Hauptrunden-Abschluss wird zum Fest für die Fans der Heilbronner Falken
Der Heilbronner Oberligist fegt im letztem Heimspiel der Hauptrunde die Stuttgart Rebels mit 11:1 aus dem Eisstadion am Europaplatz. Besonders viel Spaß hat dabei Familie Wernerson Libäck.

Ein Spiel für die Fans im letzten Heimspiel der Hauptrunde hatte Trainer Frank Petrozza versprochen. Nicht weniger als ein (Schützen-)Fest ist es am Ende geworden: Mit 11:1 (6:0, 3:0, 2:1) haben die Heilbronner Falken die Stuttgart Rebels am Freitagabend aus der Halle geschossen. Obwohl selbst nur stark dezimiert angetreten, hatten die Unterländer gegen hoffnungslos überforderte Gäste leichtes Spiel.
Der Party tat es keinen Abbruch: Auf der Tribüne feierte erstmals auch die begeisterten Eltern der Zwillinge Pontus und Linus Wernerson Libäck mit - und sahen fünf Treffer ihrer Söhne. "Ich bin mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, sehr zufrieden", sagte Trainer Frank Petrozza.
Trainer Petrozza schont und rotiert zum Hauptrunden-Abschluss
Sportlich ging es am Freitag um nichts mehr: Die Falken hatten Platz zwei im Süden sicher, schonten einige angeschlagene Spieler. Petrozza standen mit Ach und Krach nur drei Reihen zur Verfügung. Gegen Stuttgart durfte dieses Mal Leon Willerscheid von den Jungadlern ran, Förderlizenz-Verteidiger Maurice Müller war als Stürmer aufgeboten, um drei Angriffsreihen komplett zu machen. Marco Haas war mit den Eisbären in den Playoffs aktiv.
Von Bedeutung war das alles nicht. Früh war klar, dass die Falken das Spiel gewinnen würden. Einzig die Höhe war gegen die orientierungslosen Gäste offen. 6:0 stand es nach den ersten 20 Minuten, alles lief auf einen Kantersieg hinaus. Ein Fest eben, so wie es sich Petrozza gewünscht hatte. Das vermeintliche 1:0 nach lediglich 24 Sekunden aber kassierten die Schiedsrichter nach Videobeweis ein - das Tor war zuvor verschoben worden. Das 1:0 aber war nur aufgehoben.
Schwedischer Besuch bekommt viele Tore zu sehen
In der dritten Minute eröffnete Linus Wernerson Libäck den lustigen Reigen, der Schwede sollte allein in diesem Abschnitt zwei weitere Male treffen - zum 4:0 (13.) und 6:0 (19.). Sein Bruder Pontus steuerte das 3:0 (6.) bei - sehr zur Freude der Delegation aus Schweden auf der Tribüne.
Dort saßen die Eltern, Tante und der Onkel der Zwillinge - alle waren hin und weg. "Da geht das Mutterherz auf", sagte Eva Wernerson Libäck. Die schwedische Abordnung hatte das Heimspiel am Dienstag wegen eines Streiks noch verpasst, wurde aber gegen Stuttgart mehr als entschädigt. "Es ist so nett hier, die Fans sind toll", sagte Mutter Eva.
Ausgerechnet in Überzahl keine Falken-Tore
Und das Spiel war es auch. Wenngleich der Gegner mitspielte - oder besser: nicht mitspielte. Für die Rebels ging das an diesem Abend alles eine Nummer zu schnell. Es war, als würden die Falken permanent Überzahl spielen: Die Gastgeber nisteten sich im Angriffsdrittel ein und spielten Chancen in Dauerschleife heraus. Die Tore waren alle sehenswert, besonders das 5:0 von Niklas Jentsch, der die Scheibe aus spitzem Winkel ins Tor schweißte (18.).
Kurios: Zwei Mal hatten die Heilbronner Überzahl - trafen aber ausgerechnet mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht. Stattdessen hatten die Rebels bei einem Konter jeweils ihre beste Torchance. Das einzige Powerplay im ersten Drittel nutzten die Gäste, um sich kurz vom Druck zu erholen.
Stuttgart-Fans tragen ihren Teil zur tollen Stimmung bei
Stuttgarts Trainer wechselte zur Pause den Keeper, Heilbronn nahm ein bisschen Gas raus - und so konnte Willerscheid sich zwischendurch zeigen. Mitte des Abschnitts zogen die Falken aber wieder an. Jentsch knallte die Scheibe humorlos in den Winkel (29), ehe Pontus Wernerson Libäck das 8:0 folgen ließ (30.). "Ich liebe es", feierte Vater Hols Wernerson Libäck die Tore und Partystimmung. "Die Atmosphäre ist fantastisch", sagte er und schloss auch die 200 Stuttgarter Fans mit ein.
Die feuerten ihr Team unermüdlich an, auch als Alex Dell vor der Pause auf 9:0 (38.) erhöhte. Nikita Tschwanow eröffnete den Schlussabschnitt mit dem 10:0, ehe die Gäste feiern durften: Petr Wiencek traf zum 10:1 (44.). Aus dem skandierten Auswärtssieg wurde aber nichts mehr. Weil Heilbronn nachlegte. Nach dem Spiel feierten Spieler und Fans zusammen auf dem Eis. Am Sonntag steht noch der Hauptrunden-Abschluss beim SC Riessersee an. "Drei Punkte würde mir da reichen", meinte Petrozza mit Blick auf die zehn Tore Unterschied gegen Stuttgart.
Tor: Willerscheid, Kapteinat. Abwehr: Mapes - B. Jiranek, Pavlu - Supis, Krenzlin - Zernikel. Angriff: L. Wernerson Libäck - Uski - P. Wernerson Libäck, Jentsch - Just - Tschwanow, Müller - V. Jiranek - Dell.
Tore: 1:0 (3.) L. Wernerson Libäck , 2:0 (5.) Just, 3:0 (6.) P. Wernerson Libäck, 4:0 (13.) L. Wernerson Libäck, 5:0 (18.) Jentsch, 6:0 (19.) L. Wernerson Libäck, 7:0 (29.) Jentsch, 8:0 (30.) P. Wernerson Libäck, 9:0 (38.) Dell, 10:0 (41.) Tschwanow, 10:1 (44.) Wiencek, 11:1 (46.) V. Jiranek.
Strafminuten: 10/6.
Schiedsrichter: Artur Votler/Robert Ruhnau.
Zuschauer: 2073.