. Die Gäste blieben ihrer Taktik treu, verteidigten diszipliniert und engagiert. Allerdings beherzigten die Falken zumindest jetzt die alte Eishockey-Weisheit, dass jede Scheibe vorm Tor für Gefahr sorgen kann. So fiel schließlich das 2:1. Robin Just schoss aus unmöglichem Winkel Richtung Zimmermann, der die Scheibe unglücklich ins kurze Eck abfälschte. Es braucht eben nicht immer eine Traumkombination, um das Spielgerät ins Netz zu befördern.
Jetzt waren erstmals die Gäste in dieser Partie gefordert, die Offensive zu forcieren. Martin Vojcak scheiterte doppelt am glänzend parierenden Berger (56.), Sekunden später verpasste Nolan Ritchie allein vor Zimmermann das dritte Falken-Tor. Zwei Minuten vor Ende ging der starke Gäste-Goalie schließlich für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Es wurde für die Falken noch mehr als ein Mal brenzlig, ehe Calder Anderson vier Sekunden vor dem Ende das erlösende 3:1 ins leere Tor gelang.
Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Schams - Fern, Mapes - Plauschin, Krenzlin - Schiller; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ritchie, Just - Cabana - Jentsch, Drothen - Ludin - Hon, Gromov - Wagner - Fabian. Tore: 0:1 (34.) Guft-Sokolov, 1:1 (45.) Cabana, 2:1 (52.) Just, 3:1 (60.) Anderson. Schiedsrichter: Tim Heffner, Erich Singaitis.Strafminuten: 6/12. Zuschauer: 1647.