Nach Wolfsgruß-Jubel: Mesut Özil provoziert mit Tattoo der "Grauen Wölfe"
Merih Demiral bejubelte im EM-Achtelfinale der Türkei ein Tor mit dem Wolfsgruß, einer Geste der "Grauen Wölfe". Auch Mesut Özil solidarisiert sich mit der rechtsextremen Bewegung.

Der Torjubel vom türkischen Nationalspieler Merih Demiral beim EM-Achtelfinale gegen Österreich schlug hohe Wellen. Der 26-Jährigezeigte nach seinem zweiten Treffer den Wolfsgruß. Das Handzeichen gilt als Symbol der "Grauen Wölfe", Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü"-Bewegung, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Auch andere Fußballspieler stehen der Bewegung nahe. Am Mittwochabend postete Mesut Özil auf Instagram ein Bild von sich im Fitnessstudio. Auf seinem muskelgestählten Körper ist ein Tattoo auf seiner linken Brust mit drei Halbmonden und einem heulenden Wolf zu sehen – dem Symbol der "Grauen Wölfe". Bis zum Donnerstagvormittag erntete er für den Beitrag 1,9 Millionen Likes. In über 19.000 Kommentaren wurde über das Foto zudem diskutiert.
Wolfsgruß von Demiral – auch Mesut Özil steht "Grauen Wölfen" nahe
Bereits im vergangenen Jahr sorgte Özil wegen eines Instagram-Posts des türkischen Fitnesstrainers Alper Aksac für Aufsehen. In dem Beitrag vom Juli 2023 ist die Wolfs-Tätowierung wie auch im aktuellen Fall gut sichtbar. Nutzer reagierten empört auf die Fotos und warfen dem deutschen Weltmeister von 2014 Rassismus und das Zeigen rechtsextremer Symbolik vor.
Auch um Demiral ist nach dem Zeigen des Wolfsgrußs am Dienstagabend eine heftige Debatte entbrannt. Die Europäische Fußball-Union Uefa leite ein Untersuchungsverfahren wegen angeblichem unangemessenen Verhalten gegen den türkischen Nationalspieler ein. Parteien in Deutschland wie das Bündnis Sahra Wagenknecht und Die Linke fordern ein Verbot der Grauen Wölfe in Deutschland, womit auch das Zeigen des Wolfsgrußs strafbar wäre.
"Ausländerfeindlich": Türkei verteidigt Demiral für Wolfsgruß-Jubel
Aus seinem Heimatland erhielt Demiral dagegen auch Rückendeckung. Der Chef der ultranationalistischen MHP, Devlet Bahceli, bezeichnete die Einleitung eines Verfahrens der UEFA gegen den Spieler als "Provokation". Der Schritt sei "äußerst voreingenommen und falsch". Die UEFA springe damit auf "den Zug des Übels" derer auf, «die den Türken und der Türkei offensichtlich feindlich gesinnt sind».
Die Türkei bestellte zudem nach der scharfen Kritik am Torjubel, unter anderem von Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD), den deutschen Botschafter ein.

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