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Heilbronner Falken schulden Ex-Security-Dienstleister offenbar 100.000 Euro

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Der Geschäftsführer der SteGa-Sicherheit GmbH erhebt Vorwürfe gegen den Eishockey-Oberligisten Heilbronner Falken. Er beklagt fehlende Kommunikation und ausstehende Zahlungen: „Wir sind abserviert worden.“


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Nach Dirk Assenheimer hat sich ein zweiter ehemaliger Geschäftspartner der Heilbronner Falken öffentlich zu Wort gemeldet, um seinen Unmut über das Geschäftsgebaren des Eishockey-Oberligisten zu offenbaren. „Wir sind abserviert worden“, sagt Steffen Gayer.

Der Geschäftsführer der SteGa Sicherheit GmbH ärgert sich über die Art und Weise, wie die Geschäftsbeziehung zu den Heilbronner Falken nach nur einer Saison geendet ist. „Ich möchte öffentlich klarstellen, dass wir gerne weiter mit den Falken zusammengearbeitet hätten und aus unserer Sicht auch eine entsprechende Vereinbarung für die Saison 25/26 besteht“, sagte Gayer am Dienstag im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Dabei hätte Gayer allen Grund, froh über das Ende der Geschäftsbeziehung zu sein. Seinen Angaben zufolge „steht die Falken GmbH bei uns mit 100.000 Euro in der Kreide“.

Falken-Gesellschafter Franz Böllinger äußert sich nicht inhaltlich zum Sachverhalt  

Der geschäftsführende Gesellschafter der Falken GmbH, Franz Böllinger, äußert sich auf Stimme-Anfrage am späten Mittwochnachmittag schriftlich zu dem Sachverhalt: „Zu aktuellen oder vormaligen Sponsoren- oder Lieferpartnerverbindungen treffen wir keine öffentlichen Aussagen. Wir sind der Firma SteGa für die in der vergangenen Saison erbrachten Leistungen in allen Belangen dankbar, haben uns aber für einen anderen Dienstleister für die aktuelle Saison entschieden.“ Inhaltlich äußert sich der Falken-Boss nicht zu den Aussagen Gayers.

Ein Mitarbeiter der SteGa-Sicherheit GmbH beobachtet beim letzten Hauptrundenspiel der Heilbronner Falken in der Saison 24/25 gegen die Bietigheim Steelers die Zuschauer im Gästeblock.
Ein Mitarbeiter der SteGa-Sicherheit GmbH beobachtet beim letzten Hauptrundenspiel der Heilbronner Falken in der Saison 24/25 gegen die Bietigheim Steelers die Zuschauer im Gästeblock.  Foto: IMAGO/imageBROKER/Manuel Kamuf

Rückblick: Die Falken hatten am 6. September auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt gegeben, dass fortan wieder die PST-Security für die Sicherheit rund um die Heimspiele verantwortlich sei. „Wir setzen mit der Zusammenarbeit bewusst auf bewährte Erfahrung und Vertrauen“, wurde in der Mitteilung Kevin Schmidt als Veranstaltungsleiter der Falken GmbH zitiert. Mit dem Unternehmen mit Sitz in Gaildorf hatten die Falken bereits vor dem Wechsel zur SteGa gearbeitet. Die wird lediglich im letzten Satz der Mitteilung erwähnt: „Abschließend bedanken sich die Heilbronner Falken vielmals bei der Firma SteGa Sicherheit GmbH für die stets vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit in der vergangenen Saison und wünschen alles Gute.“

SteGa-Chef spricht von erfolglosen Kontaktversuchen mit den Heilbronner Falken

Eine Begründung für das Ende dieser offensichtlich vorzüglichen Beziehung mit dem Unternehmen aus Calw wird nicht genannt. „Wir haben nach Saisonende unzählige Kontaktversuche unternommen, um die neue Saison zu besprechen. Erfolglos“, sagt Steffen Gayer. Wenige Tage vor der offiziellen Saisoneröffnung am 31. August sei er von Franz Böllinger darüber informiert worden, dass die Falken einen neuen Sicherheitsdienstleister gefunden hätten. Ein Vereinbarung über die weitere Zusammenarbeit in der Saison 25/26 existiere aus Böllingers Sicht nicht. „Noch am Morgen des 31. August hat sich die Polizei bei uns gemeldet und wollte wissen, mit wie vielen Personen wir vor Ort sind“, sagt Gayer.

Dem SteGa-Geschäftsführer geht es nicht darum, gegenüber den Falken auf eine Einhaltung des Vertrages zu pochen. „Aus Sicht unseres Rechtsanwalts besteht zwar ein Vertragsverhältnis für die Saison 25/26, aber ich möchte keinen weiteren Streit durch eine Klage erzeugen“, erklärt Gayer. Ihm geht es vielmehr um den Ruf seines Unternehmens. „Wir arbeiten viel für die Schwarz-Gruppe, sind beispielsweise für die Sicherheit auf dem Bildungscampus und in der Experimenta zuständig. Bei vielen Leuten ist der Eindruck entstanden, dass wir uns bei den Falken zurückgezogen hätten oder keine gute Arbeit geleistet haben. Dem möchte ich entschieden widersprechen.“

Heilbronner Falken stottern Außenstände in Raten ab 

Worauf er selbstredend nicht verzichten will, ist das Geld, das ihm der Eishockeyclub schuldet. „Seit wir einen Schuldentitel erwirkt und mit dem Gerichtsvollzieher gedroht haben, erhalten wir monatliche Ratenzahlungen der Falken“, erklärt Steffen Gayer. Bereits im Frühjahr – vor Beginn der Oberliga-Playoffs – sei Franz Böllinger persönlich in Calw gewesen. Bei dem Termin sei man übereingekommen, wie die Falken ihre Außenstände abstottern können. Danach herrschte komplette Funkstille. „Wir haben die kompletten Playoffs unseren Job erledigt, obwohl wir kein Geld bekommen haben“, sagt Steffen Gayer.

Daher habe er sein Sponsoring bei den Falken in Höhe von 15.000 Euro eingefroren. „Ich zahle doch nicht noch in den leeren Topf ein“, sagt Gayer. Die Aussetzung des Sponsorings habe Böllinger anscheinend als Aufkündigung der Zusammenarbeit verstanden. 

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