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Fußball-Verbandsliga
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Türkspor Neckarsulm schlägt TSV Berg mit 6:1 – "Liga kann sich warm anziehen"

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Türkspor Neckarsulm unterstreicht am 17. Spieltag seine Ambitionen in der Fußball-Verbandsliga. Shkemb Miftari trifft drei Mal – und schickt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Türkspor-Stürmer Shkemb Miftari (re.) traf am Samstag drei Mal. Dem TSV Berg um Tim Kibler fehlte ein Rezept gegen die Offensivpower.
Türkspor-Stürmer Shkemb Miftari (re.) traf am Samstag drei Mal. Dem TSV Berg um Tim Kibler fehlte ein Rezept gegen die Offensivpower.  Foto: Seidel, Ralf

Tufan Tok hat ein festes Ritual. Direkt vor Spielbeginn ruft der Trainer sein Team zusammen, richtet ein paar finale Worte an die Verbandsligafußballer von Türkspor Neckarsulm. "Seid wie ein Adler, der einen Hasen jagt", sprach der Trainer dieses Mal: "Voller Angriff im Steilflug!"

Gesagt, getan. Die Adler flogen los am Samstagmittag und stürzten sich beim 6:1 (6:1) gegen den TSV Berg sofort auf ihre wehrlose Beute. Schon in der ersten Minute traf Shkemb Miftari, der nach einem langen Abschlag von Torwart Kevin Rombach als Vorlagengeber vollendete.


"Das war genau so besprochen", sagte Miftari. Auch vom schnellen 1:1-Ausgleich (David Hoffmann, 12. Minute) ließ sich der Tabellenzweite Türkspor nicht aus dem Tiki-Taka-Takt im Strafraum bringen.

Türkspor Neckarsulm als Torfabrik der Verbandsliga

Bei den Toren zwei und drei profitierten die Neckarsulmer von Stellungsfehlern in der Berger Abwehr, Erneut Miftari (19.) und Enes Türköz (23.) trafen für die Torfabrik der Verbandsliga. Miftari köpfte freistehend zum 4:1 ein (33.), auch beim 5:1 durch Hakan Kutlu (43.) und 6:1 durch Enes Türköz (45.) ging es viel zu schnell für bemitleidenswerte Gäste, die wie Statisten wirkten, mitunter ehrfurchtsvoll Abstand hielten, wenn die Neckarsulmer ihre Tore herauskombinierten.

Bemerkenswert bei den Gästen, die noch Ende Oktober Tabellenzweiter waren: Nach jedem der sechs Gegentore bildete die komplette Mannschaft des TSV Berg einen Kreis und besprach sich kurz. "Das habe ich so auch noch nie gesehen", sagte Dreifach-Torschütze Shkemb Miftari über den ziemlich ratlosen Elferrat des TSV Berg. "Das war definitiv unsere beste erste Hälfte", sagte der einstige Drittligastürmer und schickte gleich noch eine Kampfansage an die Konkurrenz und Tabellenführer SV Fellbach hinterher: "Das war ein Zeichen. Die Liga kann sich warm anziehen."

Türkspor Neckarsulm will bis zum Saisonende ganz oben mitspielen

Mit jedem Kantersieg steigen die Erwartungen. Türkspor-Präsident Ali Kemal Kuru möchte bis zum Saisonende "ganz oben mitspielen". Heißt: Rang eins mit dem direkten Oberliga-Aufstieg oder Rang zwei für den Umweg via Relegation sollen es schon sein. "Da ist etwas zusammengewachsen bei uns", sagt Kuru.

Tabellenführer SV Fellbach (fünf Punkte mehr) gastiert noch in Neckarsulm. Zudem ist unklar, welche Auswirkungen dort die von den Finanznöten des Sponsors verursachten Geldsorgen haben. Es hat sich bei Türkspor viel verändert seit dem Abschied von Fatih Ceylan im Oktober.

"Wir sind befreiter in unserem Spielstil. Wir zocken einfach, man merkt, dass die Jungs alle schon höherklassig gespielt haben", sagt Shkemb Miftari. Zum sechsten Mal seit dem Trainerwechsel erzielte Türkspor nun fünf, sechs oder sieben Treffer in einem Spiel. "Schnelles vertikales Spiel, den Ball und Gegner laufen lassen", erwartet Tufan Tok. Sein Team setzte es auf dem künstlichen Rasenteppich um.

Ergebnisverwaltung nach der Pause

Zur Pause sprach am Samstag viel für den ersten zweistelligen Saisonsieg. "Die zweite Hälfte war Ergebnisverwaltung", sagte Tok, der munter durchwechselte, einigen Spielern Verschnaufpausen gönnte, anderen Matchpraxis ermöglichte. Dieses Mal brauchte es nicht die Offensivpower von der Ersatzbank wie noch im Derby in der Woche zuvor. "Wichtig ist, alle Jungs bei Laune zu halten", weiß Tufan Tok.

Erste Personalentscheidungen sind bereits gefallen. Marcel Hofrath zieht es nach Saisonende zurück in die Heimat. Der Ex-Profi von Waldhof Mannheim wechselt in die Westfalenliga nach Maaslingen. Zwei Neuzugänge gibt es bereits. "Die Namen können wir noch nicht verraten", sagt Türkspor-Chef Kuru. Ein Erfolgsfaktor der vergangenen Wochen und Monate ist der Trainer. Die T-Frage bei Türkspor stellt sich nicht. Trainer Tufan Tok soll weitermachen, sein Vertrag zeitnah verlängert werden.

Türkspor Neckarsulm: Rombach, Engler, Alexandru Cristescu, Di Biccari (80. Ulusoy), Hofrath (53. Alban Kastrati), Erdem (53. dos Santos), Türköz, Kutlu, Özkan (73. Matias), Miftari (64. Gilés Sanchez), Barini. Tore: 1:0 (1.) Shkemb Miftari, 1:1 (12.) David Hoffmann, 2:1 (19.) Shkemb Miftari, 3:1 (23.) Enes Türköz, 4:1 (33.) Shkemb Miftari, 5:1 (43.) Hakan Kutlu , 6:1 (45.) Enes Türköz. Schiedsrichter: John Köber (Stuttgart). Zuschauer: 75.

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