DFB-Pokal: Folgt gegen den BVB der siebte Streich der TSG Hoffenheim?
In allen sechs Pflichtspielen in der Fremde ging die TSG Hoffenheim in dieser Saison als Sieger vom Platz: Im Pokal wartet nun Dortmund.

Außerhalb der Sinsheimer Stadtgrenze ist der TSG Hoffenheim aktuell das Spielglück hold. Wie schon in Heidenheim und Köln kam das 3:2 am Samstag in Stuttgart als glücklicher Dreier daher. Inklusive DFB-Pokal war es der sechste Sieg im sechsten Pflichtspiel in der Fremde in dieser Saison. Folgt am Mittwoch (18 Uhr/Sky) beim Zweitrundenspiel im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund nun der siebte Streich? "Ich hoffe natürlich, dass wir mal ein paar Runden im DFB-Pokal spielen", sagt Kapitän Oliver Baumann. "Es ist nicht nur die Auswärtsserie, die uns Mut macht", sagt TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo.
Ein Thema innerhalb des Teams sei diese sonderbare Erfolgsserie in der Fremde aber nicht, sagte Stürmer Wout Weghorst am Samstag. Spielglück kann kurioserweise ja auch aus eigenem Verletzungspech entstehen. Nur weil Teamkollege Florian Grillitsch in Stuttgart schon nach 32 Minuten nach einem Schlag auf den Oberschenkel vom Feld musste, kam Anton Stach früh ins Spiel. Der Sommer-Neuzugang spielte zuletzt gegen Frankfurt schwach, kränkelte zudem unter der Woche, weshalb Youngster Tom Bischof in Stuttgart den Vorzug erhielt. Stach war in Durchgang zwei als heimlicher Hoffenheimer Matchwinner überall zu finden, vorne wie hinten, fungierte als Turm in der Abwehrschlacht - und stach dadurch heraus.
Wählt der Trainer wie zuletzt in Stuattgart wieder einen defensiven Ansatz?
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison kam Extra-Qualität von der Hoffenheimer Bank. Der FC Bayern hat sein Festgeldkonto, die TSG Hoffenheim legte ihr Geld am Samstag auf einer Bank in Stuttgart an, der TSG-Ersatzbank. Dort saßen nämlich einige der teuersten Transfers der Vereinsgeschichte. Die Herren Mergim Berisha, Attila Szalai und Anton Stach kosteten im Sommer zusammen mehr als 35 Millionen Euro, auch Diadie Samassekou (kam 2019 für 14 Millionen Euro) ist nur Ersatz. Nur Stach durfte in Stuttgart als Grillitsch-Ersatz ran. Diese Rolle dürfte auch am Mittwoch in Dortmund gefragt sein, Grillitsch konnte am Montag nicht mittrainieren.
Ob Pellegrino Matarazzo für das Dortmund-Spiel wieder einen defensiven Ansatz wie in Stuttgart wählt? Matarazzo will wenig verraten, was den Matchplan angeht. "Fakt ist, dass man gegen den BVB immer eine gute Defensivleistung braucht, unabhängig davon, ob man tiefer steht oder höher presst", sagt der 45-Jährige, der mit seinem Team vor einem Monat in der Liga daheim dem BVB mit 1:3 unterlag. Was sich im Vergleich zu Samstag in Stuttgart verändern soll: "Ich gehe davon aus, dass wir die eine oder andere Phase mit mehr Ballbesitz haben werden."
Für Kramaric kommt das Spiel in Dortmund noch zu früh
Fraglich ist ein Einsatz von Pavel Kaderabek. Der Mann für die rechte Seite droht nach einem Schlag aufs Knie in Stuttgart fürs BVB-Spiel auszufallen. Ihlas Bebou könnte ihn wie schon beim VfB ersetzen. BVB-Schreck Andrej Kramaric (vier Tore in einem Spiel 2020) bleibt in Dortmund mit seiner Oberschenkelverletzung nur die Zuschauerrolle.
"Für Andrej wird das Spiel in Dortmund sicherlich zu früh kommen", sagt Matarazzo: "Er wird noch ein paar Tage Aufbauarbeit benötigen, nachdem er so lange sein Bein nicht belasten konnte." Ozan Kabak (Schulter) hingegen dürfte sein Comeback geben.

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