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Fußball, Relegation zur Kreisliga A3
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Lachende Verlierer und feiernde Gewinner bei der Relegation zur Kreisliga A3

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Der FC Creglingen besiegt die TSG Verrenberg und kehrt in die Kreisliga A3 zurück. Trotz der Niederlage kann auf Seiten des B6-Vizemeisters gelacht werden.

Die Creglinger Fans jubeln über den Sieg.
Die Creglinger Fans jubeln über den Sieg.  Foto: Marc Schmerbeck

Ausgepumpt hatten die Spieler der TSG Verrenberg auf dem Rasen Platz genommen. Etwas Enttäuschung war auch dabei. Mit 1:4 verlor der B6-Vizemeister am Mittwochabend in Mulfingen das Relegationsspiel gegen den FC Creglingen (B7-Vize). Damit ist klar: Creglingen spielt nächste Saison wieder in der Kreisliga A3 – aus dieser waren beide in der vergangenen Runde abgestiegen.

Verrenberg könnte trotz der Niederlage gegen den FC Creglingen noch aufsteigen  

„Wir können damit umgehen“, meinte TSG-Abteilungsleiter Uli Lederer, der auch nach der Niederlage noch lachen konnte, während Creglingen ausgelassen feierte. „Die Kreisliga A wäre in Ordnung gewesen, aber auch weiter in der B6, in der wir nächste Saison wieder vorne mitspielen können.“ Ganz vorbei ist es mit dem möglichen Aufstieg aber noch nicht. Sollte der A3-Vize TSV Neuenstein am Samstag in Amrichshausen gegen die SGM MassenbachHausen in die Bezirksliga aufsteigen, würde ein Platz frei, der dann an Verrenberg geht.

Verrenberger Fans zittern nmit ihrem Team mit.
Verrenberger Fans zittern nmit ihrem Team mit.  Foto: Marc Schmerbeck

Dann könnte wahr werden, was die Fans in Anlehnung an den überraschenden Einzug in die Relegation auf einem Plakat stehen hatten: „Ein Dorf, ein Ziel. Von der Couch ins Rampenlicht!“ Das Team würde dann praktisch auf der Couch aufsteigen. „Das ist schon kurios, dass wir noch die Chance haben, aufzusteigen, obwohl wir es sportlich nicht geschafft haben“, sagte Spielertrainer Sebastian Leuz und fügte mit Lederer zusammen hinzu: „Als Hohenloher drückt man natürlich Neuenstein die Daumen.“

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte auch Verrenberg einige gute Offensivaktionen.
Vor allem in der ersten Halbzeit hatte auch Verrenberg einige gute Offensivaktionen.  Foto: Marc Schmerbeck

Für die Verrenberger war es ein Spiel zum Genießen

In erster Linie war es aber ein Spiel zum Genießen. Zum ersten Mal seit 1947 hatten die Verrenberger ein K.o.-Spiel dieser Art. „Das wird den Jungs und mir ewig in Erinnerung bleiben“, sagte Lederer. „Halb Verrenberg war da.“ Und ein Teil der Fans hatte eine Abenteuerfahrt hinter sich: Eine Buspanne bremste sie kurz vor Mulfingen aus. Auf freier Strecke mussten sie aussteigen. Die Rettung kam dann in Form des Creglinger Fanbusses, der die gestrandeten Verrenberger einsammelte und nach Mulfingen brachte – sportlich fair wie das gesamte Spiel.

Verrenberger Fans müssen auf offener Strecke aus dem Bus - wegen einer Panne. Foto: privat
Verrenberger Fans müssen auf offener Strecke aus dem Bus - wegen einer Panne. Foto: privat  Foto: Marc Schmerbeck

„Das wird den Jungs und mir ewig in Erinnerung bleiben.“

Uli Lederer

„Wir haben zwar verdient verloren, ich bin aber trotzdem stolz auf die Jungs“, sagte Lederer. „Sie haben alles gegeben.“ Aber Creglingen war eben das entscheidend bessere Team – vor allem in der zweiten Halbzeit. Im ersten Abschnitt hatte zwar auch der FCC mehr Ballbesitz, doch insgesamt war die Partie ausgeglichen. „Vor allem die 20 Minuten vor der Pause waren kritisch“, sagte FC-Trainer Jürgen Esslinger.

Davor hatte sein Team die Partie kontrolliert und ging bereits in der 8. Minute durch Daniel Kittel in Führung. Danach gab es auf beiden Seiten in erster Linie Chancen durch Fernschüsse. Dann missriet den Creglingern ein Abwehrversuch, und Denny Haspel glich in der 32. Minute aus. Das 1:1 zur Pause war durchaus in Ordnung, auch wenn Creglingen etwas stärker war.

„Wir haben zwar verdient verloren, ich bin aber trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben alles gegeben.“

Uli Lederer

In der Schlussphase fehlt der TSG Verrenberg die Power 

Nach dem Seitenwechsel drückte der B7-Vize kräftig aufs Tempo und machte Druck. Allerdings vergaben die Creglinger reihenweise Chancen und trafen auch zweimal nur den Pfosten. Das 2:1 in der 70. Minute war fast schon überfällig: Nico Englert traf nach einer halbhohen Hereingabe von links. Verrenberg mühte sich zwar, „aber uns hat die Power gefehlt“, sagte Leuz. Und doch wäre beinahe der Ausgleich gefallen – aber FC-Torhüter Levin Arold parierte stark gegen Haspel (84.).

Denny Haspel scheitert an Torhüter Levin Arold. Der Creglinger parierte prächtig.
Denny Haspel scheitert an Torhüter Levin Arold. Der Creglinger parierte prächtig.  Foto: Marc Schmerbeck

„Kompliment an den Gegner – die haben es gut gemacht. Aber es war trotzdem ein gutes Spiel. Es war schön, dass ich so etwas mit meinen 41 Jahren nochmal mitmachen durfte. Ich habe in der Nacht davor kaum geschlafen, weil mich das Spiel beschäftigt hat.“Sebastian Leuz

Creglinger jubeln über den Sieg.
Creglinger jubeln über den Sieg.  Foto: Marc Schmerbeck

Danach machten die Creglinger alles klar: Englert verwandelte in der 88. Minute einen Foulelfmeter sicher, und in der Nachspielzeit legte Sebastian Neser per Kopf noch das 4:1 nach. „Ich hatte gehofft, es bleibt beim 2:1, das hätte nicht ganz so hart ausgesehen“, sagte Leuz. „Kompliment an den Gegner – die haben es gut gemacht. Aber es war trotzdem ein gutes Spiel. Es war schön, dass ich so etwas mit meinen 41 Jahren nochmal mitmachen durfte.“ Und er gab zu: „Ich habe in der Nacht davor kaum geschlafen, weil mich das Spiel beschäftigt hat.“

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