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Pro & Contra: Kriegt die TSG Hoffenheim mit Matarazzo die Kurve?

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Nach neun Bundesligaspielen hintereinander ohne Sieg brauchen die auf Platz 14 abgerutschten Kraichgauer mit dem neuen Trainer schnell Punkte. Gelingt das? Unsere beiden Autoren sind unterschiedlicher Meinung.

 Foto: Uwe Anspach

Es gibt in solchen Fällen die ewig gültige Hoffnungs-Redewendung: "Neue Besen kehren gut." Mit Pellegrino Matarazzo als neuem Trainer soll bei der TSG Hoffenheim der Erfolg zurückkehren. Nach neun sieglosen Bundesligaspielen in Folge ist das auch dringend nötig, denn die TSG Hoffenheim ist in der Tabelle der deutschen Fußball-Eliteklasse immer tiefer gerutscht. Auf Rang 14 (mit 19 Punkten) sind es vor dem 20. Spieltag nur noch drei Zähler Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz, auf dem der baden-württembergische Landesrivale VfB Stuttgart steht, Matarazzos ehemaliger Club.

Schafft der Trainer die Wende, kann er die TSG Hoffenheim schnell in gesicherte Tabellenbereiche führen? Am Samstag (15.30 Uhr) geht es erstmal zu Hause gegen Leverkusen.

Pro
Von Florian Huber

Es ist ein Vorteil, dass Pellegrino Matarazzo viele Spieler und Funktionäre bei der TSG Hoffenheim schon kennt. Langes Ankommen entfällt. Der Fokus liegt sofort auf der Beseitigung der mentalen Kollektiv-Blockade. Matarazzo muss gar nicht unbedingt als Wunderheiler ran. Im Fußball ist es ja oft so, dass ein neues Gesicht, eine neue Ansprache alles plötzlich zum Besseren verändert, ohne dass es sich erklären lässt.

Der Neue hat erkannt, wo die größten Baustellen der Mannschaft liegen. Er wird die zuletzt mangelnde defensive Kompaktheit angehen und im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch lösen. Dieses Hoffenheimer Team schafft den Klassenerhalt, wofür aktuell ja nicht mal zwingend eine Siegesserie her muss. Eher könnte langer Atem in einem sich abzeichnenden Schneckenrennen im Liga-Keller gefragt sein. Exakt das hat Matarazzo in der Vorsaison mit dem VfB Stuttgart hinbekommen.

Zudem ist die fußballerische Qualität der schwachen Konkurrenz wie Schalke 04, Hertha BSC oder beim VfB zu überschaubar.

 

Contra
Von Andreas Öhlschläger

Wenn ein Bundesligaspiel angepfiffen ist, sind die Trainer erstmal ziemlich hilflos. Sie können dann wild mit den Armen wedeln, sollte es nicht so laufen wie geplant, sie können die Finger zum scharfen Pfiff in den Mund stecken oder auch kräftig rumbrüllen, doch es ist extrem schwer, Wesentliches im laufenden Betrieb zu ändern.

André Breitenreiter hat das als Trainer der TSG Hoffenheim oft so erleben müssen - Pellegrino Matarazzo als Coach des VfB Stuttgart auch. Beide mussten schließlich wegen Erfolglosigkeit gehen. Wenn Spieler individuell stümpern, was in Negativphasen leider viel zu häufig passiert, können Trainer noch so tolle Matchpläne entwickelt haben. Das ist dann schnell bedeutungslos.

Der Hoffenheimer Ex-Nationalspieler Sebastian Rudy sagte nach dem 2:5 in Bochum: "Da sind wir in der Pflicht. Wir müssen den Karren jetzt aus dem Dreck ziehen." Aber wer kann das? Der absolute Ankerspieler Prömel ist langzeitverletzt. Sturmstar Kramaric hat keine stabile Form. Der neue Abwehrchef Brooks gibt keinen Halt. Es fehlt der TSG an Qualität auf dem Platz.


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